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Deportivo La Coruna: Kommt der spanische Traditionsklub zurück aus der Versenkung?

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Deportivo La Coruna: Kommt der spanische Traditionsklub zurück aus der Versenkung?

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Gelingt Traditionsklub Comeback?

Deportivo La Coruna gehörte einst zu den größten Klubs Spaniens, dann folgte der Totalabsturz in die dritte Liga. Gelingt nun ein erster Schritt zurück?
Die Deportivo-Profis im Gespräch mit dem Referee
Die Deportivo-Profis im Gespräch mit dem Referee
© IMAGO/NurPhoto
Bjarne Lassen
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Deportivo La Coruna. Ein Verein, der gerade den jüngeren Fußballfans eher weniger geläufig sein dürfte, schließlich ist der Traditionsklub mittlerweile in der dritten spanischen Liga versunken. Doch das war nicht immer so, gehörten sie doch vor rund 20 Jahren noch zu den größten Klubs des Landes.

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Angefangen hatte alles mit der Ankunft des damaligen Vereinsbosses Augusto Cesar Lendoiro. Der 78-Jährige kam 1988 zu La Coruna und führte den Verein binnen weniger Jahre vom verschuldeten Abstiegskandidaten in der zweiten Liga zurück in die Erstklassigkeit.

Dabei setzte der frühere Fußballfunktionär auf viele brasilianische Spieler und holte unter anderem den ehemaligen La-Liga-Star Rivaldo nach Europa. Allerdings verließ der Brasilianer Coruna nach nur einem Jahr wieder und wechselte zum direkten Konkurrenten FC Barcelona.

Beschreibung: Rivaldo war einer der besten Fußballer seiner Generation, "das O-beinige Genie" genannt, mit einer der beeindruckendsten Storys der Fußballwelt.
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Das Mittelfeldass sorgte in jener Saison aber mit 21 Toren in 41 Spielen dafür, dass Deportivo die Saison auf Rang vier beenden konnte.

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Sensationsmeisterschaft zur Jahrtausendwende

Nach zwei schwierigen Spielzeiten schaffte La Coruna pünktlich zur Jahrtausendwende dann die große Sensation und sicherte sich die spanische Meisterschaft. Mittendrin der spätere Bayern-Star Roy Makaay. Der Niederländer kam im Sommer 1999 zum Verein und sorgte gleich in seinem ersten Spiel mit einem Dreierpack für den 4:1-Sieg über Deportivo Alavés.

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In den Folgejahren setzte sich der Verein in der Spitzengruppe des spanischen Fußballs fest und sorgte auch in Europa für Aufsehen. 2004 spielte man sich bis ins Halbfinale der Champions-League. Dabei drehte man unter anderem einen 1:4-Rückstand gegen die AC Mailand.

In der Runde der letzten Vier war allerdings Schluss, reichte ein 0:1 in der Endabrechnung gegen den späteren Champion FC Porto doch nicht zum Weiterkommen. Es war der bislang letzte große Erfolg, den der Verein aus der spanischen Küstenstadt verbuchen konnte.

2020 folgte der Totalabsturz in die dritte Liga

Zur Saison 2005/06 trennte sich der Klub zunächst von Erfolgstrainer Javier Irureta, da man zuvor nicht über Platz neun in der Liga hinausgekommen war. Die erhoffte Verbesserung gelang damit aber nicht.

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Deportivo entwickelte sich in den folgenden Jahren von einem Meisterschaftsanwärter zu einer Fahrstuhlmannschaft und stieg von 2011 bis 2015 zweimal in die zweite Liga ab. 2018 folgte dann der dritte Abstieg in die Zweitklassigkeit.

Tragischerweise kam es aber noch schlimmer und der Verein stürzte 2020 in die dritte Liga ab und verschwand damit zunächst einmal völlig in der Versenkung. Besonders bitter: Seinerzeit mussten sie von der Couch aus ihren Abstieg verfolgen. La Coruna konnte das Spiel am letzten Spieltag gegen CF Fuenlabrada aufgrund von zu vielen Coronafällen nicht antreten und sich aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenten rechnerisch nicht mehr retten.

Pérez als Hoffnungsträger

Zwar versuchte man noch dagegen vorzugehen, da die Regel, dass die Spiele an den letzten beiden Spieltagen zeitgleich stattfinden müssen, nicht eingehalten wurde. Allerdings führte die Beschwerde ins Nichts.

Lucas Pérez gilt als Hoffnungsträger von Deportivo
Lucas Pérez gilt als Hoffnungsträger von Deportivo

In dieser Saison sieht es aber so aus, als könnte der Verein einen ersten Schritt aus der Versenkung machen. Im Mittelpunkt steht dabei Lucas Pérez. Der frühere Arsenal-Star kehrte im Januar 2023 zu seinem Herzensverein zurück und konnte in der aktuellen Saison in 23 Spielen bereits acht Tore und 13 Vorlagen verbuchen.

Zudem können auch die Spieler aus der Jugendakademie für einen Aufschwung sorgen, wie Kapitän Pérez der Zeitung Marca erklärte: „Die jungen Spieler sind sehr gut, es ist sehr einfach, mit ihnen auszukommen. Sie werden uns viel Freude bereiten.“

Schafft man diese Saison den ersehnten Aufstieg?

Deportivo konnte die letzten sechs Partien allesamt gewinnen und liegt nunmehr einen Punkt hinter Tabellenführer Ponferradina und hat damit noch gute Chancen auf den direkten Aufstieg.

2024 ist man - mit sieben Siegen in acht Partien - sogar besser als Real Madrid oder der FC Barcelona und konnte im Vergleich mit allen spanischen Profimannschaften bisher die meisten Punkte sammeln. Die aktuelle Siegesserie könnte zudem ein gutes Omen sein, da die letzten zwei Mannschaften, die so eine Serie starten konnten, am Ende auch aufgestiegen sind.

Den Fans wäre es auf jeden Fall zu wünschen, dass sie bald zumindest wieder zweitklassigen Fußball in ihrem ikonischen Stadion „Riazor“ bejubeln dürfen.