Home>Internationaler Fußball>Premier League>

Newcastle United droht mit den reichsten Besitzern der Premier League der Abstieg

Premier League>

Newcastle United droht mit den reichsten Besitzern der Premier League der Abstieg

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Die Lachnummer der Insel

Seit Oktober hat Newcastle United einen neuen Besitzer und hofft, zu den ganz Großen der Liga aufschließen zu können. Doch welcher Star will schon zu einem Klub, der mitten im Abstiegskampf steckt?
Newcastle United plant nach der saudi-arabischen Übernahme die ersten Top-Transfers. Auch ein deutscher Nationalspieler soll wohl auf dem Zettel stehen. Wird Newcastle die neue Fußball-Übermacht?
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Es war eine Nachricht, die Anfang Oktober die Fußball-Welt aufhorchen ließ: Newcastle United bekommt einen neuen Besitzer. Und zwar nicht irgendeinen, sondern ein saudi-arabisches Konsortium unter Führung des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Damit hatte der Klub aus dem Nordosten Englands auf einem Schlag die reichsten Klub-Eigner in der reichsten Liga der Welt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Inzwischen ist der Deal über zwei Monate her - und die Euphorie in Newcastle längst dem tristen Ligaalltag und dem nackten Kampf ums Überleben in der Premier League gewichen. Der Klub braucht dringend hochkarätige Verstärkung, weiß auch der ehemalige Premier-League-Profi Rob Lee. (News: Alle Infos zur Premier League)

„Sie brauchen Leute, die ihnen helfen“, erklärte der 55-Jährige jüngst dem britischen Wettanbieter BETDAQ und sah trotz der Fortschritte unter Trainer Eddie Howe schwarz für das Team aus dem Norden Englands: „Wenn sie dieses Team beibehalten, so sehr sie sich unter Eddie Howe auch verbessert haben, werden sie ohne Zweifel absteigen.“

Plötzlich reich: So irre feiern die Newcastle-Fans ihren Scheich
03:04
Plötzlich reich: So irre feiern die Newcastle-Fans ihren Scheich

Newcastle steckt unten drin

In der Tat gibt die sportliche Situation bei Newcastle United derzeit wenig Anlass zur Hoffnung. Auf den leichten Aufwärtstrend vor einigen Wochen nach dem Sieg gegen Konkurrent Burnley folgte der bittere Fall auf den Boden der Tatsachen mit deutlichen Niederlagen gegen Leicester und Manchester City (jeweils 0:4) und den FC Liverpool (1:3). (Daten: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)

{ "placeholderType": "MREC" }

Insgesamt steht nach 18 Partien nur ein Sieg zu buche, einzig der ebenfalls schwächelnden Konkurrenz ist es zu verdanken, dass die Magpies nur drei Punkte von einem Nicht-Abstiegsplatz entfernt sind.

Allerdings täuscht das derzeit etwas schiefe Bild der Tabelle. Vor den Spielen am Boxing Day haben die „Magpies“ (18) schon drei Partien mehr absolviert als der vor ihnen liegende FC Burnley. Der FC Watford, der derzeit über der Abstiegszone rangiert, hat in zwei Spielen weniger als Newcastle schon drei Zähler mehr geholt.

Die größte Baustelle ist die Abwehr des Tabellenvorletzten der Premier League. 41 Gegentore hat man bisher kassiert, mehr als jedes andere Team, eine weiße Weste wahrte man nur beim Sieg gegen Burnley.

Zu oft hat die schwächelnde Defensive dem Team dabei entscheidende Punkte gekostet: Beim 2:2 gegen Southampton, der 2:3-Niederlage gegen die Spurs oder beim 3:3 gegen den FC Brentford. (Daten: Die Tabelle der Premier League)

{ "placeholderType": "MREC" }
Gegen Brentford reichte es trotz dreier Tore nicht für einen Sieg
Gegen Brentford reichte es trotz dreier Tore nicht für einen Sieg

Newcastle braucht frischen Wind

Offensiv steht das Team von Trainer Eddie Howe mit 18 Treffern vergleichsweise ordentlich da. Immerhin sieben Teams, darunter Wolverhampton und Tottenham, haben seltener oder gleich oft getroffen. Mit Joelinton, Callum Wilson und Allan Saint-Maxim hat man zudem zumindest auf dem Papier einen ansehnlichen Angriff.

Für die gestiegenen Ansprüche an der Tyneside wird das trotzdem nicht genug sein, weshalb alles darauf hindeutet, dass es bereits in der kommenden Transferperiode zu einem größeren Kaderumbruch kommen wird. Doch wie soll dieser genau aussehen?

Denn obwohl Newcastle selbst unter Berücksichtigung des Financial Fairplay bis zu 224 Millionen Euro für Neuzugänge zur Verfügung stehen sollen, gestaltet sich die Suche nach geeigneten Kandidaten schwieriger als gedacht.

Zwar ist die Wunschliste der neuen Besitzer lang, Stars scheuen sich derzeit allerdings offenbar noch davor, einen Wechsel nach Newcastle ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Nachdem Unai Emery bereits als Wunschlösung an der Seitenlinie abgesagt hatte, schwinden nun auch Stück für Stück die Hoffnungen bei Kandidaten wie Niklas Süle und Lucas Paqueta, der jüngst bereits ein lukratives Angebot abgelehnt haben soll.

Newcastle-Interesse? Unai Emery spricht Klartext
01:04
Newcastle-Interesse? Emery spricht Klartext

Schwer vorstellbar sind auch die Transfers von großen Namen wie Keylor Navas, Eden Hazard oder Marc-André ter Stegen, die allesamt mit Newcastle United aus verschiedenen Gründen in Verbindung gebracht werden. Wer also kommt wirklich für die Mission Klassenerhalt infrage?

Wechselt Aaron Ramsey zu Newcastle United?

Prominentester und wohl realistischster Kandidat wäre wohl Aaron Ramsey. Der Waliser soll bei Juventus Turin unzufrieden sein und eine Rückkehr nach England anstreben. Zwar gibt es auch Gerüchte um eine mögliche Rückkehr von Ramsey zum FC Arsenal, laut Daily Express soll aber auch ein Wechsel zu Newcastle eine ernsthafte Option sein.

Immerhin bringt der dreimalige FA-Cup-Sieger mit seinen Führungsqualitäten und der Erfahrung aus 262 Premier-League-Auftritten alles mit, was es für den Abstiegskampf braucht.

Womöglich wird man in Newcastle zunächst erst einmal in genau dieser Kategorie Spieler fündig werden: ehemals an der Grenze zur Weltklasse unterwegs, erfahren und unzufrieden mit der aktuellen sportlichen Situation. Wer dieser Fährte folgt, kommt schnell auf Namen wie Anthony Martial, Adrien Rabiot, Phil Jones, aber auch Philippe Coutinho oder Axel Witsel, um nur einige Namen zu nennen.

Newcastle drohen Spott und Häme

So oder so, an Veränderungen wird man beim viermaligen englischen Meister nicht vorbei kommen. Und der Druck steigt mit jeder Niederlage. Sollte ein Umbruch nicht gelingen und United tatsächlich absteigen, sind Spott und Häme programmiert.

„Für einen Moment würde ich laut lachen und ich glaube, viele andere würden das auch“, kündigte Simon Jordan, der ehemalige Besitzer von Crystal Palace, bei TalkSPORT schon mal an.

„Manche Leute sagen, es wäre eine absolute Tragödie, wenn Newcastle absteigt. Es ist keine Tragödie - es ist lustig“, so Jordan weiter, der auch grundsätzliche Kritik an der Übernahme äußerte: „Ich mag die Art und Weise nicht, wie es funktioniert. Ich mag nicht, was es repräsentiert. Ich glaube nicht, dass sie im besten Interesse des Fußballs sind.“

Damit reihte er sich in eine ganze Reihe von Kritikern ein, die das Projekt und die neuen Besitzer von Newcastle mit Skepsis betrachten. So hatte sich auch Christian Streich entsetzt über die Übernahme gezeigt und sie als „beschämend für den englischen Fußballverband und die Premier League“ bezeichnet.

Newcastle United? Christian Streich wird bei neureichem Klub mehr als deutlich
04:01
"Jegliches Maß überschritten!" Streich wütet wegen Newcastle

Am Ende wird sich erst im kommenden Sommer wirklich zeigen, was Bin Salman und die Klubverantwortlichen aus der Baustelle Newcastle United zaubern können. Beispiele wie Manchester City oder Paris Saint-Germain zeigen, dass es auch mit Geld einige Zeit braucht, um nachhaltige Veränderungen in Kader und Infrastruktur herbeizuführen.

Bei den „Magpies“ könnte der Weg dahin aber erst einmal über die zweite englische Liga führen.