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Premier League: Beginnt mit Ralf Rangnick eine neue Ära bei Manchester United?

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Premier League: Beginnt mit Ralf Rangnick eine neue Ära bei Manchester United?

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So krempelt Rangnick ManUnited jetzt um

Ralf Rangnick feiert mit Manchester United ein gelungenes Debüt an der Seitenlinie. Beim Heimsieg über Crystal Palace ist die Spielidee des neuen Teammanagers bereits sichtbar.
Ralf Rangnick hat sein Debüt als Interimstrainer von Manchester United hinter sich. Auf der Pressekonferenz erzählt er wie die ersten Tage mit der Mannschaft und das Spiel war.
Bjarne Lassen
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„We love you Rangnick, we do!“

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Die Anhänger von Manchester United auf dem Stretford End, der berühmten Westtribüne des Old Trafford, widmeten Ralf Rangnick bei seinem Debüt an der Seitenlinie der Red Devils gleich einmal ein eigenes Lied.

Viel besser hätte es für den 63-Jährigen beim 1:0 gegen Crystal Palace gar nicht laufen können. Erst am Freitag wurde Rangnick offiziell bei Man United vorgestellt. Das 3:2 gegen den FC Arsenal hatte er am Donnerstag noch als Zuschauer im Stadion gesehen, weil ihm noch die notwendige Arbeitserlaubnis fehlte. (Spielplan und Ergebnisse der Premier League)

ManU: Kurze Vorbereitung für Rangnick

Nach nur einer Trainingseinheit, die gerade einmal 45 Minuten andauerte, überzeugte Manchester dann zum ersten Mal mit Rangnick. „Ich muss zugeben, dass ich positiv überrascht war. Am Samstag war es ekelhaftes Wetter und es war fast unmöglich, konzentriert zu trainieren. Ich hatte nicht erwartet, dass sie nach so kurzer Zeit auf diesem Niveau spielen würden“, sagte Rangnick.

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Die Aufstellung von United blieb im Vergleich zum Spiel gegen Arsenal am Donnerstag unverändert, aber der Stil war zumindest in den ersten 30 Minuten deutlich anders. Rangnick machte bereits vor der Partie deutlich, er wolle „offensiver mit und ohne Ball“ agieren, und dieser Ansatz war von Anfang an klar.

Bestes Beispiel: Nach nur drei Minuten führten die Gäste einen Freistoß kurz aus. Cristiano Ronaldo stürmte in die Ecke, und ein panischer Pass von Palace ins Mittelfeld ermöglichte es Scott McTominay, den Ball zurückzuerobern.

Rangnick setzt auf neues System

Die United-Fans brachen anschließend in einen Jubel aus, als hätten sie eine solche Intensität lange nicht mehr erlebt. Unter Ole Gunnar Solskjaer schien United unwillig - oder gar unfähig, nach vorne zu spielen. Diesen Vorwurf kann man Rangnick nicht machen.

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Mit dem 4-2-2-2 ermöglichte der Deutsche seinen Außenverteidigern eine wichtigere Rolle in der Offensive einzunehmen. Diogo Dalot und Alex Telles, die unter Solskjaer in dieser Saison nur viermal zum Einsatz kamen, zeigten sich in diesem System von ihrer besten Seite.

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Mit Ronaldo, Marcus Rashford, Bruno Fernandes, Jadon Sancho, Fred und McTominay, die sich in drei Zweierreihen aufstellten, wenn Palace versuchte, aus der Defensive heraus zu spielen, drückte United hoch in die Spitze und umschwärmten die Südlondoner, wann immer sie die Chance dazu bekamen.

Es passte zu diesem besonderen Tag, dass ausgerechnet der in der Vergangenheit viel gescholtene Fred in der 77. Minute mit einem Traumtor den entscheidenden Treffer markierte. Es war erst das sechste Tor des brasilianischen Mittelfeldspielers in 137 Spielen für United.

Rangnick hat großen Anteil am Siegtreffer

Rangnick war von der Trainerbank aus am Tor beteiligt, indem er den glänzend aufgelegten Mason Greenwood einwechselte, der beim Treffer von Fred eine entscheidende Rolle einnahm.

„Für mich stellte sich die Frage, wie wir Druck auf den Ball ausüben können, wie wir ihn kontrollieren können. Also entschied ich mich für ein 4-2-2-2 mit zwei Stürmern, nicht Cristiano allein vorne, sondern zusammen mit Marcus, der das Tempo für vertikale Bälle nutzt“, erklärte Rangnick.

Und weiter: „Geduld war wichtig, aber wir haben immer versucht, nach vorne zu spielen - das hat mir heute gefallen. Wir haben immer versucht, sie vom Tor fernzuhalten. Wir wollten mit zwei Stürmern und mit zwei Zehnern spielen, um mehr Kontrolle im Mittelfeld zu bekommen.“

Und das zahlte sich aus. Zum ersten Mal seit April blieb Manchester zuhause ohne Gegentreffer.

Es war letztlich zwar nur ein Spiel, dennoch gab es an diesem Sonntagnachmittag reichlich positive Anzeichen für einen Aufwärtstrend. Wie man den akribischen „Fußball-Professor“ aber kennt, wird er künftig definitiv noch mehr von seiner Mannschaft erwarten.

Rangnick leitet neue Ära ein

Denn United hinkt in der Liga als Sechster den eigenen Erwartungen weiter hinterher. Vor der Saison wurde gar von der Meisterschaft gesprochen. Doch Manchester City (35 Punkte), der FC Liverpool (34) und der FC Chelsea (33) sind schon weit voraus. (DATEN: Tabelle der Premier League)

Eines kann man nach Rangnicks gelungenem Einstand dennoch schon festhalten: Im Old Trafford ist eine neue Ära angebrochen.

Und wer weiß, wo Rangnick sein neues Team noch hinführen wird. Auf der Pressekonferenz anlässlich seiner Vorstellung bei den Red Devils ließ er bereits aufhorchen:

„Die Leute, mit denen ich gesprochen habe, haben klar zu verstehen gegeben, dass wir hier über sechs Monate reden“, sagte er zwar, fügte dann aber an: „Wir haben uns noch nicht darüber unterhalten, was nach dem Sommer passiert.“

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Bleibt Rangnick sogar über den Sommer hinaus?

Sollten die Klub-Bosse danach auf ihn zukommen und mit ihm sprechen wollen, werde man weitersehen, so Rangnick. Der Schwabe ließ in dem Zusammenhang anklingen, dass er sich durchaus vorstellen könne, seine Trainertätigkeit bei United fortzusetzen.

„Wenn alles gut läuft, könnte ich mir vorstellen, ihnen zu empfehlen, noch ein Jahr dranzuhängen, wie ich das bei RB Leipzig auch getan habe“, sagte er. Das sei aber alles noch hypothetisch.

Eigentlich soll Rangnick Man United nur bis zum Saisonende trainieren, um danach als Berater im Klub zu fungieren. Eigentlich.