Der FC Liverpool stolpert in die neue Premiere-League-Spielzeit hinein.
Klopp: Wieder verflixtes siebtes Jahr?
Den lang ersehnten Saisonstart hat der FC Liverpool in den Sand gesetzt. Bekommt Jürgen Klopp schon wieder im siebten Jahr Probleme?
Am Montagabend kamen die Reds nicht über ein 1:1 gegen Crystal Palace hinaus. Infolge des Remis in der Vorwoche gegen den FC Fulham (2:2) war es bereits die zweite Punkteteilung der jungen Saison – jeweils gegen einen klaren Außenseiter. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
Nach lediglich zwei Spieltagen hat sich der LFC bereits einen Rückstand von vier Zähler auf den Meisterschafts-Konkurrenten Manchester City eingehandelt.
Jürgen Klopp lässt sich trotz des missglückten Auftakts nicht aus der Ruhe bringen. Der 55-Jährige mache sich „keine Sorge, es ist nur der Start. Wenn wir am Ende im Mai zwei Punkte haben, ist das schwierig, aber gerade im Moment ist es in Ordnung“, sagte er.
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Aber: Die Premier League war zuletzt extrem umkämpft, so fehlte Liverpool im vergangenen Jahr schlussendlich nur ein einziger Punkt auf die Skyblues. In England gilt es kontinuierlich zu liefern, da sich die letztjährigen Meister in der Regel kaum Ausrutscher erlaubt haben.
Liverpool beklagt große Personalsorgen
Die Gründe für den Fehlstart der Reds sind vielfältig. Eine entscheidende Rolle spielt mit Sicherheit die schon jetzt angespannte personelle Lage.
Mit Diogo Jota, Ibrahima Konaté, Joel Matip, Alex Oxlade-Chamberlain, Curtis Jones sowie Thiago fehlten Klopp gegen Crystal Palace sechs potenzielle Startelf-Kandidaten.
Hinzu kommt, dass Liverpool zu Saisonbeginn einen absoluten Schlüsselspieler verloren hat. Sadio Mané, der im Sommer zum FC Bayern München gewechselt war, ist bislang nicht zu ersetzen.
Dessen blanke Leistungsdaten verdeutlichen die Tragweite dieses Problems: Während seiner sechsjährigen LFC-Ära steuerte der 30 Jahre alte Senegalese satte 120 Treffer sowie 49 Assists bei – all das gelang dem Offensivspieler in 269 Pflichtspiel-Einsätzen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Neben den offensichtlich herausragenden Zahlen vermissen die Reds wohl aber vor allem Manés Persönlichkeit. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann betonte wiederholt, dass er seiner neuen Mannschaft enorm viel Energie verleihe und seine Teamkollegen auch im Training jederzeit zu Höchstleistungen ansporne.
Nunez hat noch Anlaufschwierigkeiten
Darwin Nunez, der designierte Mané-Nachfolger, hat in England währenddessen noch Anlaufschwierigkeiten.
Zwar trug sich der 75-Millionen-Neuzugang beim Saisonauftakt gegen Fulham auf Anhieb in die Torschützenliste ein, gleichzeitig offenbarte der 23-Jährige jedoch einige technische Mängel. Sein Platzverweis gegen Crystal Palace ließ den guten Einstand ohnehin erstmal vergessen. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)
Wegen eines Kopfstoßes gegen Joachim Andersen kassierte Nunez zunächst die Rote Karte und nach der Begegnung einen ordentlichen Rüffel von Klopp: „Darwin weiß, dass er damit seine Teamkollegen im Stich gelassen hat. Ich werde mit ihm sprechen. Es war nicht die Reaktion, die wir sehen wollen“, kommentierte der verärgerte Trainer die Situation. (News: Palace-Profi kassiert Morddrohungen)
Dabei soll Nunez ein Gesicht des benötigten Liverpooler Umbruchs werden. Langjährige Stammspieler wie Jordan Henderson oder James Milner sind mittlerweile in einem fortgeschrittenen Fußballer-Alter angekommen und werden keine Ewigkeiten mehr an Bord bleiben.
06:38
2nach10: Gegen Manchester City: FC Liverpool weniger titelreif | Premier League
Neben Nunez könnte auch dem 19 Jahre alten Mittelfeld-Talent Harvey Elliott eine Schlüsselrolle zukommen, der gegen Crystal Palace aufgrund der vielen Verletzungen in die Startelf rutschte – beide werden allerdings noch viel lernen müssen, ehe sie an das Niveau eines Mané heranreichen.
Scheitert Klopp wieder im siebten Jahr?
Auch Klopp wird wegen einer kuriosen Statistik in den Fokus geraten, ohne dass der Coach ansatzweise um seinen Job fürchten muss.
Denn sowohl beim 1. FSV Mainz 05 (2001-2008), als der deutsche Übungsleiter seinen Vertrag nach dem verpassten Aufstieg nicht verlängerte, als auch bei Borussia Dortmund (2008-2015), als nach einer schwachen Hinrunde das Ende der Zusammenarbeit vereinbart wurde, dauerte Klopps Amtszeit exakt sieben Jahre an.
In Liverpool ist er inzwischen seit 2015 tätig, bleibt der große Erfolg auch beim dritten Arbeitgeber in Spielzeit Nummer sieben aus?
Zumindest die Frage zu stellen, ob der LFC ist dieser Saison abgesehen vom Community Shield (3:1 gegen ManCity) überhaupt titelreif ist, scheint nicht vollkommen unbegründet zu sein.
Ausgerechnet am kommenden Montag wartet das Duell mit dem Erzrivalen Manchester United. Die Red Devils befinden sich derzeit am Tabellenende, nachdem sie noch deutlich schlechter als Klopp und Co. gestartet sind.
United-Coach Erik ten Hag sieht sich daher bereits mit einer ersten Misere konfrontiert. Geht für Klopp der dritte Auftritt jedoch ebenfalls in die Hose, dürfte es auch in Liverpool allmählich unruhiger werden. Das verflixte siebte Jahr.