Lucas Paquetá hat sich nach seiner schnellen Gelb-Roten Karte bei der 0:2-Niederlage gegen den FC Liverpool mit emotionalen Statements auf X zu Wort gemeldet und dabei schwere Vorwürfe gegen den englischen Fußballverband erhoben.
Emotionaler Ausbruch nach Platzverweis – Paquetá mit schweren Vorwürfen
Emotionaler Ausbruch nach Platzverweis
Kurz nach dem Spiel wandte sich der Brasilianer an die Öffentlichkeit und sprach offen über die psychische Belastung der vergangenen zwei Jahre.
Paquetá macht schwere Vorwürfe
In seinem ersten Beitrag auf Portugiesisch schrieb Paquetá auf X: „Ich verstehe, dass ich jetzt als Bösewicht dastehe; es ist schwer, mit allem zu leben, was in meinem Leben und meiner Psyche verursacht wurde! Ich werde weiterhin versuchen, dafür zu sorgen, dass sie mich nicht noch mehr beeinträchtigen. Das rechtfertigt meine Rote Karte nicht, und dafür entschuldige ich mich bei den Fans und meinen Teamkollegen!“
Der Mittelfeldspieler kritisierte in einem überraschenden Online-Ausbruch den fehlenden „psychologischen Support“ des Verbands während der langen Untersuchungen wegen Spielmanipulationsvorwürfen, die ihn zwei Jahre in der Schwebe gelassen hatten. Brisant dabei: Die Vorwürfe der Spielmanipulation bezogen sich damals auf das Provozieren von Gelben Karten, um abgeschlossene Wetten durch Dritte zu begünstigen.
Chaotische Szenen auf dem Platz
Auf dem Platz hatte er zuvor in der Schlussphase innerhalb weniger Sekunden zwei Gelbe Karten wegen Reklamierens von Schiedsrichter Darren England erhalten und war daraufhin des Feldes verwiesen worden.
Spieler beider Teams hatten versucht, Paquetá nach der ersten Verwarnung zu beruhigen, doch er kehrte noch einmal zum Referee zurück und beschwerte sich erneut. Erst im Juli war der 28-Jährige von allen Vorwürfen freigesprochen worden – ein Verfahren, das unter anderem einen geplanten 70-Millionen-Pfund-Wechsel zu Manchester City im Sommer 2023 zum Erliegen gebracht hatte.
„Ein Spiegelbild all dessen, was ich erdulden musste“
Später reagierte Paquetá noch auf einen Post von Sky Sports Premier League, in dem Rob Green, ehemaliger West-Ham-Torhüter, seine Reaktion auf dem Platz als „lächerliches Verhalten“ bezeichnete.
Paquetá schrieb daraufhin auf Englisch: „Es ist lächerlich, dass mein Leben und meine Karriere zwei Jahre lang beeinträchtigt wurden, ohne dass ich psychologische Unterstützung vom Verband erhalten habe. Vielleicht ist dieses lächerliche Verhalten nur ein Spiegelbild all dessen, was ich erdulden musste und offenbar weiterhin erdulden muss! Es tut mir leid, wenn ich nicht perfekt bin.“
West-Ham-Trainer äußert sich zurückhaltend
Nach dem Spiel erklärte West-Ham-Trainer Nuno Espírito Santo, wie schwierig es gewesen sei, gegen Liverpool in Unterzahl zu agieren. Er sagte: „Es ist schwer, gegen eine Mannschaft wie Liverpool mit einem Mann weniger zu spielen. Ich werde mich nicht weiter zu dieser Situation äußern – ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür. Lassen Sie mich bitte zuerst mit Lucas sprechen und versuchen, die Situation zu verstehen.“
Weiter führte er aus: „Ich möchte ein privates Gespräch mit ihm führen, um zu versuchen, die Situation zu verstehen. Ich halte es für unfair, mich dazu zu äußern, ohne zuvor mit ihm gesprochen zu haben.“