Dietmar Hamann hat sich über die abermalige und frühe Auswechslung von Nick Woltemade beim 0:1 von Newcastle United gegen Manchester United irritiert gezeigt. „Es musste ja etwas passieren, damit sie einen Punkt mitnehmen. (Trainer Eddie; Anm. d. Red.) Howe erzählt ja immer wieder, wie wichtig Woltemade ist. Er ist der beste Torschütze und hat letzte Woche zweimal getroffen. Ich habe es nicht ganz verstanden“, sagte der 52-Jährige bei Sky.
Hamann wundert sich wegen Woltemade: "Ob das so gut war?"
Verwunderung wegen Woltemade
Woltemade blieb im Old Trafford bis zum Ende seines Arbeitstages in der 68. Minute blass und hatte dazu Aktien am Gegentreffer der Magpies. Einen weiten Einwurf köpfte der deutsche Nationalspieler direkt vor die Füße von Patrick Dorgu, der in der ersten Halbzeit per Volley ins linke Eck traf. Doch dass Woltemade, der in 24 Pflichtspielen für Newcastle erst dreimal durchgespielt hat, nun schon zum 17. Mal ausgewechselt wurde, wunderte nicht nur Hamann.
„Woltemade ist immer für ein Tor gut“
„Die Frage ist: Wenn du Nick Woltemade, deinen besten Torjäger, nach 68 Minuten runternimmst und dann mit einem Innenverteidiger als Mittelstürmer spielst, dann hättest du ihn auch drauf lassen können. Das ist meine persönliche Meinung“, erzählte Kommentator Toni Tomic schon während der Partie. Hamann merkte daraufhin an: „Es war eine Phase, in der Manchester United stehend k. o. war. Das war wie im Training, Angriff gegen Abwehr.“
Laut Hamann hätte Woltemade vor allem mit seiner Körpergröße von 1,98 Metern entscheidend helfen können. „Er kann Tore mit dem Kopf erzielen, das hat er schon gemacht, und er kann den Ball ablegen. Deswegen könnte ich mir vorstellen, dass die lokalen Journalisten den Trainer vielleicht noch einmal nachfragen werden, ob das so gut oder richtig war“, fügte der TV-Experte hinzu.
Tatsächlich wurde Coach Eddie Howe nach dem Spiel nicht auf Woltemade angesprochen. Mehrfach bemängelte er aber fehlende Kaltschnäuzigkeit seiner gesamten Offensive vor dem Tor.
Tomic holte derweil sogar noch weiter als Hamann aus. „Das wäre, als würde Pep Guardiola Erling Haaland – ohne die beiden jetzt vergleichen zu wollen - einfach rausnehmen. Es kann ja immer noch etwas passieren. Nick Woltemade ist schließlich immer für ein Tor gut“, befand er. Ungeachtet der frühen Auswechslung hatte Hamann aber auch viel Lob für den Torjäger übrig, der trotz der Niederlage am Boxing-Day einen gelungenen Start in der Premier League erlebt hat.
Hamann schwärmt von Woltemade
„Man darf sich gar nicht ausdenken, wo Newcastle ohne ihn stehen würde“, hob der Ex-Profi die Bedeutung des früheren Stuttgarters für seine neue Mannschaft hervor: „Woltemade hat in der Liga schon sieben Tore. Und was bei ihm noch dazu kommt: Selbst wenn er keine Tore schießt, hat er einen Wert für die Mannschaft.“ Die anfänglichen Zweifel an dem 23-Jährigen seien längst verflogen.
Wettbewerbsübergreifend verbucht Woltemade für die Magpies nach 23 Spielen neun Tore und zwei Vorlagen. „Woltemade hat den ganzen Sturm des Teams fast alleine in den ersten 17 Spielen getragen. Das ist schon erstaunlich für sein erstes Jahr da drüben auf der Insel“, schwärmt Hamann: „Bislang hat er wirklich jeden einzelnen Cent gerechtfertigt, den Newcastle für ihn bezahlt hat.“