Manchester Uniteds nächster Patzer vor heimischem Publikum hat im Umfeld des Vereins für wachsende Frustration gesorgt. „Jedes Mal, wenn ich diese United-Mannschaft sehe, bin ich enttäuscht. Sie sind nicht konsequent genug, nicht bissig genug, um den Job zu erledigen“, wetterte Klub-Ikone Roy Keane nach dem 1:1 der Red Devils gegen Kellerkind West Ham United bei Sky Sports.
Klub-Ikone wettert gegen United: "Jedes Mal bin ich enttäuscht"
Klub-Ikone wettert gegen United
Im Old Trafford waren die Hausherren am Donnerstagabend durch Diogo Dalot (58.) in Führung gegangen, doch Soungoutou Mangassa (83.) glich noch aus.
Bereits zum siebten Mal in Folge blieb ManUnited ohne weiße Weste - für Keane nicht nachvollziehbar: „Nachdem sie das Tor erzielt haben - sie spielen gegen eine Mannschaft auf den unteren drei Plätzen - nehmen sie den Fuß vom Gas.“
Frust nach United-Auftritt: „Einfach nicht gut genug gespielt“
Der frühere Außenverteidiger Gary Neville fand ebenfalls deutliche Worte: „Man sieht die Enttäuschung in den Gesichtern der Spieler von ManUnited, aber sie haben einfach nicht gut genug gespielt. Sie haben das Spiel aus der Hand gegeben.“
Auch die Fans machten ihren Unmut deutlich: Nach Schlusspfiff hallten Buhrufe durch das Stadion. Mit einem Sieg wäre Manchester auf Platz fünf der Premier League geklettert, durch das Remis bleibt der Klub auf Rang acht im engen Tabellenmittelfeld stecken.
Keane ist der Meinung, dass das Team nicht bereit ist für höhere Gefilde: „In einem Moment denkt man, sie machen Fortschritte und könnten auf den fünften Platz vorrücken, aber dann bringen sie es nicht zu Ende. Sie scheinen Angst davor zu haben, den Job zu erledigen.“
Torschütze räumt „nervösen“ Auftritt ein
Torschütze Dalot räumte ein, dass die Mannschaft verunsichert wirkte: „Wir dürfen nicht so nervös werden, wie wir es sind.“ Letztendlich müsse man sich „selbst die Schuld geben“, ergänzte der Portugiese.
Schon vor zwei Wochen hatte die Mannschaft von Trainer Ruben Amorim wichtige Punkte verschenkt, als sie vor heimischem Publikum in Überzahl mit 0:1 gegen Everton verlor.
„Zeigt eure Qualität“, forderte Keane nun. „In den letzten drei oder vier Spielen wirkte es meiner Meinung nach verzweifelt. Wirklich schwach.“
Tatsächlich zeigt die Formkurve nach unten: Während ManUnited im Oktober noch drei Spiele in Folge gewinnen konnte, sprang aus den vergangenen fünf Partien nur ein Erfolg heraus.
Amorim bleibt gelassen: „Das kann passieren“
Trainer Amorim bleibt dennoch gelassen. „Es geht nicht rückwärts“, stellte er nach dem Remis gegen West Ham klar. „Wir hatten einige Momente. Das kann passieren.“
Dennoch nahm er sein Team, das die vergangene Saison auf einem enttäuschenden 15. Platz abgeschlossen hatte, in die Pflicht: „Nach dem ersten Tor hätten wir besser mit dem Ball umgehen müssen.“
Als Nächstes wartet auf Manchester United das Duell mit Wolverhampton, dem abgeschlagenen Schlusslicht der Liga. Ein weiterer Ausrutscher gegen den Klub mit nur zwei Punkten würde die ohnehin vorhandene Frustration in Manchester weiter anheizen.