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Das bittere Ende einer großen Liebe

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Die Verlockungen waren zu groß

Khvicha Kvaratskhelia war eines der Gesichter bei Neapels Titelgewinn 2023. Doch schon im Sommer knirschte es zwischen Napoli und dem als „Kvaradona“ gefeierten Offensivstar. Im zweiten Anlauf macht PSG das Rennen.
Paris Saint-Germain sichert sich die Dienste von Khvicha Kvaratskhelia, der zuletzt bei der SSC Neapel für Aufsehen sorgte. Bei PSG bekommt der Offensivstar einen langfristigen Vertrag.
Maximilian Lotz
Khvicha Kvaratskhelia war eines der Gesichter bei Neapels Titelgewinn 2023. Doch schon im Sommer knirschte es zwischen Napoli und dem als „Kvaradona“ gefeierten Offensivstar. Im zweiten Anlauf macht PSG das Rennen.

Heimlich nahm Khvicha Kvaratskhelia Abschied. Sein Gesicht versteckte er unter einem blauen Kapuzenpulli, als er nachts das Wandgemälde von Neapels verstorbenem Helden Diego Maradona aufsuchte. Mit ausgebreiteten Armen stand „Kvaradona“, wie die Napoli-Fans ihren Offensivstar nannten, davor.

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Die Szene war Teil eines großen Abschiedsfilmes, den der Spieler selbst auch auf Social Media zeigte. In knapp fünf Minuten verabschiedete sich der Georgier hochemotional inszeniert von den Neapel-Fans.

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Auch von der Neapel-Ikone Maradona verabschiedet er sich, sagte im Video zu den beschriebenen Szenen: „Ich konnte mich nicht verabschieden, ohne diesen speziellen Ort noch einmal zu besuchen, weil man hier das beste Gefühl dafür bekommt, was Diego dieser Stadt bedeutet. Er lebt im Herzen jedes Neapolitaners weiter und wird den Menschen immer Kraft schenken. Für mich ist es deshalb sehr emotional hier zu sein, weil ich mich von Diego, aber eben auch von Neapel verabschieden muss.“

Aber nicht nur von Maradona verabschiedete sich der Georgier. Im Video ist er unter anderem auch im Stadion, in der Stadt und gemeinsam mit seinem Sohn in der Kabine zu sehen. Und auch für die Fans des Klubs hat er in den knapp fünf Minuten emotionale Worte parat. So sagte er unter anderem: „Neapel war meine Heimat und ich habe mich mit euch wunderbar gefühlt. Die Zeit, die wir gemeinsam erlebt haben, wird immer in meinem Herzen bleiben. Deswegen ist das hier gerade sehr emotional.

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Kvaratskhelia-Wechsel zu Paris steht bevor

Entstanden sind die Aufnahmen für den Abschiedsfilm wohl in den vergangenen Tagen. Der Besuch beim Maradona-Denkmal soll in der Nacht auf den vergangenen Samstag stattgefunden haben.

Mittlerweile ist der Wechsel des 23-Jährigen zu Paris Saint-Germain vollzogen.

Sozusagen im zweiten Anlauf landet Kvaratskhelia in der Stadt der Liebe, nachdem es bereits im Sommer erste Risse in der Beziehung zwischen Neapel und dem einst gefeierten „Kvaradona“ gegeben hatte. Trainer Antonio Conte leistete zunächst noch Überzeugungsarbeit, musste nun aber seine Niederlage einräumen.

Conte bedauert Khvaratskhelia-Abschied

„Seit sechs Monaten versuche ich, ihm das Gefühl zu geben, im Mittelpunkt unseres Projekts zu stehen, und ihm mit der Ankunft anderer Spieler zu zeigen, dass wir hier immer noch etwas Besonderes erreichen können“, sagte Conte am Wochenende. „Offensichtlich habe ich nicht genug getan, um beide Parteien davon zu überzeugen, gemeinsam weiterzumachen.“

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Conte sollte im Sommer den Neustart nach der chaotischen Vorsaison, die Neapel als Titelverteidiger nach drei verschiedenen Trainern auf einem enttäuschenden zehnten Platz abschloss, moderieren. Nach dem Wirbel um Starstürmer Victor Osimhen, der nach einem geplatzten England-Wechsel letztlich kurzfristig auf Leihbasis bei Galatasaray landete, blieb zumindest Kvaratskhelia am Vesuv.

Öffentlicher Zoff schon im Sommer

Doch auch rund um den georgischen Hoffnungsträger brodelte es bereits im Sommer. Sein Berater Mamuka Jugeli sprach im Juni in der heimischen Presse öffentlich von Abschied. Man wolle Neapel verlassen, sein Klient soll für einen Champions-League-Klub spielen, meinte Jugeli. Khvaratskhelias Vater schlug in die gleiche Kerbe: „Ich möchte nicht, dass mein Sohn in Neapel bleibt.“

Der Klub reagierte mit einem offiziellen Statement. „Kvaratskhelia befindet sich nicht auf dem Markt. Weder der Berater noch der Vater entscheidet über die Zukunft eines Spielers, der bei Napoli unter Vertrag steht, sondern der Klub!!! Ende der Geschichte“, teilte Neapel damals auf X mit.

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Nun kommt es tatsächlich zu einem „bitteren Ende“, wie die Gazzetta schreibt. Denn auch bei den Fans ist die Enttäuschung groß, dass ihr einstiger Held, der in der Meistersaison mit seinen Dribblings, Finten und Vorlagen für Furore sorgte und mit zwölf Toren und 13 Assists maßgeblichen Anteil am Titelgewinn hatte, nun dem Klub mitten in der Saison den Rücken kehrt. Schließlich hat sich Neapel unter Conte wieder gefangen und als Tabellenführer gute Chancen auf den Scudetto.

Enttäuschte Liebe: Eine Pappfigur von Khvicha Kvaratskhelia landet in Neapel im Müll
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Conte: „Nehme Khvicha nichts übel“

Mit fünf Toren und drei Assists hat Kvaratskhelia zumindest in der Anfangsphase der Saison seinen Teil dazu beigetragen. Doch der Zauber und die Unbeschwertheit sind seit den Differenzen im Sommer verflogen.

Beim 2:0-Sieg gegen Hellas Verona stand Khvaratskhelia bereits nicht mehr im Napoli-Kader. „Ich nehme Khvicha nichts übel, er ist ein guter Junge, aber jeder muss über sein eigenes Schicksal entscheiden, so wie der Verein seine Entscheidungen treffen muss“, sagte der Coach am Rande der Partie bei DAZN.

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Bis zuletzt kämpfte Neapel wohl noch um eine Vertragsverlängerung - vergebens. Letztlich waren die Verlockungen aus Paris zu groß. Schon im Sommer soll der mit Milliarden aus Katar subventionierte französische Topklub Kvaratskhelia ein Jahresgehalt von über zehn Millionen Euro geboten haben. In Neapel soll sein bis 2027 laufender Vertrag gerade einmal mit 1,5 Millionen Euro jährlich dotiert gewesen sein.

Findet Kvaratskhelia in Paris sein Glück?

Die Ablösesumme soll zwischen 70 und 80 Millionen Euro liegen. Angesichts der gut 13 Millionen Euro, die Neapel 2022 für die Verpflichtung Khvaratskhelias an den georgischen Klub Dinamo Batumi zahlte, ein immer noch mehr als ordentlicher Deal für die Italiener, auch wenn im Sommer wohl noch bis zu 100 Millionen Euro Ablöse möglich gewesen wären.

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Ob der georgische Nationalspieler, der im Sommer mit seiner Nationalmannschaft ein EM-Märchen erlebte, in Paris auf Anhieb Fuß fassen wird, bleibt abzuwarten. Auf dem linken Flügel war Bradley Barcola zuletzt gesetzt. Der im Sommer verpflichtete Bayern-Flirt Désiré Doué hatte mit Startschwierigkeiten zu kämpfen.

In Neapel schwingt ob des Abschieds von Khvaratskhelia auch eine gewisse Wehmut mit. „Vielleicht war es etwas vermessen von mir zu denken, dass ich einen stärkeren Einfluss haben könnte“, meinte Conte und räumte ein: „Das habe ich nicht geschafft. Es ist schade, denn er ist ein großartiger Spieler, aber wir müssen auch die Realität akzeptieren.“