Katar ist im Gespräch für die Austragung der Olympischen Sommerspiele im Jahr 2036. Sollte der Wüstenstaat nach der Fußball-WM 2022 den Zuschlag für das nächste sportliche Mega-Event erhalten, würden die Diskussionen um die Menschenrechtsverletzungen dort neu entfacht werden. (NEWS: Alles Wichtige zu Olympia)
Lückenkemper springt Fußballern zur Seite: "Am Ende sind wir Athleten die Gearschten"
Lückenkemper springt Fußballern zur Seite: "Am Ende sind wir Athleten die Gearschten"
„Am Ende sind wir die Gearschten“
Der Umstand, dass Sportlern die Hände gebunden sind, was den Austragungsort von Wettbewerben angeht, stößt Sprint-Star Gina Lückenkemper sauer auf.
„Am Ende sind wir Athleten, blöd gesprochen, in so einer Situation immer die Gearschten, weil wir da kein Mitspracherecht haben. Wir sind nicht diejenigen, die entscheiden, wo ein Wettkampf stattfindet“, polterte Deutschlands Sportlerin des Jahres 2022 im Interview mit dem Deutschlandfunk.
Lückenkemper springt Fußball-Stars zur Seite
Die 26-Jährige ergänzte: „Und wenn man sich sein Leben lang den Arsch dafür aufreißt und auch nur eine begrenzte Zeit hat, den Sport auf einem gewissen Level auszuüben, ist das eine sehr, sehr schwierige Situation, sich damit auseinanderzusetzen.“
Lückenkemper spricht damit an, dass Profi-Athleten oftmals die Zeit fehle, sich politischen oder gesellschaftlichen Themen eingehender zu widmen. Sie sprang damit den Fußball-Stars zur Seite, die immer wieder auf ebensolche Aspekte angesprochen worden sind.
Die Situation sei schwierig gewesen, „weil sie einfach gefühlt, egal was sie gemacht haben, es niemandem recht machen konnten. Und das ist auch etwas, was nicht ohne ist für die Sportler und auch definitiv nicht spurlos an den Sportlern vorbeigeht.“
„Ich bin keine Virologin“
Die Leichtathletin fügte hinzu: „Es gibt auch einfach Sachen, über die man vielleicht auch einfach an der Stelle gar nicht reden möchte, aber mehr oder weniger dazu gezwungen wird, eine Meinung zu äußern, obwohl man vielleicht auch einfach mal zu irgendetwas gar keine großartige öffentliche Meinung hat.“
Als Beispiel dafür nannte sie die Corona-Pandemie. Sie sei immer wieder nach den Entwicklungen von Covid-19 gefragt worden. Man werde auf Sachen angesprochen, wofür man nicht qualifiziert sei. „Ich bin keine Virologin“, stellte die Europameisterin über 100 Meter klar. (NEWS: Alles Wichtige zur Leichtathletik)
Zwar hätten Athleten eine Vorbildfunktion, „aber nichtsdestotrotz müssen Sportlerinnen und Sportler sich deshalb nicht zu allen Thematiken äußern, die durch die Weltgeschichte kursieren.“
Problematisch ist dabei aus ihrer Sicht, dass sich die Medien in Deutschland überwiegend auf negative Ereignisse stürzen und weniger auf positive.