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Leichtathletik-WM: Tränen statt Finale - Lückenkemper emotional

Tränen bei Lückenkemper

Wie schon in den Vorjahren ist für Gina Lückenkemper im Halbfinale der WM Endstation. Seit 1997 hat es keine deutsche Sprinterin mehr in einen Endlauf geschafft. Im Interview ist die Spitzensportlerin zu Tränen gerührt.
Die deutsche Sprinterin Gina Lückenkemper wird auf das "Pin-Game" im Olympischen Dorf angesprochen und präsentiert stolz ihre Sammlung.
Wie schon in den Vorjahren ist für Gina Lückenkemper im Halbfinale der WM Endstation. Seit 1997 hat es keine deutsche Sprinterin mehr in einen Endlauf geschafft. Im Interview ist die Spitzensportlerin zu Tränen gerührt.

Aus der Traum: Die frühere Europameisterin Gina Lückenkemper hat den ersehnten Einzug in ein WM-Finale über 100 m knapp verfehlt. Die deutsche Meisterin lief in ihrem Halbfinale von Tokio in 11,11 Sekunden auf den vierten Rang und schied aus. Das Finale am Abend (15.13 Uhr) findet damit einmal mehr ohne deutsche Beteiligung statt. (Leichtathletik-WM im SPORT1-LIVETICKER)

„Insgesamt hat sich das Rennen heute viel besser angefühlt als gestern. Es war technisch viel sauberer. Leider habe ich beim dritten Schritt einen kleinen Stolperer gehabt, aber gerade das hat mir nochmal einen kleinen Boost gegeben“, sagte Lückenkemper anschließend im ZDF. „Ich verstehe gerade noch nicht so recht, warum es am Ende nur eine 11,11 geworden ist.“

Lückenkemper erneut im Halbfinale gescheitert

Es hätte mehr drin sein müssen, fügte Lückenkemper hinzu und untermauerte noch einmal: „Ich habe mich wirklich gut gefühlt und kann mir nicht wirklich etwas vorwerfen.“

Die 28-Jährige unternahm bei den Titelkämpfen in Japan den nächsten Versuch, erstmals ein WM-Finale über ihre Paradestrecke zu erreichen. Als bislang letzter deutscher Sprinterin war das Melanie Paschke 1997 in Athen gelungen.

Doch wie schon bei ihren bisherigen Versuchen in London (2017), Doha (2019), Eugene (2022) und Budapest (2023) war jeweils in der Vorschlussrunde Endstation. Lückenkemper kam auf Bahn 2 zwar gut aus dem Block – am Ende fehlten ihr neun Hundertstelsekunden zum Weiterkommen.

Dennoch zeigte sich Lückenkemper weiter angriffslustig und versicherte: „Ich bin noch nicht fertig. Ich hasse es zwar, dass ich es jetzt schon wieder sagen muss, aber ich gebe nicht auf.“

Tränen bei Lückenkemper: „Bleibt fürs Leben“

Die beiden anderen deutschen Sprinterinnen, Lisa Mayer (Wetzlar) und Sina Mayer (Zweibrücken), waren bereits im Vorlauf ausgeschieden. Diesen hatte Lückenkemper trotz hochkarätiger Gegner wie Titelverteidigerin Sha’Carri Richardson (USA) in ihrem Rennen als Vierte überstanden, weil sie in 11,12 Sekunden die beste Zeit der drei Zeitschnellsten hinlegte.

Für Mayer ist die Weltmeisterschaft in Tokio zudem das letzte große Event ihrer Karriere. Die 29-Jährige gab Anfang September bekannt, ihre Karriere nach der Weltmeisterschaft zu beenden. Ein Ende, das ihre gute Freundin Lückenkemper im gemeinsamen Interview zu Tränen rührte.

„Solche Sport-Freundschaften bleiben fürs Leben, die sind so prägend. Den Kontakt danach wird man halten“, meinte Mayer. Lückenkemper fügte scherzhaft hinzu: „So schnell wird sie mich nicht los.“

Richardson wackelt – Favoritinnen stürmen ins Finale

Weltmeisterin Richardson sicherte sich nach einem völlig verkorksten Start nur als eine von zwei Zeitschnellsten in 11,00 Sekunden ihre Finalteilnahme. Olympiasiegerin Julien Alfred (Saint Lucia/10,93) zog mit einem ganz lässigen Auftritt ebenso ins Finale ein wie 200-m-Weltmeisterin Shericka Jackson (Jamaika/10,97) und Topfavoritin Melissa Jefferson-Wooden (USA/10,73).

Auch die zweimalige 100-m-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce (11,00) aus Jamaika mischt bei ihrem letzten WM-Auftritt im Kampf um Gold, Silber und Bronze mit.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)