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Formel 1: Red Bull bekämpft internes Brodeln zwischen Verstappen und Pérez

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Formel 1: Red Bull bekämpft internes Brodeln zwischen Verstappen und Pérez

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Red Bull bekämpft internes Brodeln

Sergio Pérez setzt Max Verstappen unter Druck. Dessen Vater poltert schon über die Taktik des Rennstalls. Die Teamführung schaut derweil lieber auf den WM-Rivalen Ferrari.
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Er fährt in der Form seines Lebens - und ist plötzlich WM-Kandidat: Sergio Pérez befindet sich nach seinem Sieg in Monaco und der anschließenden Vertragsverlängerung mit Red Bull bis 2024 weiter im Aufwind.

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Beim Aserbaidschan GP in Baku (Rennen ab 13 Uhr im LIVETICKER) muss sich Pérez am Samstag nur dem in dem Qualifying traditionell starken Charles Leclerc im Ferrari geschlagen geben.

Trotz eines Problems vor der entscheidenden Runde in Q3 hat Pérez am Ende aber wieder die Nase vor Teamkollege Max Verstappen - wie schon in allen drei Trainingssitzungen auf dem schnellen Stadtkurs. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

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„Die Balance ist einfach nicht nach meinem Geschmack, das ist eigentlich schon das ganze Wochenende so“, räumt Verstappen ein und erklärt: „Wenn das Gefühl fehlt, dann wird es einfach schwer, so richtig ans Limit zu pushen - besonders auf einem Straßenkurs.“ (BERICHT: Stimmen zum Baku-Qualifying)

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Verstappen auf Stadtkursen mit Problemen

Fest steht: Die engen Stadtkurse bereiten Verstappen im Vergleich zu Pérez aktuell Probleme: „Vielleicht wäre es auf normalen Strecken ein bisschen besser, aber selbst da bin ich nicht ganz happy. Das Auto ist eben noch ziemlich neu“, sagt der Niederländer.

Mit seiner Fahrt auf Startplatz drei ist er entsprechend unzufrieden: „Es waren einfach zu viele kleine Fehler drin.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Pérez kann das Potenzial des RB18 besser abrufen - obwohl der Mexikaner vor seinem letzten Schuss unplanmäßig lange in der Box gehalten wird. Der Grund: Probleme beim Nachtanken.

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„Das hat etwas den Rhythmus gebrochen, weil ich dann weit weg von den anderen Autos war und keinen Windschatten hatte, der hier sehr mächtig ist“, ärgert sich Pérez über Rang zwei. „Außerdem musste ich auf der Outlap viel zu hart pushen, das war nicht ideal.“

Auch Verstappen musste so auf den Windschatten verzichten, den ihm Pérez eigentlich hätte geben sollen.

Sergio Pérez „wirkt wie ausgewechselt“

Die Experten sind trotzdem erstaunt von der Leistungsexplosion des 32-Jährigen aus Mexiko.

„Letzte Saison stand er ganz klar im Schatten von Max. Aber dieses Jahr liegt ihm das Auto viel besser und Checo (Pérez‘ Spitzname; Anm. d. Red.) wirkt wie ausgewechselt, er ist jetzt definitiv im WM-Kampf“, glaubt Ex-F1-Pilot Paul di Resta.

Lediglich 15 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Verstappen hat Pérez in der Gesamtwertung. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Auch Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko zeigt sich nach dem Qualifying in Baku beeindruckt: „Pérez wird von Rennen zu Rennen stärker. Er macht keine Fehler und ist auf Stadtkursen gut. Unser Mexikaner ist on fire.“ Und macht damit ausgerechnet dem Weltmeister Feuer unterm Hintern.

Denn im Verstappen-Lager kommt das Aufbäumen der einstigen Nummer zwei nicht gut an.

Verstappen-Vater poltert gegen Red Bull

Bereits nach dem Monaco-GP polterte Verstappens Vater Jos in Richtung Red Bull, lederte vor allem gegen die Taktik des Teams: „Natürlich bin ich nicht objektiv, aber sie haben wenig unternommen, um Max nach vorne zu helfen. Das war für mich enttäuschend und ich hätte mir gewünscht, dass es für den Tabellenführer anders gemacht wird“, lederte Verstappen senior.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner kontert diese Kritik in Baku: „Die Nummer eins ist der Führende, so einfach ist das“, erklärt der Brite im Gespräch mit Sky. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

Trotzdem ist man bei Red Bull darum bemüht, die Wogen zu glätten. „Monaco war etwas angespannt, Max hat aber alle Entscheidungen nachvollziehen können“, sagt Marko, der in Richtung von Vater Jos trocken ergänzte, dass der „nicht die Informationen“ gehabt hätte, die wesentlich gewesen seien. Sowohl Marko als auch Horner verknüpften ihre Statements jedoch mit lindernden Worten in Richtung des Weltmeister-Papas.

„Jos ist sein eigener Herr und Meister. Er hat seine Ansichten und damit haben wir absolut kein Problem“, meinte Horner und stellte klar: „Unser Kampf ist auch nicht Max gegen Sergio, unser Kampf ist gegen Ferrari. Da müssen wir als Mannschaft handeln.“

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Ferrari und Leclerc im Qualifying eine Macht

Das Ergebnis in Baku unterstreicht diese These, denn Leclerc holt im achten Qualifying des Jahres bereits seine sechste Pole - am Samstag ist der Ferrari eine Macht.

„Wenn Ferrari alles zusammenbekommt, scheinen sie im Qualifying immer einen guten Schritt vor uns zu sein“, räumt Pérez ein.

Doch der Mexikaner weiß: „Der zweite Startplatz ist trotzdem ein gutes Resultat. Das hier ist eines dieser Rennen, wo du Geduld brauchst: Wenn du hier ohne Fehler ins Ziel kommst, bist du meistens in einer guten Position.“

Warum Red Bull trotzdem an den Sieg glaubt

Helfen soll den Red-Bull-Stars dabei auch eine spezielle Rennabstimmung: Während Ferrari mit mehr Abtrieb unterwegs ist und seine Zeit vor allem in den kurvigen ersten beiden Sektoren macht, ist der schnelle Schlusssektor mit der langen Geraden für Pérez und Verstappen eine Bank.

Gleich neun km/h schneller als die rote Konkurrenz ist der Red Bull hier in puncto Höchstgeschwindigkeit. Der Hintergedanke: In Baku kann man damit bestens überholen.

„Über eine Runde fehlt uns bisschen was, aber im Longrun sollte unser Auto gut sein. Wenn man die Pace hat, macht es auch nichts bisschen weiter hinten zu starten, dann kommt man hier nach vorne“, hofft Titelverteidiger Verstappen.

Auch Marko glaubt wegen Red Bulls Rennabstimmung an gute Siegchancen: „Wir haben den Topspeed und im Renntrimm hoffentlich auch das schnellere Auto. Außerdem haben wir einen harten Reifensatz mehr übrig als Ferrari. Ich hoffe, dass wir aus eigener Kraft gewinnen.“

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