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Formel 1: Sozial zu engagiert? FIA-Präsident kritisiert Vettel und Hamilton

FIA-Boss kritisiert Vettel und Hamilton

Sebastian Vettel und Lewis Hamilton engagieren sich als meinungsstarke Formel-1-Fahrer zunehmend für sportfremde Themen – ausgerechnet der FIA-Boss ist offenbar kein Freund dieser Entwicklung.
Sebastian Vettel fährt in Imola endlich mal wieder in die Punkte, die Zukunft des viermaligen Weltmeisters ist aber weiterhin ungewiss. Fährt er gerade seine letzte Saison in der Formel 1?
Sebastian Vettel und Lewis Hamilton engagieren sich als meinungsstarke Formel-1-Fahrer zunehmend für sportfremde Themen – ausgerechnet der FIA-Boss ist offenbar kein Freund dieser Entwicklung.

Immer mehr Sportler engagieren sich außerhalb des Sports für andere Themen, die sie für wichtig erachten.

Dazu zählen auch einige Formel-1-Piloten wie Sebastian Vettel und Lewis Hamilton. So zierte der Deutsch zuletzt als erster Vertreter seiner Sportart das Cover des britischen Schwulen-Magazins Attitude. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Diese Aktivitäten kommen jedoch nicht bei allen Beteiligten im Rennzirkus gut an. „Niki Lauda und Alain Prost ging es nur um das Fahren. Jetzt fährt [Sebastian] Vettel ein Regenbogen-Fahrrad. Lewis [Hamilton] setzt sich leidenschaftlich für Menschenrechte ein. Und [Lando] Norris spricht über mentale Gesundheit“, sagte Mohammed bin Sulayem, Präsident des Automobil-Weltverbands (FIA), in einem Interview mit GrandPrix247.com.

Grundsätzlich sei es nicht verkehrt über solche Themen zu reden, „aber wir müssen entscheiden, ob wir unsere Haltung ständig über den Sport stellen sollten“, führte bin Sulayem seine Gedanken aus.

FIA-Präsident lobt sich für seine Zurückhaltung

Der 60-Jährige lebt selbst einen anderen Umgang mit solchen Angelegenheiten vor: „Ich komme aus einer arabischen Kultur. Ich bezeichne mich als international und als ein Muslim. Aber halte ich meine Meinung anderen Menschen vor? Niemals, nein!“

Als Beispiel nennt bin Sulayem dabei seine eigene Arbeitsstelle in den Vereinigten Arabischen Emiraten: „Ich beschäftige dort 16 Nationalitäten. Nennt mir einen Verband, der auf mehr kommt.“

„Außerdem gibt es dort 34 Prozent Frauen und sieben Religionen. Es sind sogar mehr Christen als Muslime vertreten. Darauf bin ich stolz, denn das schafft Glaubwürdigkeit und Wertigkeit“, bekräftigt der FIA-Präsident seinen Standpunkt.

Bin Sulayem revidiert seine Aussagen

Einige Tage nach dem Interview hat sich bin Sulayem nun über die sozialen Medien zu Wort gemeldet und seine umstrittenen Äußerungen zurechtgerückt.

„Als Fahrer habe ich immer an den Sport als Katalysator für den Fortschritt in der Gesellschaft geglaubt. Deshalb ist die Förderung von Nachhaltigkeit, Vielfalt und Inklusion eine der wichtigsten Prioritäten in meinem Mandat“, beschreibt bin Sulayem seinen plötzlichen Sinneswandel und ergänzt: „In gleicher Weise schätze ich das Engagement aller Fahrer und Champions für eine bessere Zukunft.“

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Vettel lässt Zukunft offen

Vor allem bei Sebastian Vettel dürfte die Haltung des FIA-Präsident nicht gut angekommen sein. Der Aston Martin-Pilot gilt als Lautsprecher in Sachen Klimaschutz und setzt sich sowohl für Gleichberechtigung als auch die LGBTQ-Bewegung ein.

Wie lange Vettel selbst der Königsklasse des Motorsports noch erhalten bleibt, steht nach wie vor nicht fest. Im Vorfeld des Grand Prix von Baku ließ er sich alle Optionen offen.

„Die Zukunft hängt von diesem Jahr und den anstehenden Rennen ab“, äußerte sich der viermalige Weltmeister bei Sky Sports und schob an, „ich habe mich noch nicht entschieden. Der Sommer ist die übliche Zeit, in der man anfängt zu reden, also werden wir sehen.“

Laut SPORT1-Informationen will er bis Mitte Juli eine Entscheidung fällen.

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