Für Nikita Mazepin ist die Formel 1 immer noch sein Lebenstraum.
Formel-1-Comeback? Nikita Mazepin ist bereit - aber nicht um jeden Preis
F1-Comeback? Das würde Mazepin nie tun
Im Juli bestätigte der 23-Jährige, der zu Saisonbeginn sein Haas-Cockpit wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine verloren hatte, im Gespräch mit der russischen Sport-Tageszeitung Sport-Express, dass er immer noch an seine Chance in der Königsklasse des Motorsports glaube.
„Ich bin zuversichtlich, dass eine Formel-1-Rückkehr in Zukunft möglich ist“, zeigte er sich optimistisch und fügte hinzu: „Deshalb halte ich mein Gewicht und auch sonst bin ich körperlich in Bestform. Sollte sich also eine Chance ergeben, kann ich sie ergreifen.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Jedoch habe er eine Grenze, die er nicht überschreiten werde, betonte er kürzlich bei Ria Novosti. „Ob man sein Land dem Sport zuliebe aufgeben will, kann jeder für sich selbst entscheiden. Aber ich werde das nicht tun“, erklärte er im Zusammenhang mit der FIA-Entscheidung, dass russische Sportler nur unter neutraler Flagge oder per Nationalitätenwechsel starten dürften.
Nikita Mazepin und die Schlammschlacht mit Haas
Dabei bezog er sich speziell auf Robert Shwartzman. Sein Landsmann, der die russische und israelische Staatsbürgerschaft besitzt, startet mittlerweile unter der Flagge Israels. „Das muss jeder selbst wissen, man kann niemanden dafür verurteilen“, erklärte Mazepin. Jedoch betonte er: „Wir sind Athleten und jeder muss seine eigene Wahl treffen.“
Bereits im April hatte sich Mazepin zu seiner Kündigung bei Haas geäußert und der FIA ein bewusstes Vorgehen gegen Russland vorgeworfen. „Wenn man sich die ganze Situation ansieht, ist es ein Fall von Cancel Culture, der generell gegen Athleten aus meinem Land gerichtet ist“, klagte er.
Seinen ehemaligen Arbeitgeber Haas F1 hatte der Russe nach seiner Kündigung verklagt. „Als der Vertrag gekündigt wurde, hatte Haas mir gegenüber einen Gehaltsrückstand für 2022″, erklärte Mazepin in einem Interview mit RBC-Sport und fügte an: „Sie haben es immer noch nicht bezahlt.“
Neben dem Vertrag mit Mazepin wurde auch die Vereinbarung mit Uralkali als Sponsor beendet. Sowohl Mazepin als auch sein Vater Dmitri kamen zu Kriegsbeginn auf die erweiterte Sanktionsliste der Europäischen Union (EU). Als Miteigentümer des ehemaligen Haas-Titelsponsors und Bergbauunternehmens Uralkali wird Dmitri Mazepin ein enger Kontakt zu Kremlchef Wladimir Putin nachgesagt.
Stiftung zur Unterstützung russischer Athleten
Mittlerweile hat Mazepin eine Stiftung gegründet, die Athleten unterstützen soll, die „aus politischen Gründen und ohne ihre Kontrolle die Chance verloren haben, auf dem höchsten Level Wettkämpfe zu bestreiten.“
Erst kürzlich hatte er mit seiner Stiftung an einem Event teilgenommen, bei dem er sich mit den Nationalen Olympischen Komitees Russlands und Belarus ausgetauscht hatte, um den von Sanktionen betroffenen Sportlern Unterstützung zukommen zu lassen.
Für ihn selbst stehe aktuell sportlich jedoch nur die Formel 1 im Fokus. Zwar wolle er andere Rennserien für die Zukunft nicht ausschließen, allerdings „wollte ich mein ganzes Leben schon in die Formel 1. Ich hatte es geschafft, und ich weiß zweifelsohne, wozu ich in einem konkurrenzfähigen Auto in der Lage bin.“
Zudem könne er sich irgendwann auch eine Rückkehr als Teambesitzer oder in anderer verantwortlicher Position vorstellen. „Ich denke, eines Tages werde ich als Geschäftsmann dabei sein. Aber das hat keine Eile.“