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Formel 1: Ein hochbrisantes Projekt nimmt Formen an

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Formel 1: Ein hochbrisantes Projekt nimmt Formen an

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Brisantes F1-Projekt nimmt Formen an

Die Formel 1 boomt und steht dem Einstieg neuer Teams offen gegenüber. Saudi-Arabien hat im Zuge der Expansionspläne wohl den Aufbau eines eigenen Rennstalls im Sinn.
Michael Schumacher prägte die Formel 1 maßgeblich und ist, zusammen mit Lewis Hamilton, der Rekordchampion der Königsklasse. Doch war die deutsche Rennlegende auch der beste seiner Sportart?
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Das Wachstum und die Anziehungskraft der Formel-1-Weltmeisterschaft sei so groß wie nie zuvor, sagte FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem im Februar und öffnete die Tür für neue Rennställe.

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Bei „zwölf Teams“ liege das „Maximum“ der Formel 1. Einer der größten Interessenten stammt aus den USA. Michael Andretti spannt mit GM-Cadillac zusammen, um 2026 in die Königsklasse einzusteigen - das ist bekannt. Ein weiterer Anwärter könnte nun aus Saudi-Arabien kommen.

Wie racingnews365 mit Verweis auf anonyme Quellen meldete, plant das viel kritisierte und autoritär geführte Königreich die Finanzierung eines eigenen Formel-1-Rennstalls. Sowohl ein möglicher Standort als auch potenzielle Teamleader sollen demnach bereits feststehen.

So sieht der Formel-1-Plan von Saudi Arabien aus

Dass das Bestreben für ein eigenes Team vorhanden sei, hatte Prinz Khalid, Präsident des saudischen Automobil- und Motorradverbandes, schon bei einer Medienrunde am Rande des Rennens in Jeddah verraten: „Es ist unser Ziel, Know-How nach Saudi-Arabien zu bringen. Wir wollen nicht nur Events veranstalten. Wir wollen eine größere Rolle in der Formel 1 spielen, wir wollen hoffentlich ein saudisches Team.“

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In Khalids Vorstellungen spielen saudische Mechaniker schon in naher Zukunft eine Rolle. „Vielleicht können wir anfangen, Autos hier zu produzieren, vielleicht können wir einen Teil des Team-Hauptsitzes nach Saudi-Arabien verlegen“, führte er fort.

Gerüchten zufolge steckt bereits ein konkretes Projekt in den Startlöchern, dessen führende Figur Craig Pollock wäre. Pollock ist in der Formel 1 kein unbekanntes Gesicht. Der 67-Jährige rief einst das Team British American Racing (BAR) ins Leben, zwischen 1999 und 2005 fuhren dort unter anderem die früheren bzw. späteren Weltmeister Jacques Villeneuve und Jenson Button.

Craig Pollock (l.) 2006 mit seinem damaligen Schützling Jacques Villeneuve
Craig Pollock (l.) 2006 mit seinem damaligen Schützling Jacques Villeneuve

Auch ein potenzieller Hauptsitz ist für das geplante F1-Team durchgesickert, dieser Standort soll in der Schweiz liegen.

Ein spezieller Aspekt des Vorhabens: Das Team von Pollock soll sein Augenmerk auf Diversität, Gleichstellung und Inklusion legen. Demzufolge sollen Männer und Frauen zu je 50 Prozent im Teams vertreten sein. Auch Fahrerpersonalien könnten davon betroffen sein, sollte es aussichtsreiche Talente geben.

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Es wäre ein Image-Schachzug, der auf spezielle Weise zu der Wunschvorstellung des patriarchalen Saudi-Regimes passt, sein Image durch den Sport aufzupolieren - „Sportswashing“ der besonderen Art.

Der saudische Staatsfonds PIF mischte im Weltsport zuletzt immer prominenter mit: Beim Premier-League-Klub Newcastle United, durch das umstrittene Mega-Projekt LIV Golf, im eSports, auch als Käufer des Wrestling-Imperiums WWE werden die Saudis hoch gehandelt - in der Formel 1 gab es erst kürzlich massive Irritationen um eine mögliche Übernahme der ganzen Serie.

Saudisches Formel-1-Team? „Wir haben großes Interesse“

Die offizielle Bewerbungsfrist für Interessenten eines Formel-1-Einstiegs lief am 17. Februar ab. Ob ein solcher Antrag beim Automobil-Weltverband eingereicht wurde, wollten Khalid und Pollock nicht bestätigen.

„Wir befinden uns noch in einem frühen Stadium. Es gibt viele Machbarkeitsstudien und viele Dinge, die wir noch tun und berücksichtigen müssen. Jetzt ist es viel einfacher, in die Formel 1 einzusteigen, aber es gibt noch eine Menge zu tun, bevor wir die endgültige Entscheidung treffen“, erklärte Khalid.

Dennoch will sich der Prinz mit einem möglichen Bewerbungsprozess nicht allzu lange Zeit lassen: „Hoffentlich können wir viele Dinge bald klären und nicht erst später, denn ein späterer Einstieg in die Formel 1 wäre sehr viel teurer. Wir schauen genau hin und wir haben großes Interesse.“

Saudi-Arabien prägt die F1 immer mehr

Ambitionen und Ziele sind also vorhanden. Um nachhaltig in der Formel 1 bestehen zu können, müssen Interessenten neben den personellen und technischen Voraussetzungen auch finanzielle Sicherheiten nachweisen – das ist in Saudi-Arabien erfahrungsgemäß selten eine Hürde.

Und aus heiterem Himmel kommt der Vorstoß ohnehin nicht, denn schon seit geraumer Zeit weitet die Formel 1 ihre Präsenz im Nahen Osten aus. Inzwischen werden dort vier Rennen pro Saison (Bahrain, Saudi-Arabien, Katar, Abu Dhabi) ausgetragen. Die saudi-arabische Küstenstadt Jeddah steht seit 2021 im Programm. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)