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Formel 1: Hitzehölle Katar? "Wenn du richtig fit bist, wird dir nicht schlecht"

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Formel 1: Hitzehölle Katar? "Wenn du richtig fit bist, wird dir nicht schlecht"

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Vorwürfe nach dem Katar-Albtraum

Beim Großen Preis von Katar erleben die Fahrer ein wahre Hitzehölle. Experten sehen das Problem jedoch auch bei den Fahrern. Gerade der Punkt Fitness sollte überdacht werden.
Auch Lewis Hamilton hatte in der Hitzehölle zu leiden
Auch Lewis Hamilton hatte in der Hitzehölle zu leiden
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Ralf Bach
Ralf Bach

Weicheier oder Opfer der besonderen Umstände? Fest steht: Nach dem GP von Katar scheiden sich die Formel-1-Geister, was die Fitness der aktuellen Piloten betrifft.

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Beim Rennen in der Wüste von Katar bei 37 Grad Celsius und phasenweise 80 Prozent Luftfeuchtigkeit kamen viele Fahrer an die Grenze ihrer körperlichen Belastbarkeit und manche sogar darüber.

Auch Oscar Piastri war am Limit
Auch Oscar Piastri war am Limit

Williams-Pilot Logan Sargeant warf total erschöpft vorzeitig das Handtuch, sein Teamkollege Alexander Albon musste nach den 57 Runden völlig dehydriert behandelt werden. Alpine-Fahrer Esteban Ocon übergab sich unterm Helm, Aston-Martin-Pilot Lance Stroll wurde mehrfach schwarz vor den Augen. Der Australier Oscar Piastri, der mit seinem McLaren den zweiten Platz nach Hause fuhr, legte sich im Fahrerraum vor der Siegerehrung erstmal auf den Boden.

Stellvertretend fordert deshalb Ferrari-Star Charles Leclerc: „Darüber müssen wir reden. Gegen Ende des Rennens war es ein Albtraum.“

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Formel-1-Experten kritisieren Fahrer-Fitness

Ehemalige Piloten sehen das Problem der Piloten in falschem Training. So vermutete die ehemalige Ferrari-Ikone Gerhard Berger (64) bei Servus TV: „Ich glaube, das ist eine Frage der Kondition. Wenn du richtig fit bist, wird dir nicht schlecht. Das ist ein Konditionsproblem, das ist ein Kreislaufthema. Wenn man Verstappen fragt, dem ist nicht schlecht geworden. Auch bei diesen Temperaturen nicht.“

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SPORT1-Experte Christian Danner (65) gibt Berger recht: „Die sollen im Winter auf die Langlaufloipe gehen und nicht nur im Gym hübsch die Muskeln machen, damit das Sixpack stimmt. Entschuldigung, aber für meine Begriffe war es keine allzu große Überraschung, dass in Katar die Temperaturen hoch sind.“ Deshalb müsse man im Vorfeld für solche Bedingungen trainieren. Danner: „Man kann beispielsweise in der Sauna radeln.“

Haben die beiden recht? Red-Bull-Chefberater Helmut Marko (80), in Katar wie immer vor Ort, erklärt bei SPORT1: „Unsere Fahrer schwitzten auch stark, aber sonst hatten sie keine Probleme. Dennoch hatten wir es in Katar mit einer Ausnahmesituation zu tun. Neben der großen Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit waren die drei Pflicht-Boxenstopps und die vielen ultraschnellen Kurven, die den Körper von Natur aus schon stark belasten, das Problem.“

FIA fordert Konsequenz nach Katar-GP

Fest steht: Der FIA waren die äußeren Umstände zu viel. In einem Statement versprach der Automobilverband, die Fahrer in Zukunft vor extremen Bedingungen wie in Katar besser zu schützen.

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Auszugsweise heißt es dort: „Die FIA hat mit einer Analyse der Situation in Katar begonnen, um Empfehlungen für zukünftige Situationen mit extremen Wetterbedingungen zu geben. Es sei darauf hingewiesen, dass der Große Preis von Katar im nächsten Jahr zwar zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden wird, wenn die Temperaturen voraussichtlich niedriger sein werden, die FIA es jedoch vorzieht, bereits jetzt Maßnahmen zu ergreifen, um eine Wiederholung dieses Szenarios zu vermeiden.“

Zu diesen Maßnahmen „gehören unter anderem Anleitungen für die Wettbewerber, die Erforschung von Modifikationen für eine effizientere Luftzirkulation im Cockpit und Empfehlungen für Änderungen des Rennkalenders zur Anpassung an akzeptable Klimabedingungen.“

Bei SPORT1 beharrt Berger aber auf seiner Theorie: „Ich war auch nie ein Trainingsweltmeister und war am Ende eines Rennens oft müde. Das waren aber fast alle. Dann haben mir Ayrton Senna und wenig später Michael Schumacher gezeigt, dass ich mehr trainieren muss, um keinen Nachteil zu haben. Besonders Schumacher hob das Fitnesslevel extrem an. Er hatte nie Probleme, selbst nicht bei extremen Bedingungen wie in Malaysia. Er zwang die anderen dazu, mehr zu trainieren, um nicht extreme Nachteile zu haben.“

Das sei auch heute noch so. Fitness sei ein ganz normaler Faktor, den auch die Piloten von heute auf dem Programm haben müssten. Die Fahrer, die schlapp gemacht haben, müssten aus den Erfahrungen in Katar eben ihre Lehren ziehen.