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Formel 1: Stimmung am Boden! Verstappen hadert mit Auto

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Formel 1: Stimmung am Boden! Verstappen hadert mit Auto

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Gründe für das Red-Bull-Debakel

Ein kleiner Fehler im Qualifying von Monaco kostet den dauersiegenden Niederländer die erste Startreihe. Nach dem Rückschlag klagt Max Verstappen.
Gleich drei Teams stehen in der aktuellen Formel-1-Saison ohne Punkte da. Deshalb soll offenbar über eine Veränderung des Punktesystems gesprochen werden.
Bianca Garloff
Bianca Garloff
Ein kleiner Fehler im Qualifying von Monaco kostet den dauersiegenden Niederländer die erste Startreihe. Nach dem Rückschlag klagt Max Verstappen.

Max Verstappen musste erst einmal durchatmen. Ungewöhnlich spät kam der amtierende Champion in den Bereich, wo die TV-Interviews stattfinden. Es reicht bereits bis 2023 zurück, dass er im sogenannten Media-Pen nicht als Pole-Setter stand. Doch ausgerechnet ins Saisonhighlight im Fürstentum an der Côte d‘Azur startet der Niederländer am Sonntag (ab 15 Uhr im LIVETICKER) nur von Rang sechs.

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„Es ist clever von ihm, erst mal durchzuschnaufen und ein Wasser zu trinken“, fällt Sky-Experte Ralf Schumacher direkt auf. „Das ist für ihn schon ärgerlich. Überall ist er vorne und beim wichtigsten Rennen des Jahres hat er einen Springbock als Auto.“

Max Verstappen hadert nach einem schwachen Qualifying
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Max Verstappen hadert nach einem schwachen Qualifying

Was Schumacher sagen will: Der Red Bull RB20 weiß sich auf Bodenwellen und Randsteinen nicht zu benehmen und macht die holprige Hatz durch die Gassen der Monegassen für Verstappen und seinen Teamkollegen Sergio Perez zur Hüpfburg. Am Freitag klagte Verstappen deshalb sogar über Kopfschmerzen.

Verstappen beschwert sich über seinen Red Bull

Die Folge der ungemütlichen Fahrt am Samstag: Der dreimalige und sonst meist fehlerlose Champion touchierte bei seinem entscheidenden Versuch gleich in Kurve eins die Leitplanke. Anders als Charles Leclerc, der mit seinem Ferrari wie auf Schienen durch den Leitplankenkanal heizte und seine Zeit für die Pole-Position noch einmal verbessern konnte, berichtete Verstappen nach Rang sechs am Funk: „Dieses Auto ist extrem rutschig.“

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Im TV-Interview hört sich das später so an: „In den schnellen Kurven waren wir wirklich gut, aber über die Kerbs und Bumps fährt das Auto wie ein GoKart.“

Seinem Star angesichts der etwas zu forschen Durchfahrt der Kurve St. Devote einen Vorwurf machen wollte Red-Bull-Motorsportchefberater Helmut Marko dann aber doch nicht. „Wir wussten, dass Leclerc hier unschlagbar ist, haben uns aber trotzdem Hoffnungen auf Reihe eins gemacht“, erklärt der Grazer bei Sky. „Max musste alles riskieren und dass da mal etwas daneben geht, das kann passieren.“

Trotzdem ist die Stimmung im Weltmeister-Team am Boden: „Startplatz sechs ist ernüchternd und schmerzlich“, gibt Marko zu, „noch dazu, dass Sergio Perez in Q1 ausgeschieden ist.“ Der Mexikaner fährt mit dem zweiten Red Bull nur von Platz 18 los.

Red Bull: Trend zeigt nach unten

Dabei ist es nicht nur das Monaco-Ergebnis, das den Bullen Grund zur Sorge gibt. Der Trend zeigt nach unten. In Imola konnte Verstappen die Niederlage noch mit seinem ganzen Können verhindern. Doch schon in Miami konnte McLaren-Pilot Lando Norris den Sieg abstauben.

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Marko: „Dass wir hier das ganze Wochenende Probleme mit der Abstimmung hatten, ist bekannt. Zu Saisonbeginn hat man noch von Durchmarsch gesprochen. Dann kam bereits in Australien die erste Ernüchterung (Bremsdefekt bei Verstappen; Anm. d. Red.). Das Grundproblem ist, dass die Korrelation zwischen Simulator und Strecke nicht funktioniert. Am Simulator fahren wir ohne Probleme über die Kerbs, hier hüpft das Auto wie ein Känguru. Das Problem hat sich auch bei der Abstimmung für Miami und Imola gezeigt, da müssen wir ansetzen. Wir hoffen, dass wir auf den richtigen Rennstrecken zu alter Form zurückfinden.“

Doch auf den vielleicht wichtigsten Heilsbringer müssen die Dauersieger dabei verzichten. Ex-Chefdesigner Adrian Newey ist schon in Monaco nur noch als Botschafter für das RB17-Hypercar dabei. Das Superhirn verlässt Red Bull Ende des Jahres und lässt die Mannschaft auch mit ihren Problemen allein.

Trotziger Verstappen hadert mit Auto

Ob Verstappens schlechte Stimmung auch damit zusammenhängt? Denn ganz so cool konnte der Niederländer in seiner TV-Runde am Ende dann trotz aller Anstrengung nicht bleiben. „Morgen ist nicht viel möglich, aber das ist mir eigentlich egal“, motzte er.

Der dreimalige Weltmeister und zweifache Monaco-Sieger, der sich in Monte Carlo – viele werden durchatmen – als normaler Mensch geoutet hat, zog sich verbal in seine Trutzburg zurück. Dort wieder heraushelfen dürfte ihm am Abend vor dem GP sein Vater Jos. Er wird ihn daran erinnern, wo sein Teamkollege mit dem „springenden Känguru“ gelandet ist, dass er bisher sechs von acht Rennen gewonnen hat und dass Niederschläge einen stärker machen.

Und er wird vom Rennen in Monaco 1996 erzählen, als nur vier Autos ins Ziel gekommen sind und am Ende völlig überraschend der Franzose Olivier Panis gewann. Denn wenn etwas aus schier aussichtsloser Position möglich ist, dann in der Spielerstadt Monaco.