Ihr Lebenstraum war eine Teilnahme bei Olympia, doch eine schwere Verletzung und ein frühes Karriere-Aus beendete ihn vor zwei Jahren.
Tod mit 24: Tragödie um Ski-Hoffnung
© gofundme.com/f/brittany-george
Nun erschüttert der frühe Tod der Freestyle-Skiläuferin Brittany George die Wintersport-Szene in Australien: Die 24-Jährige ist am 27. Januar leblos in ihrer Heimatstadt Brisbane aufgefunden worden, Todesursache war allem Anschein nach Suizid. (NEWS: Alles zu Olympia 2022 in Peking)
Georges Schicksal beschäftigt den Sport auch deshalb, weil George offen darüber gesprochen hatte, dass sie psychische Probleme damit hatte, sich nach dem unfreiwilligen Karriere-Ende auf ein neues Leben einzustellen.
Brittany George fühlte sich als „Medaillenmaschine“
Brittany George hatte zwischen 2017 und 2020 am Olympic Winter Institute of Australia trainiert, einem Eliteförderprogramm für olympische Hoffnungen. Eine Rückenblessur zwang sie dann, ihre Sportlerinnenlaufbahn aufzugeben, ein Einschnitt, der sie persönlich schwer traf.
„Es war mein ganzes Leben. Ich war ‚die Athletin‘, von meinem zweiten Lebensjahr an, bis ich 20, 21 war“, berichtete sie im Oktober in dem Podcast Couching the Mind, in dem Moderator Jaylen Woolaston regelmäßig Gäste zum Thema mentale Gesundheit einlädt.
„Ich hatte keine Identität“, führte sie aus: „Ich war kein Mensch, ihr war ein Athlet, eine Medaillenmaschine - und das war‘s.“
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Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sich selbst von Depressionen und Suizidgedanken betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (http://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in zahlreichen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.
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Angehörige sammeln nach Tod Spenden
Sie hätte in ihrem Leben immer alles hinter den Sport gestellt, entsprechend schwer wäre ihr die Umstellung gefallen: „Wer ist Brittany? Ich weiß es nicht - und kämpfe jeden Tag damit, es herauszufinden.“
Ohne in Details zu gehen, legen die Reaktionen von Georges persönlichem Umfeld nahe, dass ihr Kampf mit Depressionen sie nun das Leben gekostet hat.
Ski-Kollegin Abbey Wilcox verband bei Instagram einen persönlichen Nachruf bei Instagram mit dem Aufruf, sich bei psychischen Problemen professionelle Hilfe zu suchen.
Eine Spendenkampagne auf GoFundMe, um Georges Beerdigung zu finanzieren, will einen Teil des Erlöses an die gemeinnützige Suizidpräventions-Organisation Lifeline weitergeben.
Expertin warnt Sportverbände vor ähnlichen Fällen
Georges Tod löst in ihrer Heimat nun auch Diskussionen aus, ob Sportlerinnen und Sportlern in ähnlichen Situationen genug Hilfe zuteil wird.
„Elite-Athleten stehen unter einem besonderen Druck und haben einen besonderen Lebensstil, der von diesem Hochdruck geprägt ist“, zitiert die Courier Mail die aufs Thema Sport und mentale Gesundheit spezialisierte Soziologie-Professorin Simone Fullagar.
Diese fuhr fort: „Wenn sie ihre Zukunft dann verlieren, ist es ein echtes Problem, welche Art von Unterstützung sie bekommen, um sich eine neue Identität aufzubauen.“