Die zweimalige Olympiasiegerin von Tokio Jessica Bredow-Werndl reist erneut mit großen Hoffnungen nach Paris. Bei den Olympischen Spielen 2024 zählt die 38 Jahre alte Dressur-Reiterin zu den deutschen Athleten, die die größten Chancen auf eine Goldmedaille hat. Doch beinahe wäre es nie zu ihrer Weltkarriere gekommen.
Deutsche Ikone entging Tod nur knapp
In einer Dokumentation des Bayerischen Rundfunk erklärte Bredow-Werndl, dass sie einst dem Tod nur knapp entgangen war. Im Jahr 2010 befand sich die Reiterin mit ihrem Mann Max von Bredow auf Sardinien. Beide wollten damals ins Meer, obwohl die Rote Flagge gehisst war.
Doch sie gingen - in der Annahme, dass die Flagge noch wegen des vorherigen Gewitters wehte - dennoch ins Wasser. Das Problem: Vor der Küste Sardiniens herrschten teils starke Unterströmungen im Meer, wodurch das Baden sehr gefährlich war.
„Wir wollten gar nicht schwimmen. Wir wollten eigentlich nur kurz ins Wasser gehen. So schnell haben wir gar nicht schauen können, dann war es wie so eine Hand, die uns aufs offene Meer gezogen hat. Wir sind einfach nicht vom Fleck gekommen, wir sind geschwommen und geschwommen“, berichtete die 38-Jährige in der Doku.
Deutsche Olympiasiegerin wird bewusstlos
Bredow-Werndl fügte hinzu, dass sie und ihr Mann „mindestens eine halbe Stunde“ gegen die Strömungen ankämpften. Beide schafften es zunächst nicht, aus eigener Kraft wieder zurück an Land zu kommen, weshalb die Reiterin anfing, um Hilfe zu schreien.
Dabei schluckte sie ungewollt Wasser und verlor das Bewusstsein. „In dem Moment, in dem ich bewusstlos geworden bin, war ich mir sicher, dass ich aus der Sache nicht mehr lebend rauskomme“, schilderte die 38-Jährige von der lebensgefährlichen Situation.
Doch dann hatte ihr Mann die entscheidende Eingebung, nicht gegen die Strömung zu schwimmen, sondern sich seitlich wegzubewegen.
„Dann habe ich gesagt: ‚Komm, ich spüre es schon, wir schaffen es gleich‘“, hatte von Bredow in diesem Moment wieder Hoffnung geschöpft. Zu dieser Zeit war seine Frau allerdings schon bewusstlos, sodass er die Olympiasiegerin an der Hand aus dem Wasser zog.
„Es war sehr, sehr, sehr knapp. Ich hatte meine Lunge zu über einem Drittel mit Wasser gefüllt und war aber dann zum Glück gleich an der Sauerstoffmaske. Sonst wäre ich wahrscheinlich behindert gewesen“, verriet die zweifache Mutter.
Beide überlebten den Vorfall. Bredow-Werndl spricht seither von ihrem „neuen Geburtstag“. In der Doku meinte sie abschließend: „Es war für mich rückblickend eine sehr, sehr intensive, aber wertvolle Erfahrung.“
Olympia 2024: Eklat um ärgste Kontrahentin
Nach ihren beiden Goldmedaillen im Einzel und im Team bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 zählt die Deutsche auch in Paris wieder zum Favoritenkreis.
Die Chancen wurden am Dienstag noch größer, als ihre größte Kontrahentin Charlotte Dujardin die Teilnahme absagte. Der Britin wurde ein kürzlich aufgetauchtes Video aus dem Jahr 2019 zum Verhängnis. In diesem ist zu sehen, wie die 39-Jährige im Training ganze 24 Peitschenhiebe verteilte - und das binnen einer Minute.
Dujardin räumte in einer Erklärung ein, das Video zeige, „wie ich während einer Trainingseinheit einen Fehler gemacht habe“.
Was passiert sei, „war völlig untypisch und spiegelt nicht wider, wie ich meine Pferde trainiere oder meine Schüler trainiere, aber es gibt keine Entschuldigung“, teilte Dujardin weiter mit: „Ich schäme mich zutiefst und hätte in diesem Moment ein besseres Beispiel geben sollen.“