Für Bayern-Neuzugang Michael Olise und die französische U23-Nationalmannschaft ist die erhoffte Krönung ausgeblieben. Im ebenso spannenden wie rasanten Männer-Finale bei den Olympischen Spiele setzte sich Spanien mit 5:3 nach Verlängerung durch, schnappte den Franzosen die Goldmedaille vor heimischem Publikum vor der Nase weg.
Bayern-Juwel verpasst Gold
Sergio Camello von Rayo Vallecano sorgte mit einem Doppelpack (100./120.+1) für den französischen K.o. Dabei hatte für die Franzosen, die mit Enzo Millot aus Stuttgart, dem Gladbacher Manu Koné, Castello Lukeba von RB Leipzig, Freiburgs Kiliann Sildilla und eben Olise gleich fünf Profis aus der Bundesliga aufboten, alles so vielversprechend begonnen.
Millot brachte den Gastgeber früh in Führung, wobei Spaniens Torhüter Arnau Tenas bei dessen Schuss nicht sonderlich gut aussah.
Nur hielt die Freude nicht lange an. Fermín López drehte das Spiel mit seinen Treffern in der 18. und 25. Minuten. Alex Baena erhöhte in der 28. Minute mit einem herrlichen Freistoß sogar auf 3:1 für die Iberer. Ein Abschluss von Olise kurz vor Ende der ersten Halbzeit zischte knapp am Pfosten vorbei.
Nach der Pause rannten die Franzosen dann unermüdlich an und waren über weite Strecken am Drücker. Nach Vorlage von Bayern-Star Olise erzielte Maghnes Akliouche den Anschlusstreffer in der Schlussphase (79.).
Als alles nach einer französischen Niederlage in der regulären Spielzeit aussah, wurde den Gastgebern nach Videobeweis ein Strafstoß zugesprochen. Jean-Philippe Mateta verwandelte sicher und machte die Verlängerung möglich.
Dort ging es hin und her - mit dem besseren Ausgang für Spanien.
Viel Lob für Bayern-Neuzugang Olise
Trotz der Finalniederlage war der Olympia-Ausflug für Olise ein sehr erfolgreicher. Der Flügelstürmer konnte den starken Eindruck, den er zuvor schon bei seinem Ex-Verein Crystal Palace hinterlassen hat, bestätigen. Zwei Tore und vier Assists sprechen auch zahlenmäßig eine deutliche Sprache.
„Er hat enorme Qualitäten und kann noch viel mehr zeigen“, meinte Trainer Thierry Henry. Der ehemalige Weltklasse-Stürmer sehe Olise „erst am Anfang“ und betonte: „Es kommt nicht oft vor, dass man solche Spieler zur Verfügung hat.“
Auch die Fachzeitung L‘Équipe kam zuletzt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und nannte Olise die „französische Offenbarung dieses olympischen Turniers“.