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Tod von Gino Mäder: "Wird nie mehr 'Mami' sagen" - Mutter schildert bewegende Details

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Tod von Gino Mäder: "Wird nie mehr 'Mami' sagen" - Mutter schildert bewegende Details

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Mutter spricht über Tod von Gino Mäder

Gino Mäder stürzt im Juni bei der Tour de Suisse schwer und erliegt später seinen Verletzungen. Jetzt spricht erstmals seine Mutter über die tragischen Vorkommnisse.
Die Abschiedsfeier für Gino Mäder fand am 24.06.2023 statt
Die Abschiedsfeier für Gino Mäder fand am 24.06.2023 statt
© IMAGO/Geisser
SPORT1
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von SPORT1

Es war eine Schocknachricht, die nicht nur die Sportwelt erschütterte.

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Als am 15. Juni die 5. Etappe der Tour de Suisse endete, machte die Nachricht vom Sturz des Schweizers Gino Mäder die Runde. Auf der Abfahrt nach La Punt in Graubünden war er von der Straße abgekommen und in einem Bachbett gelandet. Vor Ort konnte er noch reanimiert werden.

Am Morgen darauf dann aber die traurige Gewissheit: Mäder erlag seinen Verletzungen einige Stunden später im Krankenhaus. Er wurde nur 26 Jahre alt.

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Nun sprach erstmals Mäders Mutter Sandra über die schlimmsten Stunden ihres Lebens. Sie sei am besagten Tag bei einem Geschäftsessen gewesen, habe die Etappe deshalb nicht vor Ort verfolgt, erzählte sie dem Südkurier.

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„Ein Sturz - und alles kann vorbei sein“

Jemand fragte die 51-Jährige zuvor am selben Tag noch, ob ihr Sohn auch bei der Tour de France fahren würde. Und sie habe geantwortet, als habe sie eine Vorahnung gehabt, „dass man das nie genau wissen könne. Ein Sturz – und alles kann vorbei sein“.

Später machte die Nachricht des Sturzes die Runde. Noch bevor Sandra Mäder über die Schwere des Unfalls Bescheid wusste, erkundigte sich jemand in einer Nachricht bei ihr, wie es Gino gehe. Kurze Zeit später rief ihr Ex-Mann, Ginos Vater Andreas, bei ihr an. Auch Ginos Freundin Meret habe sich gemeldet.

Als sich die Ärzte des Krankenhauses in Chur, in das Gino eingeliefert worden war, kurze Zeit später bei der Familie meldeten, wurde für die Mutter immer klarer, dass es um ihren 26-jährigen Sohn sehr schlecht gestanden habe. Die Familie solle schnellstmöglich ins Spital kommen, so die Nachricht der Mediziner.

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Mäders Mutter: „... dass Gino nie mehr ‚Mami‘ sagen wird können“

„Da war mir klar, dass es nur noch darum ging, ob die Maschinen abgestellt werden oder nicht“, berichtete die 51-Jährige der Zeitung unter Tränen.

Der Sturz, das sah die Familie an seinem Krankenhaus-Bett, habe äußerlich nur einen Schnitt in der Wange hinterlassen. Innerlich aber hatte er schwere Verletzungen am Gehirn verursacht.

Ein Banner erinnert an den tödlich verunglückten Radprofi Gino Mäder
Ein Banner erinnert an den tödlich verunglückten Radprofi Gino Mäder

„Der Arzt sagte mir, dass Gino nie mehr ‚Mami‘ sagen wird können, dass er so wie in dem Moment für immer im Bett liegen bleiben würde, dass er nie mehr sprechen oder laufen wird können“, blickte Mäder zurück.

Noch am selben Abend wurden die Medikamente abgesetzt, am folgenden Tag um 11.24 Uhr wurde Gino für tot erklärt. Die Nachricht machte auch bei den anderen Fahrern der Tour de Suisse - und in der ganzen Welt die Runde.

Gino Mäders Organe wurden gespendet

Ginos Organe wurden gespendet - „das wollte Gino so“, erzählte seine Mutter - und so konnte er anderen Menschen noch das Leben retten, wodurch „zumindest noch etwas Sinn in seinem Sterben liegt“, sagte sie.

Den Veranstaltern macht Sandra Mäder keine Vorwürfe. Schnelle und gefährliche Abfahrten gehörten zum Radrennen dazu. Das Risiko, zu verunglücken, sei im Training größer. „Ich glaube, dass es einfach sein Schicksal war, an diesem Tag zu sterben.“

Die Familie hat in Gedenken an Gino den Verein „Ride for Gino“ gegründet, der Projekte unterstützen soll, die dem Radfahrer am Herzen lagen.