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Tour de France: Schwarzer Tour-Tag für Olympiasieger

Schwarzer Tour-Tag für Olympiasieger

Die Hoffnungen auf den Tour-Sieg gehen für einen Rad-Star bereits auf der ersten schweren Pyrenäen-Etappe flöten. Remco Evenepoel erwischt einen gebrauchten Tag und verliert einiges an Zeit. Profitieren kann davon vor allem ein Deutscher.
Auf dem zwölften und 181 Kilometer langen Teilstück von Auch nach Hautacam kam es bei der Tour de France zu einer deutschen Überraschung.
Die Hoffnungen auf den Tour-Sieg gehen für einen Rad-Star bereits auf der ersten schweren Pyrenäen-Etappe flöten. Remco Evenepoel erwischt einen gebrauchten Tag und verliert einiges an Zeit. Profitieren kann davon vor allem ein Deutscher.

Remco Evenpoel galt eigentlich als Mitfavorit für den Platz neben Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard auf dem Tour-Podium - sofern alles normal läuft.

Kritiker merkten allerdings schon vor dem Start der Tour de France an, dass der Doppel-Olympiasieger aus Belgien auf den langen Anstiegen seine Probleme bekommen könnte. Sie sollten Recht behalten, wie die zwölfte Etappe bewies.

Evenepoel offenbart an den harten Anstiegen Schwächen

Bereits bei der ersten Bergwertung der 1. Kategorie bei der diesjährigen Tour musste Evenepoel zu einem frühen Zeitpunkt abreißen lassen. Zwar kämpfte sich der Gesamt-Dritte aus dem Vorjahr in der Abfahrt nochmal heran, jedoch war schon zu erahnen, was am Schlussanstieg nach Hautacam passieren werde.

12,3 Kilometer vor dem Ziel kam, was kommen musste. Evenepoel musste schon am Fuße der Bergwertung der Ehrenkategorie abreißen lassen. Mit leidendem Blick kämpfte sich der Mann im Weißen Trikot den steilen Pyrenäen-Pass nach oben.

Verbissen bemühte sich der 25-Jährige darum, den Rückstand in Grenzen zu halten, jedoch verlor er immer mehr an Zeit. Auf dem Weg bis zum auf 1520 Meter gelegenen Ziel wurde Evenepoel zu allem Überfluss auch noch von einem Fan gestört.

Dieser hielt dem Belgier eine Flagge vor die Nase, was der Rad-Star mit einer wütenden Armbewegung quittierte. Schon zuvor lieferte er sich einen kleinen Disput mit einem Motorradfahrer. Wenn es schon nicht läuft, kommt eben alles zusammen.

Evenepoel: Podium wackelt

Bei der Machtdemonstration von Tadej Pogacar kam Evenepoel am Ende mit 3:34 Minuten Rückstand ins Ziel. Dabei verlor er aber nicht nur auf den Slowenen und Jonas Vingegaard viel Zeit, sondern auch auf Florian Lipowitz.

Der deutsche Hoffnungsträger erreichte die Bergankunft nach einem herausragenden Auftritt als Etappen-Dritter, machte auf Evenepoel 1:12 Minuten gut und rückte ganz nahe ans Gesamt-Podium heran. Der Rückstand auf den Belgier beträgt nun weniger als eine Minute.

Lipowitz, der bei 2:22 Minuten Rückstand ins Ziel kam, trennten am Ende nur zehn Sekunden vom Etappen-Zweiten Jonas Vingegaard.

Evenepoel bereits nach Etappe eins im Hintertreffen

Für Evenepoel hatte die Tour schon denkbar schlecht begonnen. Der Belgier verlor wie einige andere Top-Fahrer gleich auf Etappe eins 39 Sekunden, nachdem eine Windkante das Feld geteilt hatte.

Der Zeitfahr-Spezialist konnte sich von diesem Rückschlag mit einem Sieg in seiner Paradedisziplin zurückmelden. Sich von der Packung auf der 12. Etappe zu erholen, wird jedoch ungleich schwieriger. Die härtesten Bergetappen stehen zudem ja noch bevor.