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Schwimm-WM: Vermeintlicher Sexismus-Skandal in TV-Übertragung erschüttert Italien

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Schwimm-WM: Vermeintlicher Sexismus-Skandal in TV-Übertragung erschüttert Italien

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Sexismus-Skandal bei Italien-Sender?

Am Rande einer TV-Übertragung bei der Schwimm-WM in Fukuoka kommt es offenbar zu einem echten Skandal. Der Sender zieht erste Konsequenzen.
Sexismus-Skandal in TV-Übertragung bei der Schwimm-WM erschüttert Italien
Sexismus-Skandal in TV-Übertragung bei der Schwimm-WM erschüttert Italien
© IMAGO/Schreyer
SPORT1
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von SPORT1

Große Aufregung rund um eine TV-Übertragung in Italien.

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Am Rande der Übertragung des Synchronspringens bei der Schwimm-WM im japanischen Fukuoka soll es beim staatlichen Sender Rai zu einem echten Skandal gekommen sein.

Einige Zuschauer wollen Bodyshaming, Sexismus und Rassismus bei einem Gespräch zwischen Rai-Kommentator Lorenzo Leonarduzzi und dem technischen Mitarbeiter Massimiliano Mazzucchi gehört haben.

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Das Duo soll im Glauben, dass ihre Mikrofone zum Zeitpunkt ihres Gespräches abgeschaltet seien, verschiedenste abfällige Kommentare und Sprüche gegen die Athletinnen geäußert haben.

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Schlecht für die beiden: Die Mikrofone waren nicht abgeschaltet und so waren die Schmähungen live in der TV-Übertragung zu hören. Einige Zuschauer nahmen die Kommentare wahr und beschwerten sich auf Social Media und per E-Mail beim Sender.

Geschmacklose Witze sind live im TV zu hören

Konkret soll es sich bei den Aussagen um Scherze handeln, die aber wohl deutlich unter die Gürtellinie gingen und jenseits vom guten Geschmack waren.

So kommentierten sie offenbar beim Sprung zweier niederländischer Athletinnen: „Die sind ganz schön groß, … aber im Bett sind sie alle gleich!“

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Einen ähnlich sexistischen Spruch sollen die beiden dann im späteren Verlauf gebracht haben, als sie von einem Namen der Athleten zu einer abstrusen Diskussion über Harfenspieler kamen. „Frauen haben einen Vorteil. Männer müssen alle sieben Noten lernen, Frauen nur die Noten Si La Do.“

Eine Anspielung darauf, dass Frauen einfach immer nur zu allem ja sagen müssten, um im Leben weiterzukommen. Denn wenn man die Elemente der italienischen Tonleiter „la, si, do“ zum Satz „Si La Do“ ordnet, bedeutet das so viel wie: „Ja, ich tue es.“

Damit aber nicht genug. Im späteren Verlauf der Übertragung leisteten sich die beiden wohl auch noch rassistische Witzeleien. So machten sie sich über die vermeintliche Aussprache von Asiaten lustig. Sie äfften ein italienisches Wort so nach, wie es angeblich ein Chinese aussprechen würde: Aus Riccardo, wurde nun ihrer Auffassung nach „Liccaldo“.

TV-Sender zieht nach sexistischen Kommentaren Konsequenzen

Für die Zuschauer von Rai waren diese geschmacklosen Kommentare kaum zu ertragen und so forderten sie Konsequenzen für dieses Fehlverhalten.

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Auf Twitter kursieren zahlreiche Beschwerden und auch ein Screenshot einer Beschwerde-Mail, in der der genaue Wortlaut des Fehlverhaltens aufgeschrieben wurde.

Der TV-Sender zog bereits erste Konsequenzen, suspendierte die beiden Mitarbeiter vorläufig und leitete ein Disziplinarverfahren ein.

In einem Statement des Vorstandsvorsitzenden Roberto Sergio auf der Homepage heißt es: „Ein Journalist des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kann sich nicht rechtfertigen, indem er das, was gesendet wurde, als ‚Kneipenstreich‘ abtut.“

Er habe wegen des Fehlverhaltens die zuständigen Stellen beauftragt, ein Disziplinarverhalten einzuleiten. Zudem habe er den zuständigen Direktor gebeten, die beiden Journalisten „unverzüglich aus Japan zurückzuschicken.“

Kommentator weist Vorwürfe zurück

Trotz der getroffenen Konsequenzen seines Senders bestreitet Kommentator Lorenzo Leonarduzzi, solche Aussagen getätigt zu haben.

„Ich distanziere mich von allem, was von einem Mikrofon aufgenommen wurde, das aus technischen Gründen eingeschaltet geblieben ist und anderthalb Meter von mir entfernt war. Einige dieser Sätze, die mir zugeschrieben werden, habe ich nicht wirklich gesagt“, erklärte Leonarduzzi dem Corriere della Sera.

Die Worte, die zu hören gewesen seien, seien weit weg von den Werten, die er vertreten würde und seien von anderen Personen im Hintergrund getätigt wurden. Er hätte keines dieser Worte ausgesprochen.

Vielmehr seien die Vorwürfe eine Hetzkampagne gegen seine Person. „Ich war bereits vor ein paar Jahren Opfer eines unglücklichen Unfalls, und jetzt bin ich besonders vorsichtig mit dem, was ich sage. Ich möchte nicht, dass meine Professionalität durch solche Situationen beeinträchtigt wird.“

Wer die Worte nun tatsächlich ausgesprochen hat, wird nun wohl in der internen Auswertung geklärt werden müssen. Einen Schaden werden bei diesem Rassismus- und Sexismus-Skandal aber wohl alle davontragen.