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"Ich muss damit leben, kann es aber eigentlich nicht"

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Boll: „Es macht immer weniger Spaß“

Tischtennis-Legende Timo Boll verliert sein womöglich letztes Match gegen Weggefährte Patrick Franziska klar - und räumt offen ein, wie sehr ihn sein nachlassendes Leistungsvermögen wurmt.
Timo Boll hadert mit seinem nachlassenden Leistungsvermögen
Timo Boll hadert mit seinem nachlassenden Leistungsvermögen
© IMAGO / Frank Scheuring
SID
Tischtennis-Legende Timo Boll verliert sein womöglich letztes Match gegen Weggefährte Patrick Franziska klar - und räumt offen ein, wie sehr ihn sein nachlassendes Leistungsvermögen wurmt.

Timo Bolls Abschied naht - und ist für das deutsche Tischtennis-Idol mit frustrierenden Momenten verbunden.

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Am Sonntag bestritt Boll beim Bundesliga-Duell seines Vereins Borussia Düsseldorf mit dem 1. FC Saarbrücken-TT (3:0) sein womöglich letztes Match gegen seinen guten Freund und langjährigen Nationalmannschafts-Kollegen Patrick Franziska. Der 44 Jahre alte Boll verlor klar mit 8:11, 5:11, 1:11 und bekam sein im Alter nachlassendes Leistungsvermögen schmerzhaft vor Augen geführt.

Boll: „Es macht immer weniger Spaß“

„Ohne genug Kreativität und Schnelligkeit merkt man, dass ich mittlerweile limitiert bin“, sagte Boll nach dem Spiel dem SID - und gab offen zu, wie sehr ihn das wurmt.

„Für mich als Perfektionisten ist das sehr frustrierend: Ich muss damit leben, kann es aber eigentlich nicht. Ich komme nicht damit klar, nicht mehr dominieren zu können”, führte Boll aus: „Dass es mir das so nicht mehr wert ist, ist der Grund, warum ich aufhöre - es macht so immer weniger Spaß.“

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Auch für den zwölf Jahre jüngeren Franziska war der letzte Satz im Duell der Team-Olympiazweiten von 2021 fast eine Qual: „Bei 6:0, 7:0 kamen die Gedanken: Es geht gerade für mein Team um so viel, aber Timo und ich kennen uns so gut, sind so gut befreundet - es hat mir irgendwie einen Tick leid getan hat.“

Patrick Franziska (l.) und Timo Boll standen sich in der Bundesliga gegenüber
Patrick Franziska (l.) und Timo Boll standen sich in der Bundesliga gegenüber

Boll vs. Franziska: Womöglich nicht das letzte Wort

Nichtsdestotrotz ist Franziska froh, dass das emotionale Duell zustande gekommen war: „Wir hatten beim Nationalmannschafts-Lehrgang in Düsseldorf vorher gewitzelt, dass es für den Verlierer eines letzten Spiels die nächsten 40 Jahre Sprüche gibt. Und dann, boah, bringen uns die Aufstellungen echt nochmal zusammen. Nochmal, vielleicht aber ja auch wirklich schon zum letzten Mal gegen Timo - ich war ganz schön nervös.“

Boll quittierte Franziskas Ankündigung von 40 Jahren Gestichel mit einem Lächeln: „Ich habe früher so viel ausgeteilt, da muss ich jetzt auch mal einstecken. Ich bin ganz gut im Sprücheklopfen geworden, es steckt nur eben manchmal nichts mehr dahinter.“

Auch Franziska stellte letztlich noch klar, dass er Boll nun doch verschonen wolle: „40 Jahre Sprüche? Wegen einer Niederlage am Ende? Nein, das hätte Timo nicht verdient.“

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Hinzu kommt: Noch ist nicht sicher, dass das Boll-Franziska-Duell am Sonntag des letzte war. In Playoff- und Champions-League-Duellen könnte der „Methusalem“ doch noch eine Chance zur Revanche bekommen.