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FC Bayern: Eberl muss die Suppe auslöffeln

Eberl muss die Suppe auslöffeln

Nicolas Jackson ist bereits in München, doch ob er tatsächlich bald für den FC Bayern spielen darf, ist fraglich. Auf Max Eberl warten heiße Stunden.
Chelsea-Stürmer Liam Delap verletzte sich im Spiel gegen Fulham schwer. Ist die Leihe von Nicolas Jackson zum FC Bayern nun in Gefahr? Chelsea Coach Enzo Maresca äußert sich.
Nicolas Jackson ist bereits in München, doch ob er tatsächlich bald für den FC Bayern spielen darf, ist fraglich. Auf Max Eberl warten heiße Stunden.

Der Samstag hätte für Bayerns Sportvorstand Max Eberl ein Tag voller Routine werden können: In Augsburg ist der FCB – wie immer – Favorit. Und Nicolas Jackson war bereits auf dem Weg nach München zum Medizincheck. Alles reine Formsache also.

Doch statt endlich den ersehnten Leihspieler präsentieren zu können, droht den Münchnern ein weiteres Transfer-Fiasko. Der FC Chelsea will Jackson nun doch nicht ziehen lassen.

Bayern-Einigung mit Chelsea bei Jackson hinfällig

„Wir haben eine Einigung mit Chelsea gehabt, er durfte zum Medizincheck fliegen. Jetzt hat sich bei Chelsea ein Spieler verletzt, jetzt hat Chelsea ihn [Jackson] wieder zurückgerufen“, sagte Eberl direkt nach dem Spiel in Augsburg auf Nachfrage von SPORT1 und ergänzte: „Jetzt ist die Situation, dass er in München ist, wir aber den Jungen zurückschicken.“

Wie immer stellte sich der Sportvorstand den Fragen der Medien, Eberl duckt sich selten weg. Trotzdem war ihm im Bauch der Augsburger Arena anzumerken, dass er angespannt ist. Auf der Zielgeraden einen wichtigen Transfer nicht finalisieren zu können, ist der Albtraum einer jeden Führungskraft im Fußball-Business.

Jackson: Das nächste Transfer-Debakel

Zudem sitzt Eberl in der aktuellen Situation nicht auf dem Fahrersitz. „Ich bin nicht in einer handelnden Position“, sagte der 51-Jährige.

Die Karten liegen eigentlich klar auf dem Tisch und sprechen für die Engländer: Rein rechtlich muss Jackson zurück zu seinem Noch-Klub – auch wenn er selbst das nicht will.

Eberl wollte das Verhalten der Chelsea-Bosse auf SPORT1-Nachfrage jedenfalls lieber nicht kommentieren: „Das steht mir nicht zu.“

Fakt ist: Die Situation zwischen Bayern, Chelsea und Jackson kann sich minütlich ändern. Fakt ist auch: Spott ist den Münchnern sicher – allen voran steht Eberl im Feuer. Nach den erfolglosen Bemühungen um Florian Wirtz und Nick Woltemade droht ein weiteres Transfer-Debakel.

Dabei ist die Situation in allen drei Fällen völlig unterschiedlich. Während Wirtz nicht nach München wollte und Woltemade ungeduldig wurde, hat sich Jackson klar zum FC Bayern bekannt.

Auch der Berater des Senegalesen will unbedingt, dass sein Schützling an die Isar wechselt. Eberl daraus einen Vorwurf zu machen, dass sich beim FC Chelsea Liam Delap verletzt hat, wäre unfair. Und trotzdem ist es der Sportvorstand, der die Suppe auslöffeln muss, die ihm die Londoner eingebrockt haben.

Eberl will „trotzdem die Ruhe bewahren“

Die Frage ist also auch: Wie cool bleibt Eberl jetzt? Sein Ziel sei es, „trotzdem die Ruhe zu bewahren. Trotzdem klare Gedanken zu haben“ und „nicht wild zu werden.“ Aktionismus wolle er nicht betreiben, stattdessen Trainer Vincent Kompany und Sportdirektor Christoph Freund mit ins Boot holen.

Immerhin scheint an der Säbener Straße ein Plan B in der Schublade zu liegen. Eberl zu SPORT1: „Man ist ein stückweit immer vorbereitet. Ehrlicherweise auf so eine extreme Situation nicht automatisch. Aufgeben werden nicht!“ Auch die letzten beiden Tage der Transferperiode werden für die Bayern also alles andere als Routine werden.