Ein kleines, jesuitisches College aus New Jersey beherrscht derzeit die Schlagzeilen in den USA - das Basketball-Team der Saint Peter‘s Peacocks sorgt bei der March Madness weiter für Furore.
Sensations-Team entfesselt Ekstase
© twitter.com/PeacocksMBB
Beim Turnier der besten 64 Teams des Landes haben die Peacocks bereits in der ersten Runde die an Platz zwei gesetzten Kentucky Wildcats bezwungen.
Nach dem Sieg über Murray State Racers, Nummer sieben der Setzliste, warteten am Freitag mit den an Nummer drei gesetzten Purdue Boilermakers das nächste hochfavorisierte Team. Doch das war den Peacocks egal, denn sie konnten sich mit 67:64 durchsetzen und somit das nächste Kapitel ihrer unglaublichen Geschichte schreiben.
Saint Peter‘s Peacocks mit historischem Einzug in Elite Eight
Dem Team von Head Coach Shaheen Holloway gelang mit dem Triumph der nächste historische Erfolg: Als erstes Team, das auf Rang 15 gesetzt ist, schafften sie den Sprung in die Elite Eight.
Das Ausmaß dieses Erfolgs ist aber noch geschichtsträchtiger, denn unter den besten acht Teams stand bisher auch kein Team, das auf Position 13 oder 14 gesetzt war. Mit Missouri (2002) und Oregon State (2021) schaffte es auch lediglich erst zwei an zwölf gesetzte Teams unter die besten acht.
Die Grundlage für diesen Erfolg ist die mannschaftliche Geschlossenheit. „Das ist, wer wir sind. Das verbindet uns“, erklärte Holloway ESPN nach dem Spiel.
Starke Defense ist Grundlage des Sieges
Dabei hat der Trainer, der als MVP einer nationalen High-School-Konkurrenz einst einen gewissen Kobe Bryant ausstach, seinem Team eingetrichtert, wie wichtig eine gute Defensivarbeit ist.
Das musste auch Purdue erfahren, die besonders zum Ende der Partie kaum noch Lösungen gegen die Zonen-Verteidigung von Saint Peter‘s fand. So forcierten die Peacocks 15 Ballverluste und erlaubten ab 5:18 Minuten restlicher Spielzeit nur noch zwei erfolgreiche Würfe aus dem Feld.
Zeitgleich bewiesen die Schützlinge von Holloway ihre unglaubliche Nervenstärke. In dem selben Zeitraum trafen sie alle elf Freiwürfe - insgesamt verfehlten sie über die gesamte Partie nur zwei Versuche von der Freiwurflinie.
Peacocks erobert die Herzen der Fans
Angesichts dieses historischen Auftreten ist es kaum verwunderlich, dass dem Team gerade die Herzen der Sport-Fans zufliegen. Schließlich lieben die US-Amerikaner diese Cinderella-Storys.
Nach dem Sieg über Kentucky gratulierte bereits NBA-Legende Magic Johnson der vielleicht größten Underdog-Story im College Basketball. Auch der ehemalige NFL-Quarterback Eli Manning, der ausschließlich für die New York Giants spielte, postete auf Twitter, dass er bereits seit einigen Jahren großer Fan des Teams ist.
Glückwünsche gab es auch von Ex-Quarterback Phil Simms und der Gouverneurin vom Bundesstaat New York, Kathy Hochul. „Unterschätzt niemals den Underdog - Glückwunsch an unseren Nachbarn von Saint Peter‘s zu ihrem außergewöhnlichen Sieg“, schrieb sie auf Twitter.
Für Rachelle Paul, Sportliche Leiterin vom Saint Peter‘s College, haben sich die Peacocks „zum Team Amerika“ gemausert.
Nächster Sieg der Peacocks am Sonntag?
Der Underdog aus New Jersey kann schon am Sonntag den nächsten historischen Triumph feiern. Dort wartet die an acht gesetzten North Carolina Tar Heels, die UCLA mit 71:66 besiegt hatten.
Für Holloway schließt sich damit ein Kreis, den vor 22 Jahren zog er mit Seton Hall College ebenfalls in die Elite Eight ein, konnte aber aufgrund einer Knöchelverletzung nicht spielen.
Doch daran verschwendete er keinen Gedanken. „Das ist ein Haufen Jungs, die keiner haben wollte und wo man gedacht, dass sie nicht spielen können. Das ist einfach nur unglaublich. Ich könnte nicht mehr für sie freuen“, lobte er sein Team.
Die wollen am Sonntag erneut nach den Sternen greifen. „Wir haben Geschichte geschrieben und wollen auch weiterhin Geschichte schreiben“, sagte Point Guard Doug Edert, der die entscheidenden zwei Freiwürfe verwandelte.