Das Star-Trio der Oklahoma Thunder um Russell Westbrook, Paul George und Carmelo Anthony steht vor dem Playoff-Aus. Nach einer hitzigen Partie und Pleite in Salt Lake City liegen die Nerven bei OKC blank.
OKC vor dem Playoff-Aus
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In der Best-of-seven-Serie führen die Utah Jazz dank des 113:96-Erfolgs in Spiel vier nun überraschend mit 3:1 gegen die favorisierten Thunder.
Vor allem Donovan Mitchell bekam Oklahoma nicht in den Griff. Die Rookie-Sensation erzielte starke 33 Punkte, schnappte sich sieben Rebounds und verteilte vier Assists.
Westbrook verzweifelt an Rubio
Neben dem Shooting Guard der Jazz machte Ricky Rubio ein starkes Spiel (13 Punkte, acht Rebounds und sechs Assists) und raubte vor allem Westbrook den letzten Nerv. Der Spanier zog allein gegen den letztjährigen MVP vier Fouls, der oft übermotiviert wirkte und sich immer wieder Scharmützel mit dem Gegner lieferte.
Westbrook blieb zwar auf dem Feld, musste aber in der Verteidigung deutlich zurücknehmen. Am Ende verbuchte "Russ" mit 23 Punkten und 14 Rebounds sein viertes Double-Double in Folge, traf aber keinen seiner drei Drei-Punkt-Versuche.
Insgesamt war die Dreier-Quote der Thunder unterirdisch: Lediglich 19,2 Prozent der Würfe wurden verwandelt, während die Jazz 12 von 34 im Korb unterbrachten. Vor allem Utahs Joe Ingles bewies seine Zielgenauigkeit: 5 von 11 Würfen versenkte der Australier für insgesamt 20 Zähler.
Melo enttäuscht auf ganzer Linie
Zudem punkteten Rudy Gobert (16 Punkte/10 Rebounds) und Derrick Favors (13) zweistellig. Bei den Thunder war George mit 32 Zählern Top-Scorer, während "Melo" mit elf mickrigen Punkten enttäuschte und sechs Dreier danebensetzte. Auch von der Bank der Thunder kam keine Hilfe, zudem standen 14 Turnover nur zehn Assists gegenüber.
Bis zum Stand von 43:43 war die Partie ausgeglichen, dann brachte Ingles mit einem Dreier Utah in Führung. Mit 58:52 ging es in die Kabine. Im dritten Viertel legten die Jazz dann den Grundstein für den Sieg: Ein 9:0-Lauf und eine aggressive Defense ließen die Big Three von OKC verzweifeln.
Überragender Mitchell setzt den Schlusspunkt
Nach einigen hitzigen Zweikämpfen, Nickligkeiten und sieben Technischen Fouls machte sich bei den Thunder Frust breit. Das resultierte in einer Ejection: Utahs Jae Crowder rammte seinen Ellenbogen Steven Adams ins Gesicht und musste daraufhin in die Kabine.
Ein letztes Aufbäumen der Thunder, als man auf 14 Punkte nochmals verkürzte, kam zu spät. Mitchell krönte seine Top-Leistung und entschied Spiel vier zwei Minuten vor Schluss mit einem Dreier. Der NBA-Frischling hatte immer eine Antwort parat, wenn Westbrook und Co. einen Run starteten. Ganz starke Leistung des 21-jährigen Rookies.
Die Jazz brauchen nun noch einen Sieg, um ins Western-Conference-Halbfinale einzuziehen, während Oklahoma mit dem Rücken zur Wand steht. Von den Titelträumen der Big Three spricht bei OKC keiner mehr. (SERVICE: Spielplan und Ergebnisse)