Dieser Mann hält die NBA in Atem!
Wie Davis die NBA in Atem hält
© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Getty Images/iStock
Superstar Anthony Davis hat öffentlich über seinen Berater Rich Paul einen Trade von den New Orleans Pelicans eingefordert. Sein Vertrag dort läuft noch bis 2021, im Sommer 2020 könnte er seine Spieleroption ziehen und wäre dann Free Agent.
Er schlägt damit eine mögliche Supermax-Extension bei den Pelicans im Sommer über fünf Jahre und 240 Millionen Dollar aus. Das sind 80 Millionen mehr als ihm eine jede andere Franchise bieten kann. Daher dürften ihn die 50.000 Euro Strafe für seine öffentlich geäußerte Forderung wenig jucken.
Da die Pelicans auch mit Davis weder in dieser noch in der nächsten Saison ein Titelkandidat sein werden, bleiben ihnen nur zwei Möglichkeiten: Entweder Davis bis zur Trade-Deadline am 7. Februar oder spätestens im Sommer traden, um ihn 2020 nicht ohne Gegenleistung zu verlieren.
Die Pelicans dürften dabei neben hoffnungsvollen Spielern vor allem auf Erstrundenpicks scharf sein. SPORT1 schätzt die Chancen der Teams auf einen Deal mit Davis ein.
Los Angeles Lakers:
Die Lakers sind der Favorit, wenn es darum geht, sich die Rechte für Davis zu sichern. Besonders, wenn dies bereits vor der Trade-Deadline passieren soll. Denn die Lakers haben einige interessante Assets in Form von Draft-Picks und jungen Spielern. Bis auf LeBron James ist wohl jeder Lakers-Profi ein möglicher Trade-Kandidat.
Obendrein ist der Berater von Davis auch der Berater und Freund von James. Der viermalige MVP hatte bereits Monate vor Davis' Trade-Forderung gesagt, dass er gerne mit dem Power Forward in einem Team spielen würde. Die Lakers sollen bereits erste Angebote abgegeben haben, die bei den Pelicans aber auf wenig Gegenliebe gestoßen sind.
Laut ESPN ist die Franchise aus LA zunehmend pessimistisch, dass die Pelicans einen Trade vor dem Sommer durchführen wollen. Schlecht für die Lakers, da die Konkurrenz im Sommer deutlich größer wird.
Boston Celtics:
Die Celtics haben aktuell ein großes Problem: Entscheiden sich die Pelicans Davis vor der Trade Deadline abzugeben, müssen sie tatenlos zusehen. Hintergrund ist die sogenannte "Rose Rule", die besagt, dass Spieler unter bestimmten Voraussetzungen für 30 Prozent des Salary Caps unterzeichnen können.
Davon darf man aber maximal einen Spieler im Team haben, weshalb Superstar Kyrie Irving in einen Trade mit Davis gepackt werden müsste. Daher versuchen die Celtics aktuell alles, New Orleans zu überzeugen bis Sommer zu warten.
Genug Assets (unzählige Picks + Spieler) haben die Celtics allemal - bisher zeigten sie sich bei Trade-Angeboten jedoch oft zu geizig. Zudem soll Boston laut NBA-Insider Adrian Wojnarowski von ESPN nicht auf der Liste mit vier Teams stehen, bei denen Davis seinen bis 2020 laufenden Vertrag verlängern würde.
New York Knicks:
Die Knicks sind demnach sehr wohl auf dieser Liste, die Davis den Pelicans gegeben hat. Das klingt erst einmal überraschend, da Davis laut seinem Manager zu einem Team will, dass "ihm die Chance gibt, beständig zu siegen und um den Titel zu kämpfen". Davon sind die Knicks aktuell so weit entfernt wie die Erde vom Mond.
Doch das könnte sich bald ändern: Denn dank des Porzingis-Trades hat New York nach jetzigen Berechnungen 74 Millionen Dollar für die Free Agency übrig. Das reicht für zwei Superstars - und die Knicks sollen sehr optimistisch sein, dass sie Kevin Durant im Sommer kriegen können.
Als zusätzlicher Trumpf ist New York zudem im Rennen um den Top-Pick im diesjährigen Draft. Dort winkt College-Mega-Talent Zion Williamson. Dieser könnte die Pelicans definitiv dazu bringen, ein Trade-Angebot für Davis anzunehmen.
Los Angeles Clippers:
Es kann durchaus sein, dass Davis in Los Angeles landet – aber dennoch nicht bei den Lakers. Zwar verfügen die Clippers nicht über die gleiche Tradition wie Lakers, Celtics oder Knicks, doch das Team hat viel Potenzial, was für Davis verlockend sein könnte.
Zumal Raptors-Superstar Kawhi Leonard, der im Sommer Free Agent wird, ebenfalls großes Interesse an einem Wechsel zu den Clippers haben soll. Mit Tobias Harris, Danilo Gallinari und dem talentierten Guard Shai Gilgeous-Alexander hätte man dann eine ziemlich schlagkräftige Truppe.
Allerdings ist davon auszugehen, dass die Pelicans neben Picks mindestens Gilgeous-Alexander in einem Trade als Gegenleistung verlangen würde.
Golden State Warriors:
Das Worst-Case-Szenario für die NBA - und zum Glück für alle Nicht-Warriors-Fans im Moment so gut wie ausgeschlossen.
Im Sommer müssen die Warriors aber einige Personalfragen beantworten: Werden Kevin Durant und Klay Thompson erneut einen Vertrag unterzeichnen? Was macht Cousins als Free Agent? Und wie sieht die Zukunft von Draymond Green aus?
Sollte sich hier finanzieller Spielraum öffnen, ist auch ein Davis-Coup denkbar. Oder wer hat vor einem Jahr gedacht, dass DeMarcus Cousins in dieser Saison für Golden State spielt?
Wie steht es mit anderen Teams?
Jeder General Manager, der grundsätzliches Interesse an Erfolg hat, wird bei den Pelicans anrufen, um sich deren Forderungen zumindest kurz anzuhören. Ein Trade macht aber nur für Teams Sinn, die auch realistische Chancen haben, Davis über den Sommer 2020 hinaus zu halten. Denn dann wird er Free Agent.
Und Davis hat über seinen Berater bereits verlautbaren lassen, dass er endlich um Titel spielen will. Teams wie die Atlanta Hawks oder Cleveland Cavaliers haben daher wenig Chancen.
Bessere Karten hätten dagegen die Milwaukee Bucks, die als viertes Team auf der Liste von Davis' bevorzugten Mannschaften stehen soll. Giannis Antetokounmpo ist aber wohl nicht verhandelbar und der Rest der Assets reicht den Pelicans wohl nicht. Zumal die Bucks bisher wenig Interesse zeigen sollen.