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NBA-Titel nach Durant-Blockbuster-Deal? Die Phoenix Suns und ihr vierköpfiges Monster

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NBA-Titel nach Durant-Blockbuster-Deal? Die Phoenix Suns und ihr vierköpfiges Monster

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Ein neues vierköpfiges Monster

Der Trade von Kevin Durant von Brooklyn nach Phoenix hat die Suns über Nacht zu einem Anwärter auf den NBA-Titel gemacht. Wie gut ist die Franchise aus Arizona aber wirklich? Eine Analyse.
LeBron James hat den All-Time-Scoring-Rekord gebrochen. SPORT1 Reporter Jonas Nohe gibt aus Arizona Einblicke in die Gefühlswelt der Amerikaner.
Alexander Kortan
Alexander Kortan

Der Trade von Kevin Durant zu den Phoenix Suns hat die Basketball-Welt erschüttert!

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Mit KD, Chris Paul, Devin Booker und Deandre Ayton hat die Franchise aus Arizona nun ein „vierköpfiges Monster“, vier Top-Spieler in ihren Reihen.

Doch der Blockbuster-Deal hatte auch seinen Preis: Die Suns mussten für einen der besten Spieler der NBA vier Erstrunden-Picks sowie die nicht unwichtigen Flügelspieler Mikal Bridges, Cam Johnson und Jae Crowder an die Brooklyn Nets abgeben. (NEWS: Mega-Trade - Durants Wunsch wird erfüllt!)

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Das neue Super-Team ist dennoch über Nacht zu einem der heißesten Anwärter auf den NBA-Titel geworden. Vor allem in der ohnehin sehr ausgeglichenen Western Conference dürften die neuen Suns ein höllisches Rennen um die besten Playoff-Plätze forcieren, nachdem sich auch die Dallas Mavericks mit Kyrie Irving verstärkten. (DATEN: Alle Tabellen der NBA)

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Doch wie stark ist Phoenix denn nun wirklich?

Die neue Starting Five der Suns

Coach Monty Williams muss nach dem Trade seine Starting Five auf zwei Position (Bridges und Johnson fallen weg) umbauen - und vor allem Durant integrieren. Doch das sollte für den 34 Jahre alten Forward kein Problem darstellen.

Bereits zu Zeiten bei den Golden State Warriors, mit denen er 2017 und 2018 die NBA-Meisterschaft gewann, bewies er, dass er neben zwei Superstars wie Steph Curry und Klay Thompson nicht nur funktionieren, sondern auch glänzen kann.

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Genau wie bei den Warriors mit Curry profitiert Durant dabei davon, dass er mit „Point God“ Paul einen Spielmacher hat, der nicht zwingend viele Würfe nehmen muss. Paul, dessen 37 Jahre sich in dieser Saison bemerkbar machen, dürfte sich sogar freuen, sich vermehrt auf den Aufbau fokussieren zu können.

Auch Shooting Guard Booker gilt nicht als wahnsinnig egoistischer Spieler, der beleidigt ist, wenn er einmal nicht 30 Würfe nehmen konnte. Zumal sowieso genug Möglichkeiten für beide Offensiv-Stars bleiben sollten, da davon auszugehen ist, dass sich Paul zurücknehmen wird.

Somit hat Suns-Trainer Williams jetzt drei Top-Stars, die ihren Wurf selber kreieren, abdrücken oder zum Korb ziehen können, wenngleich dies auf demhöchsten Playoff-Niveau unter großem Druck der Gegner wohl nur Durant gelingt. Genau jener Spieler hatte den Suns stets gefehlt.

Durant wird nach seiner Innenbandverletzung zwar noch über das All-Star-Wochenende hinaus fehlen, soll sich danach aber mit seinen neuen Teamkollegen einspielen, bis es in den Playoffs zur Sache geht.

Neben Paul, Booker und Durant werden wohl Three-and-D-Spezialist Torrey Craig sowie Center Ayton, der vor allem unter dem Korb aufräumen soll, starten.

Reservespieler: Wie tief ist der Kader von Phoenix?

Eines steht fest: Der neue Besitzer Mat Ishbia ist mit diesem Trade direkt All-in gegangen, um den Suns-Fans endlich die erste NBA-Meisterschaft zu bescheren.

Mit Bridges verlor die Franchise aus dem Wüstenstaat allerdings einen der besten Flügelverteidiger der Liga und in Johnson einen ebenfalls wichtigen Spieler, der Crowder ersetzen sollte. Dieser hatte bereits vor der Saison angekündigt, nicht mehr für die Suns spielen zu wollen.

Diese Rolle von der Bank soll nun Rückkehrer Warren, der bereits von 2014 bis 2019 in Phoenix spielte und zusammen mit Durant zu den Suns getradet wurde, ausfüllen. Warren hinkt seiner Form aus früheren Jahren aktuell allerdings etwas hinterher. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NBA)

Dahinter wird es etwas dünner, wenngleich es mit unter anderem Cam Payne (12,1 Punkte, 5,3 Assists) und Scharfschütze Landry Shamet (9,5P, 2,2A) solide Rollenspieler gibt. Zudem hat sich mit Terrence Ross bereits die nächste wertvolle Ergänzung angekündigt.

Denn der Vorteil eines Titelkandidaten ist, dass einige erfahrene Spieler, die auf dem Buyout-Markt verfügbar sind, sich dir anschließen werden wollen, um (noch) einmal einen Titel in ihrer Karriere zu gewinnen.

Ayton: Problemkind oder Rim Protector?

Ein möglicher Problemfall bleibt aber: Ayton. Der Nummer 1-Draft Pick von 2018 hat ein Riesenpotenzial, schöpft dieses aber nicht konstant aus - deswegen steht Ayton immer wieder in der Kritik.

Das war auch mit ein Grund, weshalb die Suns dem 24-Jährigen vor der Saison 2022/23 trotz Karriere-Werten von 16,6 Punkten, 10,5 Rebounds, 1,7 Assists, 1,0 Blocks und 0,7 Steals keinen Max-Contract angeboten hatten.

In der Vergangenheit war der vielversprechende Center in der Wüste stets der Sündenbock, wenn es mal nicht lief. Dass Ayton aber auch anders kann, bewies er, als er die Suns in die NBA-Finals 2021 führte. Dort unterlagen sie nach einer 2:0-Führung jedoch nach sechs Spielen den Bucks. (NEWS: LeBron GOAT? Das sagen die User)

Die Suns brauchen Ayton deshalb fokussiert und in Top-Form - so wie bei seinem Playoff-Career-High im vergangenen April, als er in der 1. Runde sein Team zum 114:111-Erfolg gegen New Orleans führte - mit 28 Punkten, 17 Rebounds und drei Steals.

Ohne gute Rim Protection könnte es in den Playoffs bereits im Westen eng werden - aber vor allem gegen die Ost-Spitzenteams Milwaukee Bucks und Boston Celtics hätten die Suns in einem möglichen Final-Duell dann ein riesiges Problem.

Wie fit ist Durant nach den vielen Verletzungen?

Damit der Titel überhaupt möglich ist, braucht es zwingend einen fitten Durant. Sein neues Team wird daher nichts überstürzen und ihn erst einsetzen, wenn der All Star wieder zu 100 Prozent fit ist.

Denn es ist nicht seine erste Knieverletzung. KD riss sich vor einem Jahr bereits das Innenband im linken Knie an. Damals fiel er knapp zwei Monate aus und seine Nets verloren in dieser Zeit 17 von 22 Partien.

Auch zu Warriors-Zeiten zog sich der zweifache Finals-MVP eine ähnliche Verletzung zu, auch damals war es das linke Knie. (NEWS: Wie ein Superteam im Chaos versank)

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Fraglos sind die Suns mit dem Trade also ein hohes Risiko eingegangen und haben nahezu ihr komplettes Draft-Kapital der nächsten Jahre aufgegeben. Doch ein gesunder Durant ist nicht umsonst einer der besten fünf NBA-Spieler aktuell, was seine überragenden Saisonwerte auch belegen.

Der Power Forward legt derzeit 29,7 Punkte, 6,7 Rebounds sowie 5,3 Assists bei Quoten von 56 Prozent aus dem Feld und 37,6 Prozent von der Dreierlinie auf. Kein Wunder also, dass Durant bis zu seiner Verletzung für viele Basketball-Experten sogar in der MVP-Diskussion war.

Für die Suns zählt nur der erste NBA-Titel

Durant könnte nun mit all seiner Erfahrung als zweimaliger NBA-Champion das fehlende Mosaiksteinchen sein für die lang ersehnte erste Meisterschaft

Denn bisher stand Phoenix zwar dreimal in den NBA-Finals, zog aber stets den Kürzeren. 1976 verloren die heutigen Hall-of-Famer Paul Westphal und Pat Riley gegen die Celtics um John Havlicek. 1993 mit Charles Barkley und Kevin Johnson gegen die Chicago Bulls um Michael Jordan sowie 2021 gegen Giannis Antetokounmpos Milwaukee Bucks.

2023 soll es mit der ersten Meisterschaft klappen. Denn der 37-Jährige Paul wird auch nicht mehr jünger und fällt häufiger verletzt aus. In Arizona heißt es: Wenn nicht jetzt, wann dann? (NEWS: Sein Fall zeigt, wie eiskalt die NBA ist)

„Ich denke, es ist mehr als ein Aufschwung“, sagte auch Suns-Coach Williams jüngst: „Nicht nur wegen seines Charakters als Spieler, sondern auch wegen seiner Liebe zum Spiel. Ich denke, die Jungs werden etwas sehen, was sie vielleicht noch nie gesehen haben, was seine Herangehensweise angeht und wie sehr er es liebt, Basketball zu spielen.“

Die Buchmacher sehen die Suns inzwischen nun jedenfalls als zweiten großen Titelkandidaten hinter den Celtics.

Und NBA-Experte John Hollinger von The Athletic ist überzeugt: „Das war die einzige Chance für die Suns, eine realistische Chance auf eine Meisterschaft zu haben. Wenn du etwas Großes vorhast, dann mach es richtig groß!“

Ob es bereits groß genug für einen Titel war, werden die Playoffs zeigen.

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