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Steph Curry vs. LeBron James: Dieses Duell elektrisiert die NBA

Dieses Duell elektrisiert die NBA

In der zweiten Playoff-Runde kommt es zum Aufeinandertreffen der Superstars: Steph Curry und seine Golden State Warriors spielen gegen die L.A. Lakers um LeBron James. Dabei hat das Duell so viel Vergangenheit - und könnte doch eines der letzten werden.
LeBron James gegen Steph Curry. Ein Duell, das die NBA elektrisiert
LeBron James gegen Steph Curry. Ein Duell, das die NBA elektrisiert
© Imago
In der zweiten Playoff-Runde kommt es zum Aufeinandertreffen der Superstars: Steph Curry und seine Golden State Warriors spielen gegen die L.A. Lakers um LeBron James. Dabei hat das Duell so viel Vergangenheit - und könnte doch eines der letzten werden.

Als am 04. Juni 2015 die beiden Teams den Boden der Oracle Arena in der Bay von San Francisco betraten, sollte es legendär werden.

Der Start zu einer historischen Playoff-Serie, den NBA-Finals, und dem ersten Meistertriumph von Steph Curry, Klay Thompson, Draymond Green und Co.. Auf der anderen Seite: LeBron James! Alleine in den ersten drei Spielen legte der „King“ damals für Cleveland 123 Punkte aufs Parkett.

Nun, acht Jahre später spielt James nicht mehr in Cleveland, sondern bei den L.A. Lakers - auch sind viele Stars in die Jahre gekommen. Doch eines bleibt: Es ist immer noch das Duell, das die NBA elektrisiert. Und es könnte eines der letzten werden, wenn die Warriors gegen die Lakers in der Nacht auf Mittwoch zum Tip-Off in die zweite Runde der NBA-Playoffs schreiten.

Die Los Angeles Lakers und die Golden State Warriors treffen zum ersten Mal seit 32 Jahren in den Playoffs aufeinander. Beide Klubs blicken auf Dynastien zurück, die irgendwann vorübergehen. Man denke an die Lakers um Kobe Bryant und Shaquille O‘Neal - oder die „Splash Brothers“ bei den Warriors in ihrer Blütezeit und den drei Meisterschaften in vier Jahren zwischen 2015-18.

Alleine in diesen vier Spielzeiten hießen die Finals immer: Cleveland Cavaliers vs. Golden State Warriors. Ein Game 7 war dabei, ein Finals Sweep - und immer: Curry vs. LeBron.

Curry, Thompson, Green - Davis, James: Starpower en masse

Die große Zeit scheint längst nicht vorbei. Zwar wird der Tag kommen, an dem die Jungen die Altstars überflügeln - und doch steht in dieser Playoff-Serie noch ein Schriftzug auf dem Banner: „Stars - überall!“

Alleine bei den Warriors sind mit Steph Curry, Klay Thompson und Draymond Green noch drei Leader aus den Meisterjahren übrig. Dem „greatest shooter of all time“ steht der NBA-Dreier-Rekordschütze in einem Spiel zur Seite.

Alleine in dieser Saison erreichte Klay Thompson als erst dritter Spieler der Geschichte die Marke von 300 Dreiern in einer Regular Season - zuvor gelungen war das nur James Harden und: Steph Curry gleich vier mal. Dieser stellte im Game 7 gegen die Sacramento Kings mit unglaublichen 50 Punkten eine neue Bestmarke für ein entscheidendes Spiel 7 auf, zudem ein persönliches Playoff-Career-High.

Obendrein kommt mit Green noch ein emotionaler Leader hinzu, der das Team bis zum Maximum pusht - jedoch auch durch haarige Auseinandersetzungen mit Jordan Poole und Domantas Sabonis in dieser Saison negativ auffiel. Und dann wäre da noch Andrew Wiggins...

Auf der anderen Seite stehen jedoch keine geringeren Namen auf dem Parkett. LeBron James, der in der Debatte um den GOAT-Titel einige Argumente auf seiner Seite stehen hat; nicht zuletzt, weil James erst jüngst im Februar zum All-time Scoring-Leader aufgestiegen ist und Kareem Abdul-Jabbar übertrumpfte. Neben ihm performt mit Anthony Davis ein weiterer NBA-Superstar.

Bank mit Poole, Hachimura und einem Deutschen

Doch auch die Tiefe der jeweiligen Roster sagt etwas über die Entwicklung der Teams aus. So kommen die Superstars langsam im betagteren Basketball-Alter an: Curry (35), Thompson (33) und Green (33) stehen LeBron James (38) und Anthony Davis (30) gegenüber. In kräftezehrenden Playoff-Partien müssen also auch die Minuten gemanagt werden.

So mutierte für die Lakers in der ersten Playoff-Partie ein Unerwarteter zum Matchwinner: Rui Hachimura. Der 25-jährige Japaner fühlte sich zu Beginn seiner NBA-Karriere noch unwohl, wurde von japanischen Nationalisten aufgrund seiner Hautfarbe beleidigt, und performte auch nicht konstant. Das wandelte sich.

„Ich sehe, was für ein Spieler er ist, was er werden kann“, sagte James über Hachimura: „Ich versuche einfach, ihm zuzuhören, ihn positiv zu motivieren, ihm positive Botschaften zu übermitteln, ihn wissen zu lassen, wie wichtig er für unser Team ist und dass er ein großer Teil davon sein muss, damit wir das Ziel erreichen, das wir erreichen wollen. Und das will er auch sein.“

Und auch ein Zweiter im Team der Lakers sorgt für Aufsehen: Dennis Schröder. Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft muss zwar bei den Lakers neben D‘Angelo Russell und Austin Reaves mit einer kleineren Rolle fertig werden, und doch könnte gerade seine Explositivität in der Serie zum Vorteil gereichen.

Bei den Warriors ist in den entscheidenden Momenten ohnehin auf die Bank Verlass. Gerade der dritte Splash Brother, Jordan Poole, kann mit seinen Distanzwürfen heiß laufen. Nebendran findet Gary Payton II wieder zu seiner Form.

Wer entscheidet das Duell für sich?

Alleine, dass sich die beiden Teams im Viertelfinale der NBA-Playoffs gegenüberstehen war nicht zwingend zu erwarten. Die Regular Season beider Mannschaften ließ große Erwartungen unerfüllt. Die Warriors setzten sich zwar als Sechster im Westen durch, legten jedoch mit einer Auswärtsbilanz von 11 Siegen bei 30 Niederlagen eine katastrophale Bilanz in fremder Halle aufs Parkett.

Die junge Truppe aus Sacramento führte dann in der Auftakt-Playoff-Serie bereits mit 2-0 gegen die Warriors und konnte gar Game 7 erzwingen. Hätte es nicht erneut die Wunder-Show des Steph Curry gegeben, so hätten die Kings um De‘Aaron Fox das Ende der Warriors-Ära einläuten können.

Denn das steigende Alter der Superstars und das langsam zusammenfallende Gehaltsgefüge lässt in den kommenden Jahren auf einen Umbruch schließen.

Die Lakers erwischte es noch dicker: Mit nur einem Spiel Rückstand auf die Warriors mussten sie ins Play-In-Turnier - konnten sich dort aber durchsetzen und im Anschluss die an Nummer zwei gesetzten Grizzlies mit 4-2 ausschalten.

Wer also die Serie für sich entscheidet? Vieles gestaltet sich offen - und so wird es wohl einmal mehr auf einen großen Auftritt der Superstars ankommen. Es könnte immerhin „The Last Dance“ zwischen Steph Curry und LeBron James werden.