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Pat Riley: Eine Jahrhundert-Karriere, die jetzt noch größer wird

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Pat Riley: Eine Jahrhundert-Karriere, die jetzt noch größer wird

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Jahrhundert-Karriere wird noch größer

Der legendäre „Godfather“ Pat Riley entert als Teampräsident der Miami Heat sein 19. NBA-Finale als Spieler, Coach und Strippenzieher. SPORT1 blickt auf die unglaubliche Erfolgsgeschichte zurück.
Nach dem Sieg von Miami Heat über die Milwaukee Bucks weist Jimmy Butler einen Journalisten zurecht. Am Sonntag geht es für die Mannschaft aus Florida gegen die New York Knicks.
mhoffmann
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Er war Teamkollege des großen Wilt „The Stilt“ Chamberlain.

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Er dirigierte Kareem Abdul-Jabbar, Magic Johnson, Patrick Ewing, Shaquille O‘Neal von der Seitenlinie aus - und fädelte als Strippenzieher hinter den Kulissen die berühmt-berüchtigte „Decision“ von LeBron James ein.

Patrick James „Pat“ Riley blickt auf eine Hall-of-Fame-Karriere zurück, die so bewegt und geschichtsträchtig wie kaum eine zweite war - als Spieler, als Trainer, als Teampräsident der Miami Heat.

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In der Nacht zum Freitag beginnt nun das unverhoffte nächste Kapitel der Erfolgsgeschichte des Mannes, den sie „The Godfather“, den Paten nennen: Pat Rileys Heat um Superstar Jimmy Butler entern die NBA Finals gegen die Denver Nuggets - die insgesamt 19. Finalserie, die der in diesem Jahr 78 Jahre alte Riley erlebt.

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SPORT1 blickt zurück auf die (fast) einzigartige Karriere einer legendären NBA-Eminenz.

Pat Riley als Spieler:

Im Jahr 1972, vor mehr als einem halben Jahrhundert, erreicht Riley seinen ersten Meilenstein: Der in der Kleinstadt Rome im Bundesstaat geborene 1,93-Meter-Mann – in jungen Jahren auch als Baseballer in den Minor Leagues aktiv - ist Teil der damaligen Lakers-Meistermannschaft.

Der junge Pat Riley als Lakers-Spieler 1973
Der junge Pat Riley als Lakers-Spieler 1973

Im Ausnahme-Kollektiv um den unerreichten Chamberlain und Jerry West ist Shooting Guard Riley ein eher kleines Rädchen in der Maschinerie: Er spielt in der Serie gegen die New York Knicks insgesamt 15 Minuten, kommt auf einen Schnitt von 5 Punkten pro Spiel.

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Der Titel bleibt Rileys größter Erfolg als Spieler: Er erreicht zwar noch zwei weitere Finals (1973 nochmal mit den Lakers gegen New York, 1976 mit den Phoenix Suns gegen die Celtics), beide gehen jedoch verloren.

Größeren und nachhaltigen Eindruck hinterlässt Riley als Coach.

Pat Riley als Trainer:

Rileys Trainerkarriere beginnt im Jahr 1979 mit einer Beinahe-Tragödie: Ein fast tödlich verlaufener Fahrrad-Unfall zwingt den damaligen Lakers-Trainer Jack McKinney zum Rücktritt. Paul Westhead übernimmt und macht Riley zu einem seiner Assistenten.

Riley, an der University of Kentucky Schüler des legendären College-Coachs Adolph Rupp, hilft Westhead, aus der Mannschaft mit Veteran Kareem Abdul-Jabbar (an der Highschool Teamkollege Rileys) und dem Rookie-Phänomen Earvin „Magic“ Johnson ein Meisterteam zu formen. Mit dem Finalsieg gegen die Philadelphia 76ers 1980 hat Riley seinen ersten Meisterring als Coach.

Im Lauf der Saison 1981/82 verkracht sich Magic Johnson mit Coach Westhead, die Eskalation geht so weit, dass er öffentlich einen Trade verlangt – stattdessen feuern die Lakers Westhead und befördern Riley. Am Ende der Spielzeit 1982 steht der Final-Triumph gegen die Philadelphia 76ers und Rileys erster Titel als Chef.

Nach einem weiteren, diesmal verlorenen Finale gegen Philly 1983 folgt im Jahr darauf der Beginn einer neuen Ära: Mit dem Endspiel der Lakers gegen die Boston Celtics startet die Rivalität zwischen den „Showtime Lakers“ um Magic Johnson und den Boston Celtics um Larry Bird. (Larry Bird: Seine Mega-Karriere hatte ihren Ursprung in einer Tragödie)

Pat Riley war der Coach der legendären "Showtime Lakers" der 80er
Pat Riley war der Coach der legendären "Showtime Lakers" der 80er

Rileys Lakers und die Celtics liefern sich drei legendäre Finalserien, die von 1984 geht an die Celtics, die von 1985 und 1987 an L.A. 1988 triumphieren die Lakers gegen die Detroit Pistons erneut, den möglichen „Three-Peat“ verhindern die Detroiter „Bad Boys“ mit Isiah Thomas und Dennis Rodman, als sie 1989 Revanche nehmen – auch weil Magic Johnson ab Spiel 2 mit einer Verletzung außer Gefecht ist.

Im Mai 1991 bekommt Riley einen neuen Trainerjob an der anderen Küste, der Meistermacher mit der ewig strengen Pomadenfrisur übernimmt die New York Knicks. Er formt dort eine Defensivmacht um Hall-of-Fame-Kollege Patrick Ewing, die sich im Osten aber immer wieder an den Chicago Bulls und Michael Jordan die Zähne ausbeißt. Der größte Erfolg der Knicks in der Ära Riley ist der Finaleinzug 1994 - in Abwesenheit des damals zurückgetretenen und zu Rileys alter Passion Baseball gewechselten Jordan. Die Houston Rockets um Hakeem „The Dream“ Olajuwan verwehren Rileys Knicks die Krönung.

Im Jahr 1995 wechselt Riley auf die Trainerbank der Miami Heat und formt auch dort ein Spitzenteam. Rileys Karriere scheint mit seinem Rücktritt 2003 beendet, doch inmitten der Saison kehrt Riley zurück, als sein handverlesener Nachfolger Stan Van Gundy floppt.

Riley führt den jungen Dwyane Wade und Center-Legende Shaq O‘Neal in die Finalserie 2006 gegen Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks, die Heat behalten mit 4:2 die Oberhand.

Nach 18 Jahren hat Riley doch noch seinen Meistertitel Nummer 5 als Trainer. Erfolgreicher waren nur die Ikonen Red Auerbach (9) und Phil Jackson (11).

Pat Riley als Teampräsident:

Auch im Management der Heat wirkt Rileys Aura weiter, im Free-Agent-Sommer 2010 gewinnt er LeBron James und Chris Bosh für das Superteam-Projekt mit Dwyane Wade. Mit dem Trio Infernale steigen die Heat wie erwartet zur dominanten Macht der Liga auf, ziehen viermal hintereinander in die Finals ein.

LeBron James wurde 2013 unter Teampräsident Pat Riley Meister und MVP
LeBron James wurde 2013 unter Teampräsident Pat Riley Meister und MVP

2011 haben noch Nowitzkis Mavericks das bessere Ende für sich und zementieren das Vermächtnis von „Dirkules“, 2012 und 2013 erreichen LeBron und Co. gegen Oklahoma und San Antonio die erhofften Meister-Ehren, 2014 schlagen dann allerdings die Spurs zurück.

Mit LeBron James‘ Rückkehr in die Heimat Cleveland 2014 zerfällt das Dominanzprojekt, aber Rileys Heat bleiben eine Top-Adresse. In der Corona-Saison 2020 gelingt Butler und Co. fast schon einmal der Überraschungs-Coup, diesmal vereitelt ihn Rileys Weggefährte LeBron mit den Lakers gegen das verletzungsgeplagte Ex-Team.

Gegen die Nuggets wollen Butler und Kollegen - noch immer trainiert von LeBrons einstigem Meistercoach Erik Spoelstra - nun Ring Nummer 10 für ihren Chef erkämpfen.

Als Trainer konnte Pat Riley fünfmal NBA-Champion werden
Als Trainer konnte Pat Riley fünfmal NBA-Champion werden

Legendär ist Rileys Wirken schon jetzt, sein 19. Finaleinzug stellt ihn auch auf eine Stufe mit der Bostoner Trainer-Ikone Red Auerbach. Kaum zu glauben jedoch: Er ist immer noch weit entfernt von Rekordhalter Jerry West - der als Spieler, Trainer, General Manager und Berater der Lakers sogar 30 Finalteilnahmen erreichte. (DATENCENTER: Die NBA-Playoffs 2023)

Nicht auszuschließen allerdings, dass Weggefährte Riley noch etwas weiter an ihn heranrücken wird.