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NBA: Streik-Profi James Harden kriegt seinen Willen - mal wieder

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NBA: Streik-Profi James Harden kriegt seinen Willen - mal wieder

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Harden kriegt seinen Willen - wieder

James Harden bekommt seinen Wunsch-Trade zu den Clippers - mal wieder per Streik. Nicht nur bei den 76ers, sondern schon bei den Rockets sowie bei den Nets hat der MVP von 2018 Ähnliches durchgezogen. Geht das bei den Clippers nun gut?
James Harden von den Philadelphia 76ers möchte am liebsten zu den Los Angeles Clippers wechseln, notfalls per Streik.
Alexander Kortan
Alexander Kortan

James Harden hat mal wieder seinen Willen durchgesetzt.

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Der zehnmalige All-Star, MVP von 2018 und letztjährige Assist-Leader der NBA wurde von den Philadelphia 76ers zu den Los Angeles Clippers getradet - nach einer monatelangen Wechselposse. Mal wieder liefert Harden ein Parade-Beispiel dafür, wie extrem man einen Arbeitgeber unter Druck setzen kann, um ihm seinen eigenen Willen aufzuzwingen.

Bei den 76ers forderte Harden bereits Ende Juni dieses Jahres einen Trade, welcher nun nach einer knapp viermonatigen Schlammschlacht über die Bühne ging. Als die Verantwortlichen seinem Wechselwunsch zunächst nicht nachkamen, ließ Harden die Sache eskalieren. Im August bezeichnete er Philly-Präsident und seinen einst engen Vertrauten Daryl Morey als einen Lügner und kündigte an, dass er nie wieder Teil einer Franchise sein will, der Morey angehört.

Im Oktober schwänzte er dann den Medientag der Organisation und bezeichnete die Beziehung zu Morey etwas später als irreparabel. Nachdem er schließlich vor dem Saisonauftakt knapp zehn Tage die Trainingseinheiten geschwänzt hatte und auch beim letzten Pre-Season-Spiel nicht erschienen war, wollte er beim darauf folgenden Saison-Auftakt wieder dabei sein - das Spiel spielten die Verantwortlichen jedoch nicht mit. Mit dem Trade nach L.A. wurde nun ein Schlussstrich gezogen, zumindest aus Sicht der 76ers.

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Harden streikte sich schon bei den Rockets zu einem Trade

Denn bei Harden ist es weder das erste, noch das zweite, und vielleicht auch noch nicht das letzte Mal, dass er einen Trade durch einen Streik oder ähnliche Mittel erzwingt. Die Houston Rockets und die Brooklyn Nets mussten dasselbe durchmachen, als Harden keine Lust mehr hatte.

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Nach sieben Jahren bei den Rockets, während denen Harden mehrmals nur knapp an den NBA-Finals vorbeischrammte, sah er 2020 das Ende seiner Zeit in Texas gekommen.

Das Team sei ihm schlichtweg zu schlecht, wie er öffentlich bekundete. Jedoch ging der Trade zu seinem Wunschteam zunächst nicht durch, weshalb Hardens Wechsel-Theater erstmals seinen Lauf nahm.

Harden schwänzte den Trainingsauftakt und erschien später übergewichtig

Harden fehlte unbegründet beim Trainingsauftakt, besuchte einen Stripclub, obwohl die NBA ihren Spielern ausdrücklich den Besuch von Bars und Clubs untersagt hatte und scherte sich allgemein auch sonst wenig um Regeln. Leicht ersichtlich präsentierte sich Harden außerdem mit deutlichem Übergewicht, das schon fast künstlich erschien.

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Während seiner Zeit in Houston war Harden schon zuvor durch Disziplinlosigkeit, Unpünktlichkeit und respektloses Verhalten aufgefallen. „Wenn sie mehrere Tage frei haben, wusste jeder: James wird irgendwo anders hinfliegen und Party machen“, sagte ein Mitglied des Rockets-Trainerstabs der vergangenen Saison zu ESPN. „Aber er wird zurückkommen und ein Triple-Double mit 50 Punkten erzielen, also haben sie kein Problem damit.“

Harden über Rockets-Abgang: „Musste tun, was ich tun musste“

„Du darfst deinem Kind nicht böse sein, wenn du ihm erst jeden Abend Süßigkeiten erlaubst, dann eines Abends plötzlich nicht mehr und es dann einen Wutanfall bekommt“, erklärte ein ehemaliger Assistenztrainer, für den auch die Rockets eine Mitschuld an Hardens Verhalten haben. „Denn du warst derjenige, der ihm jeden Abend Süßigkeiten gab.“

Schließlich kamen die Verantwortlichen dann mit den Brooklyn Nets, Hardens Wunschteam, auf einen Nenner und Harden zog im Januar 2021 von dannen. Später entschuldigte er sich für die Art und Weise seines Abschieds, fühlte sich aber offenbar dazu gezwungen.

„Ich entschuldige mich dafür, wie es abgelaufen ist, aber ich musste wohl tun, was ich tun musste, um an mein Ziel zu kommen“, erklärte der heute 34-Jährige bei ESPN. „Ich mochte einfach nicht, wie sich die vergangenen ein oder zwei Monate abgespielt haben.“

Harden forderte auch bei den Nets einen Trade

Angekommen in Brooklyn, wo er mit Kyrie Irving und Kevin Durant zwei absolute Ausnahmekönner an der Seite hatte, ging dann aber so einiges schief. In der ersten Saison schrammte das Team haarscharf an den Conference-Finals vorbei, in der Saison 2021/22 spielte dann auch die Corona-Pandemie eine tragende Rolle.

Irving durfte fortan nur noch Auswärtsspiele bestreiten, da er sich gegen eine in New York bestehende Impflicht weigerte und auch KD verletzte sich im Saisonverlauf. Die Situation wurde auch wegen mangelnden Ergebnissen komplizierter, ehe sie schließlich eskalierte und Harden mal wieder einen Trade forderte, durch den er bei den 76ers landete.

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Die Brooklyn Nets gelten inzwischen als eines der Größten ‚what ifs‘ der Basketball-Historie, auch weil Durant und Irving ein Jahr später das Weite suchten: Ein Superstar-Team, das krachend scheiterte. „Jetzt sehe ich nicht mehr wie der Verrückte aus“, fühlte sich Harden nach den Wechseln von Durant und Irving schließlich bestätigt, wollte jedoch nichts Genaues über die Hintergründe verlauten lassen. „Intern waren die Dinge nicht so, wie ich sie erwartet hatte, als ich dorthin getradet werden wollte.“

Harden bei den Clippers mit Westbrook, Leonard und George: Geht das gut?

Bei den Clippers formiert der 34-Jährige das Star-Ensemble mit Kawhi Leonard (32), Paul George (33) und Russell Westbrook (34). Kann das überhaupt gutgehen? Zumal Harden und Westbrook sich während ihrer gemeinsamen Zeit in Houston nicht besonders gut verstanden hatten.

Neben den Problemen auf dem Feld, weil beide sehr balldominante Spieler sind, hat es auch abseits gekracht. Vor allem, weil Westbrook von der Disziplinlosigkeit seines damaligen Mitspielers angefressen war, der bei den Rockets zahlreiche Treffpunkte und Meetings sausen ließ und eher als Empfehlungen wahrgenommen haben soll.

„Nichts begann jemals pünktlich“, erinnerte sich ein ehemaliger Rockets-Mitarbeiter. „Das Flugzeug war immer verspätet. Der Bus war nie pünktlich. Es war einfach ein organisiertes Amateurteam.“

Westbrook, der in Team-Meetings häufiger seinen Ärger darüber ausgedrückt haben soll, zog schließlich den Schlusstrich und ließ sich noch vor Harden traden. Nun sind beide wieder vereint, dazu noch mit dem Duo aus Leonard und George: Auf dem Papier schon jetzt ein Mit-Favorit auf die Championship, doch das waren die Nets mit KD, Irving und Harden auch.