Es gibt sie immer wieder im Sport, die absoluten Ausnahmekönner. Ein solcher betrat kürzlich die Bühne in der größten Basketball-Liga der Welt: Victor Wembanyama. Im Juni 2023 wurde der 2,24 Meter große Franzose im Draftverfahren der NBA von den San Antonio Spurs an Position eins ausgewählt.
Ikone schwärmt von NBA-Phänomen
Dass es sich bei dem 19-Jährigen um einen ganz besonderen Spieler handelt, wurde bereits vor dem Draft klar. Kurz vor seiner Abreise in die USA wurde Wembanyama vom französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron empfangen. Nach Tony Parker, der in der NBA vier Meistertitel gewann, schickt sich nun erneut ein Franzose an, große Basketball-Erfolge zu feiern
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Geht es nach unzähligen Fans und Beobachtern, dürfte Wembanyama zu einem weit größeren Superstar werden als sein Landsmann. Was aber macht den 19-Jährigen derart besonders?
Popovich lobt Wembanyama
„In dieser Liga haben viele Leute Talent. Aber ich denke, die Leute, die am Ende den Superstar-Status bekommen, haben etwas, was der Rest nicht hat: Weisheit im Kopf“, erklärte Spurs-Head-Coach Gregg Popovich am Mittwoch in einer Medienrunde, an der auch SPORT1 teilnahm.
Was Spieler wie Wembanyama auszeichne? „Ein Charakter, ein Glauben an sich selbst, eine einzigartige Disziplin, eine fundamentale Exzellenz. Tag für Tag und Jahr für Jahr haben sie einfach einen Antrieb, der es ihnen ermöglicht, immer wieder hervorragend zu sein. Und das ist etwas ganz Besonderes. Es ist ein einzigartiger Charakter, und den findet man nicht bei jedem Spieler“, erklärte der Cheftrainer.
Einst coachte Popovich bereits Stars wie Tim Duncan, Kawhi Leonard oder eben Parker, nun nimmt er auch Wembanyama unter seine Fittiche. Dass die Coaching-Legende von dem jungen Europäer begeistert ist, war während des Pressegesprächs nicht zu übersehen.
Spurs-Youngster sollte Hype ignorieren
„Seine Eltern haben einen sehr guten Job gemacht. Er ist einer der reifsten 19-Jährigen, die ich je erlebt habe“, schwärmte Popovich: „Sein Charakter ist unglaublich, seine Sicht auf die Welt, seine Reife. Er weiß, wer er ist, er fühlt sich wohl in seiner eigenen Haut.“
Viel wichtiger aber: „Er weiß, dass der Hype, der überall um ihn gemacht wird, etwas ist, das man ignorieren sollte. Ihm ist klar, dass er noch viel Arbeit vor sich hat. Talent ist Talent, aber er wird es kanalisieren und herausfinden, wie genau sein Spiel sein sollte. Disziplin wird dabei eine große Rolle spielen, indem er genau versteht, was er gewinnt und was er verliert. Und das ist ein Prozess, eine Reise.“
Laut Popovich haben die Spurs in dieser Beziehung Glück, weil der angehende Superstar „nicht von diesen Dingen überzeugt werden“ muss: „Er versteht, dass es so funktioniert. Er ist also ein ganz besonderer junger Mann - abgesehen von seinem Talent. Er versteht Beziehungen, respektiert seine Mitspieler, ist sehr umgänglich und es macht Spaß, mit ihm zusammen zu sein. Er hat alles, um mit der Zeit ein Superstar zu werden“, ist sich sein Cheftrainer sicher.
Entscheidend gegen die Suns
Dass es sich bei dem 19-Jährigen um einen ganz besonderen Spieler handelt, wurde auch im Duell der Spurs bei den Phoenix Suns um Megastar Kevin Durant deutlich. Wemby erzielte beim unerwarteten 115:114-Sieg nicht nur 18 Punkte, er wurde auch kurz vor Ende des Spiels besonders wichtig.
Sieben Sekunden vor Schluss lagen die Spurs noch mit 111:114 hinten. Doch dann gelang Wembanyama ein Dunk zum 113:114. Als der Ball in der Folge zu Suns-Forward Kevin Durant gespielt wurde, leistete er sich einen Patzer. Er verlor den Ball und Keldon Johnson machte 1,2 Sekunden vor Ende das 115:114.
Dass die Suns zuvor in jeder Sekunde des Spiels geführt hatten, immerhin 99,95 Prozent der Spieldauer, wurde zur Nebensache.
Großes Lob von Durant
Durant, der für Phoenix 26 Punkte erzielte, lobte den Youngster in der Folge. „Er ist ein einzigartiger Spieler. Er wird eine treibende Kraft in dieser Liga für viele Jahre sein. Er wird immer mehr Erfahrung sammeln und immer besser werden“, urteilte der zweimalige NBA-Champion.
Ob und wenn ja, mit wie vielen Titeln sich Wembanyama in Zukunft schmücken kann, wird die Zeit zeigen. Dass aus dem französischen Riesen ein NBA-Superstar werden kann, davon sind seine Trainer, Gegenspieler und Fans in jedem Fall überzeugt.