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Der große Makel eines Mega-Stars

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Der große Makel eines Mega-Stars

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Der große Makel eines Mega-Stars

Luka Doncic steht mit den Dallas Mavericks in den NBA Finals kurz vor dem K.o. - gegen die Boston Celtics kommen dabei die Schwächen des Superstars deutlich zum Vorschein.
Mavs-Star Luka Doncic hat auf dem Basketball-Court zwei Gesichter
Mavs-Star Luka Doncic hat auf dem Basketball-Court zwei Gesichter
© IMAGO/ZUMA Press
Luka Doncic steht mit den Dallas Mavericks in den NBA Finals kurz vor dem K.o. - gegen die Boston Celtics kommen dabei die Schwächen des Superstars deutlich zum Vorschein.

Es war eine Beispielszene par excellence. In Spiel 3 der NBA Finals zwischen den Dallas Mavericks und den Boston Celtics lief Mavs-Superstar Luka Doncic Celtics-Guard Payton Pritchard in Bostons Hälfte völlig unnötig hinterher und beging ein Frustfoul. Es war bereits das vierte Foul, das die Schiedsrichter gegen den Slowenen aussprachen - und sollte nicht das letzte bleiben.

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Vier Minuten vor dem Ende - die Mavericks hatten sich nach einem sehr hohen Rückstand gerade wieder ins Spiel zurückgekämpft und wirkten am Drücker - folgte das letzte. Doncic hatte sich Jaylen Brown in den Weg gestellt und fiel in der Hoffnung auf ein Offensiv-Foul rückwärts auf das Parkett.

Die Schiedsrichter entschieden sich aber für ein Blocking-Foul, wenngleich Doncic seine Bank dazu bewegen konnte, dies Entscheidung zu challengen, damit sich die Szene am Videobildschirm angeschaut wird. Doch auch das half nicht - für Doncic war das Spiel nach sechs Foul vorzeitig beendet.

Ein Bärendienst für seine Mannschaft, denn ohne ihn war die benötigte Offensive für die Wende unmöglich.

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Nach der Partie sah der 25-Jährige die Schuld jedoch wieder einmal bei den Referees und brachte seine Verärgerung mit einem Geldschein-Zeichen zum Ausdruck: „Wir konnten nicht physisch spielen. Ich will eigentlich nichts sagen.“

Wut-Monolog von TV-Experte in Richtung Doncic

Ein anderer wollte derweil eine Menge sagen. ESPN-Experte Brian Windhorst setzte nach der Partie zu einem wütenden Monolog an.

„Luka fällt da auf den Boden und bringt sich damit in eine inakzeptable Lage bei noch vier Minuten Spielzeit mit fünf Fouls. Und dann schaut er zur Bank und sagt: Den Call solltet ihr jetzt besser challengen - als wäre es der Fehler der Bank, dass er gerade ein furchtbares Play gemacht hat“, wütete der Experte.

Und weiter: „Ich stehe hier im Spielertunnel der Mavericks, dort drüben ist der Celtics-Tunnel, dort sind die Gewinner. Wenn Luka jemals als Gewinner durch diesen Tunnel hier gehen will, dann muss er aus all dem lernen, was in diesen Finals passiert ist.“

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Defensive als große Schwäche des Mavs-Superstars

Passiert sind bislang drei Niederlagen für die Mavs. Um den Titel noch zu gewinnen, müssen sie alle vier möglichen Rest-Partien noch gewinnen. In der NBA-Historie gelang diese Wende nach einem 0:3 bislang noch keinem Team.

Doncic selbst liefert statistisch von allen Mavericks-Spielern bislang am meisten ab - noch deutlich mehr als Superstar-Kollege Kyrie Irving, der erst im dritten Spiel überhaupt den Eindruck erweckte, an den Finals teilzunehmen. Das gilt aber nur solange, bis man sich die Defensive anschaut.

„Seine Defensivleistung ist unzumutbar, er ist ein Loch auf dem Court und die Celtics attackieren ihn immer wieder. Sie liegen in dieser Serie vorne, weil sie ihn in der Defensive immer wieder attackieren“, polterte ESPN-Experte Windhorst in Bezug auf Doncic.

Zahlen von Second Spectrum legen nahe, dass Doncic in der Defensive oft eher an eine Slalomstange erinnert, welche es zu umdribbeln geht. An keinem Spieler kommen die Gegenspieler ligaweit in den Playoffs so leicht vorbei wie an ihm in dieser Saison.

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Zu seiner Verteidigung kämpft Doncic auch mit einer Brustprellung sowie Schmerzen im Knie. Doch es gehört auch zur ganzen Wahrheit, dass der Slowene in vorherigen Playoff-Jahren sowie in der Regular Season defensiv ebenfalls alles andere als eine große Hilfe war

Die Celtics wissen das und attackieren ihn gezielt, wie Mavs-Coach Jason Kidd weiß: „Er hat eine Zielscheibe auf der Brust. Er muss verteidigen können.“

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Boston Celtics stärker als Dallas Mavericks

Offensiv ist Doncic womöglich der beste Spieler der Welt und an seinen basketballerischen Fähigkeiten gibt es keine Zweifel. Daran, dass er nicht der beste Athlet ist und zu Übergewicht neigt, aber auch nicht. Auch Schnelligkeit zählt nicht zu seinen Kernkompetenzen, was gegnerische Guards gerne ausnutzen.

Denn so gut Doncic und Irving scoren, so schlecht verteidigen sie. Dank ihrer offensiven Klasse reichte es zwar bis für die Finals, für mehr aber wohl nicht. Denn anders als die Mavs haben die Celtics neben Jayson Tatum und Jaylen Brown weitere Spieler, die offensiv glänzen können und vor allem keine defensiven Komplettausfälle.

Das sieht auch Windhorst so: „Er (Doncic) ist ein brillanter Spieler, er macht so viele Dinge gut und die Mavs sind seinetwegen überhaupt nur hier in den Finals - aber seine Performance in diesem Spiel ist inakzeptabel und der Grund, warum die Mavs nicht gewinnen werden. Er muss darüber hinwegkommen - und die Tatsache, dass er nach dem Spiel rausgekommen ist und den Schiedsrichtern die Schuld gegeben hat, zeigt mir, dass er noch nicht einmal nah dran ist.“

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Der Slowene wiederum hatte in Richtung der Referees noch erklärt: „Sechs Fouls in den NBA Finals ... komm schon, Mann. Seid besser als das.“ Besser muss derweil vor allem Doncic sein: In Sachen Defense - und in Sachen Selbstkontrolle.

NBA Finals: Doncic muss als Leader vorangehen

Dass er sich gerne mit den Officials anlegt, während seine Mitspieler verteidigen, ist ebenfalls nicht neu. Sowohl in der NBA als auch bei der Nationalmannschaft. Man erinnere sich nur daran, wie Doncic im Viertelfinale der Basketball-WM 2023 im Spiel von Slowenien gegen Kanada mit zwei technischen Fouls vom Parkett flog.

Dem zuvor gegangen waren Streitereien mit Schiedsrichtern über Calls, die sie getätigt hatten - und solche, die sie nicht tätigten. Doncic hatte die Referees wiederholt angeschrien, gleiches tat er mit dem Generalsekretär des Weltverbandes FIBA in der Halbzeitpause.

Für ihn offenbar immer wieder aufs Neue überraschend, ändern die Schiedsrichter ihre Entscheidungen aber nie und der Gegner erzielt oftmals einen Korb, da sein eigenes Team einige Sekunden lang in Unterzahl verteidigen muss, bis Doncic sich beruhigt hat.

Dass Doncic ein starker Basketballer ist, darin sind sich alle einig. Dennoch vermag er es aktuell nicht vollumfänglich, in entscheidenden Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren, als Leader voranzugehen und sich nicht in Auseinandersetzungen mit den Referees zu verstricken.

„Vielleicht schafft es über den Sommer irgendjemand, zu ihm durchzudringen, denn niemand bei den Mavericks oder irgendjemand sonst in seinem Leben hat das bisher geschafft“, ist sich Windhorst unsicher, ob es wirklich jemanden gibt, der Doncic zur Vernunft bringt.

Gelingt ihm das nicht, sieht er einen Titel der Mavs auch in Zukunft als unrealistisch an: Sie werden niemals mit der Trophäe durch diesen Tunnel laufen, wenn er (Doncic) es nicht schafft, diese Aspekte seines Spiels zu verbessern.“