Home>US-Sport>NFL>

NFL: Kansas City Chiefs und Patrick Mahomes in der Krise - das sind die Gründe

NFL>

NFL: Kansas City Chiefs und Patrick Mahomes in der Krise - das sind die Gründe

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

So stürzte das Über-Team in die Krise

Die Kansas City Chiefs sind bislang die größte Enttäuschung dieser NFL-Saison. Die Schwäche des Quarterbacks ist nur einer von vielen Gründen für den Absturz.
Die NFL wird möglicherweise schon 2022 in Deutschland ein Spiel abhalten. Für NFL-Europe-Chef Brett Gosper ist dies längst überfällig.
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Vier Niederlagen in nur sieben Spielen, Vorletzter in der AFC West. Das sind wahrlich nicht die Zahlen eines Titelkandidaten in der NFL.

{ "placeholderType": "MREC" }

Spätestens seit der demütigenden 3:27-Klatsche gegen die Tennessee Titans am Sonntag herrscht bei den Kansas City Chiefs Alarmstufe Rot. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)

Die Pleite nahm nicht nur für die Franchise an sich historische Züge an - erst zweimal in ihrer Geschichte lagen sie zur Pause höher zurück als gegen die Titans (0:27).

{ "placeholderType": "MREC" }

Auch für Superstar Patrick Mahomes bedeutete die Niederlage einen Tiefpunkt in der bisherigen Karriere. Seit 2019 hatte er kein Spiel der Regular Season mehr ohne einen einzigen Touchdown beendet.

Lesen Sie auch

Patrick Mahomes: Ich wollte zu viel

Er habe einfach zu viel gewollt, gestand Mahomes später: „Aber in dieser Liga muss man die Dinge sich entwickeln lassen. Ich muss mich darauf konzentrieren, den Ball über das Feld zu bringen und nicht zu viel zu versuchen.“

Der 26-Jährige hatte auch ein Beispiel parat. „Warum habe ich versucht, noch zwei extra Yards herauszuholen?“, fragte er sich und bezog sich damit auf seinen Fumble kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

Es war nur einer von elf Turnover in dieser Saison. Damit ist es für ihn schon jetzt die Spielzeit, in der er so häufig wie noch nie den Ball verloren hat.

{ "placeholderType": "MREC" }

Doch der mit 500 Millionen Dollar am besten verdienenden Spieler der NFL-Geschichte ist nicht allein verantwortlich zu machen für diesen Katastrophen-Start des Super-Bowl-Champions von 2020.

Tyreek Hill ein Schatten seiner Selbst

Auch Tyreek Hill macht in dieser Saison bislang viel zu wenig aus seinen zweifellos vorhandenen Möglichkeiten.

In der vergangenen Spielzeit war der Wide Receiver mit 15 Touchdowns maßgeblich am Erfolg der Chiefs beteiligt, die sich erst im Super Bowl Tom Brady und den Tampa Bay Buccaneers geschlagen geben mussten.

In dieser Saison, deren erste Hälfte schon bald vorbei ist, hat Hill erst fünf Touchdowns auf dem Konto. (DATEN: Alle Tabellen der NFL)

Auch die Anzahl der Yards, die im Schnitt mit einem Catch herausholt werden, ist von fast 15 in der letzten Saison auf nicht einmal 13 in dieser Spielzeit gesunken.

Einen ähnlichen Rückgang in den Statistiken verzeichnet Tight End Travis Kelce. Der kongeniale Partner von Mahomes erläuft in diesem Jahr im Schnitt knapp zwei Yards weniger.

Traumduo mit Missverständnissen

Dazu kommt, dass das einstige Traumduo Mahomes/Kelce in dieser Saison nicht mehr so gut harmoniert wie noch in den vergangenen Jahren.

Es kommt häufiger zu Missverständnissen bei den Passwegen, wenn Mahomes auf Kelce wirft.

Symptomatisch dafür war die entscheidende Interception im Spiel gegen die Los Angeles Chargers Ende September beim Stand von 24:24 knapp zwei Minuten vor Schluss.

Beim dritten Versuch und acht suchte Mahomes mit einem Pass Kelce, fand aber nur Chargers-Verteidiger Alohi Gilman. Am Ende verloren die Chiefs mit 24:30.

Auch in der Defense liegt viel im Argen

Diese offensichtlichen Unzulänglichkeiten in der Offensive dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in der Defense viel im Argen liegt.

Manche Beobachter meinen sogar, dass die Verteidigung das eigentliche große Manko der Chiefs ist – nicht erst in dieser Saison.

In dieser Saison aber wird dies umso deutlicher, da die Offense eben auch schwächelt und die defensiven Schwächen nicht mehr kaschiert werden können.

So lassen sie in der bisherigen Spielzeit bis auf die Partie gegen Washington (31:13) mindestens 27 Punkte der gegnerischen Mannschaft zu.

Defensive Coordinator in der Kritik

Entsprechend viel Kritik prasselt auf Defensive Coordinator Steve Spagnuolo ein – nicht nur, was seine taktischen Entscheidungen angeht, sondern auch seine personellen.

Viele werfen ihm vor, zu lange an Daniel Sorensen als Starting Safety festgehalten zu haben, obwohl der nach fünf Spielen die Statistik der gescheiterten Tackles in der gesamten NFL anführte. Zwölfmal hat er bereits vergeblich versucht, einen gegnerischen Spieler zu Boden zu reißen.

„Es liegt nicht nur an einem Spieler“, hatte Spagnuolo noch vor zwei Wochen in einer Medienrunde gesagt. Dennoch gibt er mittlerweile dem fünf Jahre jüngeren Juan Thornhill den Vorzug vor Sörensen.

Erste Erfolge sind zu sehen: Der 26-Jährige war gegen die Titans an insgesamt neun Tackles beteiligt. Sörensen brachte es in den letzten zwei Spielen zusammen nur auf zwei.

Es ist zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer, was die kommenden Partien betrifft. Doch wenn die Chiefs als Anwärter auf den Titel gelten wollen, muss noch viel mehr verbessert werden - defensiv wie offensiv.

Alles zur NFL auf SPORT1.de