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NFL-Kickoff: Sind die Rams bereit für die historische Titelverteidigung?

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NFL-Kickoff: Sind die Rams bereit für die historische Titelverteidigung?

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Rams starten Mission Titelverteidigung

Die Los Angeles Rams sind noch immer berauscht von ihrem Sieg im Super Bowl. Die Franchise will diesen Erfolg nun wiederholen. Es wartet jedoch keine leichte Aufgabe auf Head Coach Sean McVay und sein Team.
Der Super Bowl zwischen den LA Rams und den Cincinnati Bengals hat wieder einmal alles geliefert, was man sich als Fan wünschen kann - Drama, Spektakel und Aufreger.
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Mehr als 200 Tage ist es inzwischen her, dass die Los Angeles Rams den Super Bowl gewonnen haben. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

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„Es fühlt sich an, als ob es Jahre her ist“, sagte Head Coach Sean McVay jüngst. Linebacker Leonard Floyd setzte sogar noch einen oben drauf: „Eine Million Jahre entfernt.“

Diese Aussagen spiegeln die Strategie wieder, mit der die Rams in die neue Saison starten: Der Titel im heimischen Stadion gehört der Vergangenheit an. Stattdessen richtet sich nun der Fokus auf das Ziel Titelverteidigung.

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Es ist jedoch ein schwieriges Unterfangen. Die letzte Titelverteidigung gelang den New England Patriots 2005. Zudem schafften es in diesem Jahrtausend nur die Patriots, Kansas City Chiefs und Seattle Seahawks überhaupt ins Endspiel zurückzukehren.

Diese Statistik dürften die Rams jedoch nur am Rande interessieren. Viel mehr wollen sie alle vom Gegenteil überzeugen. „Wir sind immer noch hungrig, auch wenn wir gerade erst den Titel gewonnen haben. Jeder will noch einen holen“, erklärte Linebacker Justin Hollins.

NFL-Kickoff: Rams verlieren wichtigen Säulen

Im Gegensatz zu den Tampa Bay Buccaneers, die nach ihrem Titel 2021 alle 22 Spieler aus der Startelf hielten, gibt es im Kader der Rams einige neue Gesichter. So verloren sie mit Von Miller, Robert Woods, Austin Corbett, Andrew Whitworth, Sebastian Joseph-Day, Johnny Hekker und Darious Williams unzählige gute Spieler, die es zu ersetzen gilt. (NFL-Transfers - die größten Trades und heißesten Gerüchte im TICKER)

Besonders schwer wird es, die Abgänge von Miller und Whitworth zu kompensieren. Während Letztgenannter in den vergangenen Jahren ein wichtiger Anker in der Offensive Line war, fehlt die Präsenz vom neuen Spieler der Buffalo Bills bei der Jagd nach dem gegnerischen Quarterback. (SERVICE: NFL-Wissen - die Positionen im Football)

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In beiden Fällen entschied sich General Manager Les Snead in Absprache mit McVay für eine interne Lösung. So darf sich Leonard Floyd erneut in der Miller-Rolle beweisen. Dabei ist er nun auch schmerzfrei, nachdem er laut eigener Aussage im Vorjahr lange mit Knöchelprobleme zu kämpfen hatte. Dennoch lieferte er mit 9,5 Sacks ab. Auch Hollins dürfte nun mehr Chancen bekommen, seine Qualität zu zeigen.

Whitworth und Miller sind weg

Für Whitworth wird Joseph Noteboom auf der so wichtigen Left-Tackle-Position übernehmen. Er wurde 2018 von den Rams in der dritten Runde gedraftet und war seitdem hauptsächlich Backup-Spieler. „Ich hatte für vier Jahre einen Musterprofi vor mir und konnte jeden seiner Schritt auf und abseits des Feldes beobachten. Das gibt mir Selbstvertrauen“, erklärte er mit Blick auf seinen Vorgänger. (SERVICE: NFL-Wissen - die wichtigsten Begriffe im Football)

In der vergangenen Saison deutete er bereits sein Potenzial an, als er einspringen musste und seine Sache blitzsauber erledigte. Als Belohnung für die Kurzeinsätze erhielt er einen neuen Vertrag über drei Jahre, der ihm bis zu 40 Millionen Euro einbringen kann. Diesen große Vorschusslorbeeren gilt es nun gerecht zu werden.

Die LA Rams kürten sich im eigenen Stadion zum neuen Super-Bowl-Champion. Auf der Parade am Dienstag gab es einiges Verrücktes zu sehen.
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NFL: Super-Bowl-Parade der Rams mit Sean McVay, Cooper Kupp, OBJ und Donald

Wagner und Robinson verstärken Rams

Doch die Rams wäre nicht die Rams, wenn sie nicht auch mindestens einen Superstar nach Los Angeles locken würden. In der Free Agency schlugen sie sogar zweimal zu. Mit Linebacker Bobby Wagner kam einer der besten Defense-Spieler der vergangenen Jahren, zudem wurde mit Allen Robinson ein hochtalentierter Wide Receiver geholt, der in der vergangenen drei Spielzeiten zweimal die 1.000-Yard-Marke knackte.

Wagner wird sofort als verlängerter Arm von Defensive Coordinator Raheem Morris auf dem Feld agieren. Nach seiner Entlassung beim Divsion-Rivalen Seattle Seahawks will der 32-Jährige beweisen, dass er noch genug Saft im Tank hat. (DATEN: Alle Tabellen der NFL)

Robinson dürften mit seiner Geschwindigkeit sofort eine starke Waffe für Quarterback Matthew Stafford werden und stellt sogar nochmal ein Upgrade zu Woods dar. Somit haben die Rams mit Offensive Player of the Year Cooper Kupp und Van Jefferson drei sehr starke Passempfänger. Zudem könnte im Laufe der Saison Odell Beckham Jr., der sich zurzeit noch von seinem Kreuzbandriss erholt, zurückkehren.

Stafford und die Frage nach dem Ellbogen

Sowieso ist die Offensive weiterhin die Stärke der Franchise. Stafford schlug bereits im ersten Jahr ein und dürfte im zweiten Jahr nochmal besser im McVay-System werden. Sorgen macht jedoch sein Ellbogen im Wurfarm. Er klagte zuletzt über Schmerzen und konnte nach einer Injektion lange nicht trainieren. Er selbst spielt die Verletzung - wie auch sein Coach - herunter. Wie der Ellbogen auf die Belastung reagiert, werden aber erst die Spiele zeigen.

Außerdem kehrt Running Back Cam Akers nach seinem Achillessehnenriss, wegen dem er große Teile der Vorsaison verpasste, zurück. Sollte er wieder in Top-Form kommen, dürfte er eine wichtige Komponente im zuletzt eher wackeligen Laufspiel werden.

Die Rams feierten im Februar den ersten Super-Bowl-Sieg ihrer Teamgeschichte
Die Rams feierten im Februar den ersten Super-Bowl-Sieg ihrer Teamgeschichte

Gespannt darf man zudem sein, welchen Einfluss der neue Offensive Coordinator Liam Coen hat. Er übernimmt von Kevin O‘Connell, der der neue Head Coach bei den Minnesota Vikings ist. McVay hält viel von dem 36-Jährigen, der bisher jedoch nur ein Jahr Erfahrung als OC hat.

Harte Gegner für die Rams

Defensiv baut das Team auf die drei Superstars Wagner, Aaron Donald und Jalen Ramsey. Zwar sorgte Donald in der Vorbereitung für Furore, als er bei einem gemeinsamen Training mit den Cincinnati Bengals mit einem Helm auf einen Gegenspieler schlug, dennoch wurde er dafür nicht gesperrt. Somit wird er weiterhin den großen Teil der Aufmerksamkeit im Pass Rush auf sich ziehen und so Räume für seine Teamkollegen schaffen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

Ansonsten muss die Unit mit einigen Neuzugängen schnell zusammenfinden, denn das Auftaktprogramm hat es in sich. Im ersten Spiel treffen sie auf Miller und die Bills, die als Top-Favorit auf den Titel gelten. Nach einem Duell gegen die Atlanta Falcons, die sich im Rebuild befinden, reisen sie erst zu den Arizona Cardinals und dann zu den San Franciso 49ers. Die beiden Teams träumen ebenfalls vom ganz großen Wurf, wobei die 49ers mit dem jungen Quarterback Trey Lance wohl noch Zeit brauchen werden. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)

Sowieso ist der Spielplan für das McVay-Team nicht ohne. So spielen sie gegen die starke AFC West, die von vielen Experten als beste Division in der NFL angesehen wird. Zudem reisen sie zu den Tampa Bay Buccaneers und Green Bay Packers, die womöglich ihre größten Konkurrenten im Duell um die Bye-Week in der ersten Playoff-Runde sind.

Doch so schwer dieser Weg für die Rams auch ist, sie haben bewiesen, dass sie sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Deswegen ist auch die Hoffnung auf die Titelverteidigung kein unerreichbares Ziel für die Franchise, die ihren eigenen Weg geht.

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