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Wie Neuner und Dahlmeier? Biathlon-Toptalent Selina Grotian im Interview über Vorbilder und Ziele

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Wie Neuner und Dahlmeier? Biathlon-Toptalent Selina Grotian im Interview über Vorbilder und Ziele

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Biathlon-Juwel: So half mir Dahlmeier

Nachwuchs-Biathletin Selina Grotian wird mit ihren 19 Jahren bereits als Nachfolgerin von Dahlmeier und Neuner gehandelt. Im SPORT1-Interview spricht sie über den Erfolgsdruck und den Weg in die Weltklasse.
Selina Grotian war in Oslo die jüngste Starterin im Biathlon. Sie verrät uns ihre Tipps und Tricks um eine Weltklasse Biathletin zu sein und welche Fehler man vermeiden sollte.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen
Nachwuchs-Biathletin Selina Grotian wird mit ihren 19 Jahren bereits als Nachfolgerin von Dahlmeier und Neuner gehandelt. Im SPORT1-Interview spricht sie über den Erfolgsdruck und den Weg in die Weltklasse.

Mit dem berühmten Blinkfestivalen nimmt am Mittwoch der Biathlon-Sommer richtig Fahrt auf. Dort ist auch die 19-Jährige Selina Grotian dabei. Der deutsche Shootingstar wird sich dabei unter anderem mit Norwegens großem Talent Maren Kirdeeide messen - ein Duell als Vorgeschmack auf die Zukunft.

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Das deutsche Biathlon-Nachwuchstalent durfte am Holmenkollen in Oslo ihr Debüt im Biathlon-Weltcup geben - und wurde auch bei der Kader-Bekanntgabe für die Saison 2023/24 wird die 19-Jährige in der „Lehrgangsgruppe 1a“ aufgeführt.

Im SPORT1-Interview spricht Grotian über Vergleiche mit Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier, lehrreiche Gespräche mit der nun zurückgetretenen Denise Herrmann-Wick und den schweren Weg zur Weltklasse-Biathletin.

SPORT1: Bei der Biathlon-EM in Lenzerheide haben Sie Gold im Jagdrennen und Bronze im Einzel gewonnen, bei der Junioren-WM im März sogar vier Goldmedaillen abgeräumt. Haben Sie mit einem so erfolgreichen Winter gerechnet?

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Selina Grotian: Auf gar keinen Fall. Ich bin eigentlich mit ganz anderen Erwartungen in die Saison reingegangen. Ich wollte eigentlich erstmal bei den Junioren meinen Standpunkt festigen. Dass ich dann bei den Frauen schon so abräume, hätte ich nicht gedacht. Dass die Junioren-WM so verläuft, hätte ich auch nicht gedacht. Man muss immer zu dem Zeitpunkt auch auf dem Höhepunkt der Form sein.

SPORT1: Beim abschließenden Weltcup-Wochenende in Oslo haben sie als jüngste Starterin im Feld ihr Debüt bei den Frauen gegeben. Was haben sie mitgenommen?

Grotian: Auf jeden Fall massig an Erfahrung. Vor so vielen Fans laufen zu dürfen, ist noch mal eine ganz andere Hausnummer. Sich die Lockerheit auch weiterhin zu bewahren, ist das Wichtigste, glaube ich. Außerdem, dass ich vieles bei dem belasse, wie ich es vorher gemacht habe und nichts groß verändere.

Der deutsche Skiverband verliert eine seiner größten Biathlon-Hoffnungen. Nachwuchs-Hoffnung Luise Müller hat auf ihrem Instagram-Kanal verkündet, dass sie ihre Karriere beendet.
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Grotian auf Spuren von Dahlmeier und Neuner

SPORT1: Das deutsche Team verliert Denise Herrmann-Wick als Anführerin. Wie war es, Ihren Abschied noch mitzuerleben?

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Grotian: Das war ein sehr besonderer Moment. Auch, dass ich beim letzten Rennen dabei sein durfte. Ich konnte ihr nochmal ein paar Fragen stellen, wie sie alles erlebt hat. Das sind Sachen, die nicht jeder miterleben darf. Deshalb ist es für mich ein ganz besonderer Moment.

SPORT1: Gehen wir doch einmal zurück an den Anfang: Ihr Bruder Tim ist ebenfalls Biathlet. Hat er Sie zum Biathlon gebracht? Wie ist die Familie zum Sport gekommen?

Grotian: Meine beiden Brüder haben Biathlon gemacht, davor aber auch schon Ski Alpin und Tennis. Die haben alles gemacht, was man machen kann. Wie es so ist, habe ich als kleine Schwester alles nachgeeifert, alles gemacht was die beiden gemacht haben. Deshalb bin ich zum Biathlon gekommen.

SPORT1: Haben Sie Vorbilder, an denen Sie sich orientieren?

Grotian: Direkte Vorbilder habe ich nicht. Es ist zwar immer interessant, zu sehen, was andere Leute machen, wie sie ihren Sport betreiben und was sie für Tipps haben. Ein direktes Vorbild habe ich aber nicht. Ich ziehe aus allem einfach das Beste.

SPORT1: Biathlon ist eine populäre Fernsehsportart, jeder kennt Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier - und Sie gelten jetzt als deren Erbin. Wie viel von dem wachsenden Hype kommt bei Ihnen an und wie gehen Sie damit um?

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Grotian: In der vergangenen Saison war es schon relativ viel. Vor allem nach den Erfolgen bei der EM. Ich habe es aber nicht so verfolgt. Ich habe einfach weiter mein Ding gemacht. Ich möchte alles nicht so nah an mich heran lassen, weil es einen auch runterziehen kann. Ich werde es einfach ausblenden und dann mal sehen, wie es wird.

Langer Weg zur Weltklasse-Biathletin

SPORT1: Sie werden von Bernhard Kröll trainiert, der bereits Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier erfolgreich gecoacht hat, auch Magdalenas Cousin Albert gehört zu Ihrem Heimtrainer-Team. Die Biathlon-Welt ist oft eher klein: Sind Sie mit Neuner und Dahlmeier auch schon persönlich in Kontakt gekommen? Welche persönlichen Tipps gab es von ihnen?

Grotian: Ja, auf jeden Fall. Beim ersten Mal war ich gerade einmal sieben Jahre alt, da habe ich Magdalena schon beim Training zugeschaut. Laura Dahlmeier hat uns vergangenes Jahr beim Lehrgang begleitet. Dort hat sie uns Technik-Tipps gegeben. Sie ist ja auch die Technik-Göttin schlechthin. Da kann man natürlich noch viel lernen und ihr nacheifern.

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SPORT1: Was glauben Sie, was glauben Ihre Coaches: Wie sieht der Weg von einer herausragenden Juniorin zu einer Weltklasse-Biathletin aus? Wie lange dauert es, wie viel Erfahrung muss man sammeln und welche Fehler muss man auch vermeiden?

Grotian: Das ist eine schwere Frage. Es ist nicht jede Saison gleich. Es kann auch sein, dass eine Saison mal nicht so läuft. Es gibt natürlich auch Tiefen, aus denen muss man lernen und das Beste draus ziehen. Wie lange es dauern wird, ist auch vom Körper und der Gesundheit abhängig. Da spielen so viele Faktoren zusammen. Das ist alles noch schwer zu sagen.