Mit Lisa-Theresa Hauser und Anna Gandler tragen zwei Namen die österreichischen Hoffnungen im Biathlon. Allzu häufig werden sich die beiden Top-Athletinnen im Training aber nicht messen können.
Biathlon-Star fällt große Entscheidung

Die 30 Jahre alte Hauser hat schließlich eine wegweisende Entscheidung für ihre verbliebene Zeit im Biathlon-Weltcup getroffen. Wie die Top-Schützin mitteilte, hat sie sich nun endgültig vom Österreichischen Skiverband gelöst.
Biathlon-Star löst sich vom Verband
„Ich habe den Entschluss gefasst, dass ich mir die letzten Jahre der Karriere selbst organisiere“, bestätigte Hauser. Bereits im vergangenen April habe sich in Gesprächen angekündigt, dass es zwischen ihr und dem Verband zu einer „Trennung“ kommen könne. Diese umschließt, dass die Österreicherin ab sofort selbst für die Kosten ihres Sports aufkommen muss. Zudem wird sie ihr Training nach eigenen Vorstellungen gestalten und nicht gemeinsam mit ihren Landsleuten absolvieren.
Für den Biathlon-Sport in Österreich ist das natürlich nicht optimal, weil Hauser jede Menge Erfahrung mitbringt und als Top-Athletin eine Art Zugpferd und Orientierung darstellen könnte.
Umso ärgerlicher ist es auch Sicht der Österreicher, dass Hauser ausgerechnet mit Trainerin Sandra Flunger zusammenarbeitet, die inzwischen dem Schweizer Verband und damit dem Wintersport-Erzrivalen angehört. Flunger hatte zuvor von 2013 die ÖSV-Damen trainiert - und Hauser bereits 2011 den guten Rat gegeben, vom Speziallanglauf zum Biathlon zu wechseln.
Hauser startet weiterhin für Österreich
Eine gute Nachricht gibt es für den ÖSV aber immerhin dennoch. Hauser wird weiterhin für Österreich starten, was auch für die Erfolgsaussichten in der Staffel und insbesondere der Mixed-Staffel enorm wichtig ist, da die Leistungsunterschiede im Team vergleichsweise groß sind.
Hauser war in den letzten zehn Jahren mit Abstand die erfolgreichste Athletin der Alpenrepublik. Ihren Karriere-Höhepunkt feierte sie 2021 bei der WM in Pokljuka, bei der sie Gold im Massenstart und insgesamt drei ihrer vier WM-Medaillen gewann. Zu ihren weiteren Errungenschaften gehören der Gewinn der kleinen Kristallkugel im Einzel (2021) und Rang drei im Gesamt-Weltcup (2022). Bei den Olympischen Spielen in Peking 2022 verpasste sie als Viertplatzierte im Sprint eine Medaille nur knapp.