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Nach Premierenerfolg im Weltcup: Selina Grotian übertrumpft Biathlon-Legende

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Der Beginn einer großen Karriere?

Selina Grotian feiert sensationell ihren ersten Weltcupsieg. War das der Startschuss zu einer großen Karriere für die erst 20 Jahre alte Biathletin?
Im Sprint von Annecy-Le Grand Bornand verteidigt sie eindrucksvoll mit dem vierten Podestplatz in Serie die Führung im Gesamtweltcup.
Jannis Blank
Selina Grotian feiert sensationell ihren ersten Weltcupsieg. War das der Startschuss zu einer großen Karriere für die erst 20 Jahre alte Biathletin?

Selina Grotian hat am vergangenen Sonntag ihr ganz persönliches Biathlon-Märchen geschrieben: Im Massenstart von Annecy-Le Grand-Bornand gelang der 20-jährigen Deutschen ihr erster Weltcupsieg – ein Meilenstein in einer bislang herausfordernden Karriere.

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Noch nie zuvor war sie in einem Weltcuprennen unter den besten Drei gelandet, und ausgerechnet nach einer Serie von Rückschlägen konnte sie die Konkurrenz hinter sich lassen. Obwohl sie eine Strafrunde laufen musste, setzte sie sich dank einer beeindruckenden Schlussrunde durch.

Selina Grotian bejubelt ihren ersten Weltcupsieg
Selina Grotian bejubelt ihren ersten Weltcupsieg

Jubel nach Enttäuschung

Dabei überholte sie sogar ihre Teamkollegin Franziska Preuß, die Zweite wurde und machte so den ersten deutschen Doppelsieg seit mehr als vier Jahren perfekt.

Grotian sicherte sich den prestigeträchtigen Sieg mit einer mutigen und entschlossenen Leistung. Dabei war die Saison bisher alles andere als einfach für die junge Athletin. Noch am Samstag, in der Verfolgung, schien ihre Pechsträhne kein Ende zu nehmen.

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Mitten im Rennen brach die Bindung ihres Skis, was sie um alle Chancen brachte. Statt aufzugeben, bewies das Biathlon-Juwel jedoch mentale Stärke, ein Markenzeichen, das sie bereits in ihrer noch jungen Karriere auszeichnet.

Aller Anfang ist schwer

Grotian gilt seit Jahren als eines der größten Talente im deutschen Biathlon. Schon als Juniorin überzeugte sie mit ihrer Kombination aus Laufstärke und Nervenstärke am Schießstand.

Doch die Umstellung auf den Weltcup war kein Selbstläufer: Verletzungen, Krankheiten und der immense Druck, den Erwartungen gerecht zu werden, machten ihr das Leben schwer. Trotz allem ließ sie sich nicht entmutigen und arbeitete akribisch weiter.

Der erste Schritt zum Durchbruch

Ein erster Vorgeschmack auf ihr Potenzial kam bei der Weltmeisterschaft in Nove Mesto Anfang des Jahres. Mit einem sensationellen vierten Platz im Einzel überraschte sie nicht nur die Konkurrenz, sondern auch sich selbst.

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„Ich wusste, dass ich gut bin, aber so ein Ergebnis hätte ich nicht erwartet“, sagte sie damals. Dabei schoss sie erstmals in ihrer Karriere viermal fehlerfrei und unterstrich damit ihre großen Ambitionen.

Selina Grotian: Jubel nach dem vierten Platz bei der Biathlon-WM in Nove Mesto
Selina Grotian: Jubel nach dem vierten Platz bei der Biathlon-WM in Nove Mesto

Doch fast wäre es gar nicht dazu gekommen. Zunächst erreichte sie nicht die Qualitätsnorm des deutschen Skiverbandes und wurde lediglich als Ersatzläuferin nominiert.

Die Mittenwalderin nutzte jedoch ihre Chance, sprang kurzfristig für die verhinderte Sophia Schneider ein und gab mit ihrer Leistung einen ersten Hinweis darauf, dass sie bereit ist, mit der Weltspitze mitzuhalten.

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Ein Triumph, der Hoffnung macht

Mit ihrem Sieg am Sonntag hat sie sich nun endgültig in die Riege der Top-Athletinnen katapultiert. „Ich muss sagen, ich bin gerade einfach nur baff“, zeigte sie sich nach dem Rennen am ARD-Mikrofon ungläubig.

„Ich habe gerade gar keine Worte dafür. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich gerade tatsächlich gewonnen habe.“ Dass sie diesen Triumph ausgerechnet in einem Massenstart holte, unterstreicht ihre Vielseitigkeit: Hier zählt nicht nur der Einzelkämpfergeist, sondern auch taktisches Geschick und ein kühler Kopf in engen Situationen.

In Gesellschaft zweier Legenden

Mit diesem Sieg ist sie gerade einmal zehn Monate älter als Magdalena Neuner bei ihrem ersten Erfolg und sogar neun Monate jünger als Laura Dahlmeier.

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DSV-Sportdirektor Felix Bitterling zeigte sich ob dieser Leistung ebenfalls beeindruckt: „Die Selina hat eine tolle Entwicklung genommen in den letzten Wochen“, schwärmte der DSV-Funktionär. Grotian sei, wie auch ihre junge Kollegin Julia Tannheimer, „ein ganz großes Versprechen für die Zukunft.“

Eine strahlende Zukunft

Neben Franziska Preuß, die aktuell die Gesamtwertung im Gelben Trikot anführt und in der Form ihres Lebens ist, zeigt Grotian, dass der deutsche Biathlonsport eine strahlende Zukunft hat.

„Wir sind wirklich gut unterwegs. Letztes Jahr hatten wir einen Stern-Weltcup gleich zu Beginn der Saison, aber diesmal waren wir konstant gut, und zwar auch in der Breite“, zeigt sich Bitterling zufrieden.

Dennoch werde der weitere Verlauf der Saison laut Bitterling „kein Selbstläufer. Wir wissen, dass es Dinge gibt, an denen wir definitiv weiterarbeiten müssen. Und wir wissen auch, dass es nach einem solchen Flow nicht ganz einfach ist. Aber darauf werden wir uns einstellen und das Beste versuchen.“

Erst der Anfang

Für Grotian persönlich könnte der Sieg ebenfalls ein Wendepunkt sein – nicht nur in dieser Saison, sondern in ihrer gesamten Karriere. Mit gerade einmal 20 Jahren hat Grotian bewiesen, dass sie nicht nur ein Talent ist, sondern auch eine Kämpferin.

Ihr Erfolg ist ein Beispiel dafür, wie sich Entschlossenheit und harte Arbeit am Ende auszahlen können. Und wer sie am Sonntag jubeln sah, weiß: Das war vermutlich erst der Anfang.