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Wintersport: Wie folgenschwer ist dieser spektakuläre Bruch?

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Wintersport: Wie folgenschwer ist dieser spektakuläre Bruch?

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Wie folgenschwer ist dieser Bruch?

„Ganz ehrlich: Bis jetzt vermisst noch niemand den Schorsch.“ Georg Hackl tüftelt im neuen Rodel-Winter erstmals für Österreich statt für Deutschland. Nicht schlimm, behauptet Ex-Schützling Felix Loch - wirklich nicht?
Die deutschen Rodler sind bei Olympia erneut eine Macht. Keine andere Nation sammelt im Rodeln so viele Medaillen wie die Deutschen. Dennoch fällt die Sportart immer wieder unter den Tisch.
SPORT1
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von SPORT1

Die Rodel-Nation Deutschland nicht mehr mit, sondern gegen den legendären „Hackl-Schorsch“: Es ist eine Konstellation, an die man sich immer noch gewöhnen muss.

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In Innsbruck startet am kommenden Wochenende die neue Saison, die deutsche Mannschaft trifft dort erstmals auf ihren Ex-Trainer und -Technikspezialisten Georg Hackl: Der dreimalige Olympiasieger arbeitet seit April im Trainerstab von Österreich. Ausgerechnet.

So ganz hat sich der Wirbel um den spektakulären Wechsel auch sieben Monate nach nicht beruhigt. Und Hackls berühmtester Erbe heizte ihn unter der Woche auch nochmal neu an.

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„Ganz ehrlich: Bis jetzt vermisst noch niemand den Schorsch“, sagt Felix Loch - selbst dreimaliger Olympiasieger - im Interview mit Sport Bild über seinen langjährigen Mentor.

Wirklich nicht?

Loch über Hackl: „Verstehe es immer noch nicht“

Nach Angaben des 33 Jahre alten Loch hätte man sich nach Hackls Abschied „die ersten ein, zwei Wochen“ lang „schon etwas sortieren“. Dann aber hätte man schnell nach vorn geschaut: „Ich habe mir sehr viele Gedanken über das Material gemacht - auch schon mit Schorsch zusammen, aber auch immer intensiver mit Christian Thurner. Er deckt unsere ganze Schlittentechnik ab.“

Zudem gab es nach dem Abgang vom langjährigen Trainer „neue Denkansätze beim Material“. So unterstützen externe Firmen dem Team nun beim Schlittenbau. „Schienentechnisch sind wir bei uns daheim mit sehr guten Werkzeugmachern und Feinmechanikern bestens aufgestellt“, schildert Loch und meint: „Daher mache ich mir gar keine Sorgen, dass sich die erfolgreichen Resultate ändern sollten!“

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Persönlichen Groll gebe es nicht, versichert Loch: „Wir sind nicht im Bösen auseinandergegangen. Obwohl ich die Entscheidung zum Wechsel immer noch nicht verstehe. Wir werden uns sicher ganz normal unterhalten - nur nicht mehr über Schlitten“

Vor einigen Monaten nach Hackls Abschied hatte Loch etwas anders geklungen. Hackls Abschied „tut extrem weh“, hatte Loch noch im Sommer gesagt. Er sei „mehr als nur ein Trainer“ gewesen.

Georg Hackl und Felix Loch sind in diesem Rodel-Winter Konkurrenten
Georg Hackl und Felix Loch sind in diesem Rodel-Winter Konkurrenten

Hackls Besessenheit zeigte sich sogar bei Stefan Raabs Wok-WM

Nicht nur für Loch war Hackl weit mehr als das: Der Altmeister aus Berchtesgaden war für den deutschen Wintersport eine Identifikationsfigur, deren Strahlkraft weit über seinen eigentlichen Sport hinausreichte.

Die Wettkampf- und Detailversessenheit Hackls - die sich auch bei seinen Entertainment-Ausflügen zu Stefan Raabs „Wok-WM“ Bahn brach - ist mythisch. Und die Behauptung, dass niemand sie vermisst, wirkt doch etwas gewagt.

Hackls Abgang kam für das deutsche Rodeln schließlich auch in einer komplizierten Phase, denn der klare Vorsprung von einst auf die Gegner aus Österreich, Lettland, Italien und Russland ist aufgebraucht. In diesem kritischen Moment verspricht sich Konkurrent Österreich von Hackls Diensten einiges.

Österreich will mit Hackl Nummer 1 werden

„Mittelfristig“, sagt Markus Prock, „wollen wir an der Rodel-Großmacht Deutschland vorbeiziehen und zur Nummer eins werden.“ Prock ist Präsident von Österreichs Verband und ein guter Freund Hackls: In den 80er- und 90er-Jahren war er Hackls größter Konkurrent, nun erhofft sich Prock gemeinsam mit diesem „neue Impulse“ für den ganzen Verband.

Hackl selbst hatte im SPORT1-Interview erläutert, dass „der wichtigste Grund war, dass für mich im Sommer mehr Freiräume entstehen.“ Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa ergänzt er nun: „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich dachte, Schorsch, jetzt hast du einmal im Leben die Chance, was Neues zu machen. Der Zeitpunkt war ideal, von daher habe ich keine unvollendete Aufgabe hinterlassen. Und mir wurde ein ordentliches Angebot unterbreitet, was Verdienst und Freizeit betrifft.“

Auch Hackl versichert, dass nichts Persönliches zwischen ihm, Loch und den anderen deutschen Weggefährten stehe: „Natürlich ist das jetzt eine sportliche Rivalität, aber ich betrachte das als große Rodel-Familie.“

Felix Loch hat sich auch körperlich neu erfunden

Vor dem Leistungsvermögen von Hackls früheren Schützlingen stehen einige Fragezeichen: Neben Hackl wird im Winter auch der über Jahre verlässliche Johannes Ludwig fehlen, der vor neun Monaten in Peking überraschend Olympia-Gold holte - und dann abtrat.

Damit ruht wieder mehr Last auf den Schultern von Loch, der einst locker von Sieg zu Sieg rodelte, in seinen Leistungen seit Jahren aber deutlich schwankt. Im vergangenen Weltcup-Winter blieb er ohne Sieg, bei Olympia verpasste er als Vierter das Podest.

Wer Loch allerdings dieser Tage sieht, könnte meinen, dass er sich noch mal etwas vorgenommen hat. Im Sommer verbrachte Loch viel Zeit auf dem Rennrad, verlor deutlich an Gewicht. Er sei „leichter denn je“, bekundete er jüngst.

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Neben ihm starten die weniger erfahrenen Max Langenhan (23) und David Nößler (21) - trotzdem macht Loch noch eine Kampfansage: „Ich habe keine Angst, dass uns die Österreicher um die Ohren fahren.“

Auch bei den Frauen geht ein junges Team in die Saison, Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (34) erwartet ihr zweites Kind. Gespannt schaut man auf Merle Fräbel.

Die 19-Jährige stellte in der internen Qualifikation die etablierte Konkurrenz in den Schatten.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)