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Rätsel um einen Giganten: Skisprung-Ass stürzt böse

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Rätsel um einen Giganten: Skisprung-Ass stürzt böse

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Skisprung-Star stürzt böse ab

Zum Saisonauftakt tun sich die polnischen Skispringer ungemein schwer. Besonders Kamil Stoch befindet sich in einer Krise, die er so noch nie erlebt hat.
Im „SKI & BERGE: Das DSV Magazin“ auf SPORT1 begrüßt Ruth Hofmann Skirennläufer Linus Straßer und spricht mit ihm über den Saisonstart & seine Erwartungen im Slalom und Riesenslalom in diesem Winter. Außerdem werden die Unterschiede zwischen Race & Slalomcarver diskutiert & in der Rubrik #Schneevonmorgen beleuchtet Anna Dollak das Thema Nachhaltigkeit im Wintersport.
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Bedröppelt schaute Kamil Stoch zu, als sich am Sonntag die besten Skispringer um die Plätze duellierten. Dabei entpuppte sich Stefan Kraft mal wieder als derjenige, der nicht zuschlagen war.

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Stoch, der noch im vergangenen Winter mit dem Österreicher um Weltcupsiege kämpfte, war dabei jedoch nur Statist - und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Als 51. war er kläglich in der Qualifikation gescheitert. Mit einem Satz auf schwache 87,5 Meter - Kraft siegte mit Sätzen auf 148,5m - fehlten ihm 14,5 Punkte, um sich als 50. für das Weltcup-Springen zu qualifizieren. „Ich weiß nicht, wie ich das kommentieren soll“, sagte ein sprachloser Marek Rudzinski als Kommentator bei der polnischen Eurosport-Übertragung.

Nach Platz 43 am Samstag blieb Stoch damit erneut ohne Punkte. Somit ist es für den 36-Jährige der schlechteste Saisonstart seit 2008, als er ebenfalls in Ruka nur auf die Ränge 48 und 46 kam.

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Skisprung-Ass spricht offen über Probleme

Doch während er damals noch am Anfang seiner Karriere stand und ihm diese Leistungsschwankungen noch zugestanden wurden, ist er nun eines der Gesichter des polnischen Skispringens, das generell ein schweres Wochenende erlebt hat. „Es tut mir leid. Was soll ich tun?“, sagte er ratlos nach dem Scheitern in der Quali am Eurosport-Mikrofon.

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Das wirkte tags zuvor noch anders. Dort lief es etwas besser für den dreimaligen Olympiasieger, denn er schaffte es immerhin noch auf 113,5 Meter. „Meine Sprünge waren fad. Sie waren weder gut noch schrecklich. Auf jeden Fall fehlte es ihnen an Energie und an der richtigen Balance beim Anlauf“, erklärte er dem Online-Portal skijumping.pl.

Er hatte das Gefühl, „mein Gleichgewicht zu verlieren“, und hatte so auch wenig Höhe im Sprung. Dementsprechend konnte Stoch, der in seiner Karriere insgesamt 14 WM- oder Olympiamedaillen gesammelt hat, auf der Großschanze mit der Konkurrenz nicht mithalten und war im zweiten Durchgang zum Zuschauen verdammt.

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Stoch offenbart Probleme mit den Trainer

Doch diese Eindrücke halfen ihm nicht, den nächsten Schritt zu machen, wie es beispielsweise seinem Mannschaftskollegen Piotr Zyla gelang. Nach Platz 31 am Samstag steigerte sich der Weltmeister auf der Normalschanze auf Position 21, sodass er zumindest etwas Schadensbegrenzung betreiben konnte.

Stoch hingegen schlingerte noch tiefer in die Krise - und kritisierte seine Trainer. „Ich habe kein Vertrauen in die ganze Sache“, monierte er bei Eurosport. Zwar ergänzte er, dass die Trainingsmethoden nicht schlecht seien, „aber wenn man auf dem Balken sitzt, muss man das Vertrauen haben, dass es funktioniert, und das habe ich nicht“.

Einen Grund für diese Unsicherheit hat der dreimalige Vierschanzentournee-Sieger bereits ausgemacht. „Es gab zu viele Veränderungen, es wurde zu viel kombiniert und es gab keine Stabilität für mich“, meinte „König Kamil“, wie er in seiner Heimat genannt wird.

Stoch widerspricht sich selbst

Diese Aussagen stehen im totalen Kontrast zu denen, die er im Rahmen der polnischen Meisterschaft getätigt hat. Dort hatte er geschildert, „das Ganze zu vereinfachen und nicht alles mit Gewalt zu erzwingen“.

Davon war beim Auftakt allerdings nicht mehr zu sehen, im Gegenteil. Viel mehr ist er nun zum Sinnbild einer schwachen polnischen Mannschaft geworden, die in der Nationenwertung nur auf Rang acht liegt und damit hinter Schweiz und Finnland, die über weniger Breite im Team verfügen.

Der Routinier will aber nicht den Kopf in den Sand stecken. „Das ist nicht das Ende der Welt. Hier geht nichts zu Ende. Ganz im Gegenteil. Alles fängt gerade erst an“, schilderte er. In Lillehammer hat er bereits am kommenden Wochenende (im SPORT1-Liveticker) die Möglichkeit, die kritischen Stimmen, die in der stolzen Skisprung-Nation nun laut werden, wieder verstimmen zu lassen.