Spekulationen, die aus dem Inneren von WWE befeuert schienen, gab es schon länger. Nun ist es quasi-offiziell: Nach 14 Jahren steht ein großes Event-Format der Wrestling-Liga vor dem Aus.
WWE: Triple H verkündet Paukenschlag
Bei einer Pressekonferenz nach den Survivor Series 2022 deutete Liga-Lenker „Triple H“ Paul Levesque klar an, dass er die Veranstaltung Hell in a Cell abschaffen will. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Triple H will Hell in a Cell als Event abschaffen
Der Grund: Levesque sieht das legendäre Käfig-Match, dessen Mythos er im Ring selbst mitgeschaffen hat, durch das jährliche Format entwertet. Er will es lieber wieder gezielter als Höhepunkt für besonders intensive Fehden einsetzen, ohne sich damit an den Kalender zu binden.
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„Ich glaube, es gibt ein starkes Gefühl, dass Hell in a Cell ein großes Finale sein sollte, etwas zu das jemand jemanden herausfordern sollte am Ende von etwas“, führte Triple H aus: „Ich höre all die Spekulationen, dass die Events wie Hell in a Cell, Money in the Bank, Elimination Chamber (in Deutschland: No Escape, d. Red.) weggehen sollte. Ich höre es vor allem bei Hell in a Cell.“
Die Ringlegende strich dabei heraus, dass er einen Unterschied zwischen Hell in a Cell und den anderen Matcharten mit mehreren Teilnehmern sehe, um die man einen Event auf andere Weise aufbauen könne. Die Art und Weise, wie er über Hell in a Cell als Event spricht, wirkt allerdings wie eine öffentliche Beerdigungsrede: „Wir müssen das neu bewerten“, hielt er fest.
Hell in a Cell scheint damit dasselbe Schicksal zu erleiden wie der schon unter Ex-Boss Vince McMahon nicht mehr weiterverfolgte Konzept-Event TLC (Tables, Ladders & Chairs), basierend auf der 2000/01 von Edge und Christian, den Hardy Boyz und den Dudley Boyz legendär gemachten Matchart. Für Aufhorchen sorgte jüngst auch die Streichung von Day 1, von WWE-Co-Chef Nick Khan erst frisch und mit einer Langzeitvision neu eingeführt.
Undertaker und Mick Foley prägten den Mythos
Die früher oft blutige Matchart Hell in a Cell - ein besonders großer, überdachter Käfig, von dem es oftmals auch Stürze und Flugmanöver gab - wurde 1997 für ein Match zwischen dem Undertaker und Shawn Michaels eingeführt. Zu einem Mythos wurde es ein Jahr später durch die halsbrecherisch-lebensgefährliche Stunt-Show von „Mankind“ Mick Foley gegen den Taker.
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Auch Triple H bestritt legendäre Hell-in-a-Cell-Schlachten gegen Foley (in dessen Charakter als Cactus Jack), den Undertaker, Michaels und Batista. Hinter dem Undertaker (14) ist Triple H der Wrestler mit den meisten Hell-in-a-Cell-Matches, vor Zögling Randy Orton (8) sowie CM Punk, Roman Reigns und Seth Rollins (je 5). Das erste Hell in a Cell Match der Frauen gewann 2016 Charlotte Flair gegen Sasha Banks.
In diesem Jahr wertete das denkwürdige Match des schwer verletzt in den Kampf gegangenen Cody Rhodes gegen Seth Rollins das Konzept nochmal auf. In den vergangenen Jahren hatte sich jedoch die Kritik gemehrt, dass der 2009 eingeführte, jährliche Hell-in-a-Cell-Event es verwässert hätte - ebenso wie beliebige Ansetzungen wie ein RAW-Duell zwischen Bobby Lashley und Xavier Woods im vergangenen Jahr.
Triple H, seit dem Abtritt seines Schwiegervaters Vince McMahon im Sommer der kreative Steuermann bei WWE, ist es nun offensichtlich eine Herzensangelegenheit, „sein“ Match wieder zu einer größeren Attraktion zu machen.