Sie nahmen ihr Herz in die Hand - und greifen nach einer Medaille: Knapp 16 Stunden nach der unglaublichen Aufholjagd der deutschen Hockey-Männer sind auch die Frauen ins Halbfinale bei Olympia in Rio eingezogen.
Hockey-Frauen greifen nach Medaille
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Die Mannschaft von Bundestrainer Jamilon Mülders besiegte die favorisierten USA am Montag mit 2:1 (2:0) und hat erstmals seit dem Gold von Athen 2004 die Chance auf Olympisches Edelmetall.
"Jedes Spiel, in dem wir müssen, sind wir gut! Ihr versteht endlich nach vier Jahren, wie gut ihr seid, dass ihr Qualität besitzt. Ihr ballert mal kurz eine Nation raus, die so viel investiert, weil ihr besser wart. Jetzt kommen zwei dicke Dinger, die holen wir uns!", rief Mülders seinen Spielerinnen danach zu.
Deutschland startet gut
Marie Mävers (8.) und Lisa Altenburg (14.), Frau von Männer Bundestrainer Valentin Altenburg, brachten Deutschland schon früh in Führung und belohnten das Team für ein couragiertes erstes Viertel. Auch in der Folge ließ die Mülders-Mannschaft nicht locker.
Nach einem Eigentor von Anne Schröder (57.), das Schützin Katelyn Falgowski zugeschrieben wurde, geriet sie noch kurz in Bedrängnis, zumal Franziska Hauke knapp drei Minuten vor Schluss eine Zeitstrafe absitzen musste. Im Halbfinale wartet am Mittwoch der große Goldfavorit Niederlande, der Argentinien mit 3:2 (2:0) bezwang.
Aggressivität überrascht USA
Die "Danas" starteten wild entschlossen in die Partie und wirkten zwei Tage nach der 0:2-Niederlage im Gruppenspiel gegen Oranje wie verwandelt. Mülders hatte das Credo ausgerufen, als Mannschaft "maximal unangenehm" sein zu wollen.
Und Deutschland war richtig unangenehm. Die athletischen Amerikanerinnen, die eine enorm starke Gruppenphase gespielt hatten, waren völlig überrascht vom aggressiven Auftreten von Kapitänin Janne Müller-Wieland und Co.
Reynolds erneut starker Rückhalt
Eine passende Antwort hatten die USA lange nicht parat. Und wenn es dann doch einmal brenzlig wurde, war die bislang in Rio enorm starke Torhüterin Kristina Reynolds auf dem Posten (22., 25.).
Im der zweiten Halbzeit ließen die deutschen Frauen nicht nach, knüpften nahtlos an die engagierte Vorstellung an und kamen zu weiteren Chancen. Hannah Krüger scheiterte in der 38. Minute per Strafecke nur knapp an der US-Keeperin.