Das Coronavirus hat auch den Radsport aus der Bahn geworfen.
Deutscher Rad-Star sitzt fest
Am Donnerstag musste die UAE Tour durch die Vereinigten Arabischen Emirate abgebrochen werden, nachdem zwei italienische Fahrer positiv auf das Virus getestet wurden.
Mit Pascal Ackermann vom Team Bora-Hansgrohe ist auch ein deutscher Fahrer betroffen. Wie geht es mit ihm und den Kollegen weiter? Bei SPORT1 erklärt Bora-Teamsprecher Ralph Scherzer die Ereignisse und das weitere Vorgehen.
Hotel mit Buchmann und Ackermann abgeriegelt
"Die Teams sind alle im selben Hotel und aufgrund der zwei positiven Fälle wurde das komplette Hotel abgeriegelt", erklärte Scherzer die Situation vor Ort: "Jedes Team, jeder Mitarbeiter der Rundfahrt, jeder Medienvertreter, sie sind alle im selben Hotel."
Noch in der Nacht auf Freitag seien bei "allen Personen Tests durchgeführt worden".
Mit Emanuel Buchmann gehörte ein weiterer Deutscher von Bora-Hansgrohe zum Fahrerfeld, er war nach seinem Sturz auf der 3. Etappe aber bereits aus dem Rennen ausgestiegen und schon abgereist.
Ministerium entscheidet über Vorgehen
Wie es nun weitergeht? Scherzer dazu: "Wir wissen, Stand jetzt, noch nicht, wann die Ergebnisse kommen. Wir wissen auch noch nicht, was die Ergebnisse bedeuten. Der Veranstalter ist in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Gesundheit und Prävention, dieses Ministerium wird in der Folge über das weitere Vorgehen entscheiden."
In Deutschland sähe die Regelung so aus, dass infizierte Personen für 14 Tage unter Quarantäne gestellt würden.
Weitere Absagen könnten folgen
Noch ist die UAE-Tour das einzige Radsport-Event, das wegen des Coronavirus abgebrochen wurde. Doch Scherzer berichtet, dass "gerade in Italien schon diskutiert wird, ob die Rennen stattfinden können".
Dort stehen demnächst die Frühjahrsklassiker auf dem Programm, doch das Land ist in Europa am stärksten betroffen vom Ausbruch des Coronavirus.
Scherzer erklärt: "Die Veranstalter arbeiten eng mit den Regierungsbehörden zusammen. Wenn die Regierung öffentliche Ansammlungen verbietet, fallen da auch Radrennen darunter. Dann werden die abgesagt werden müssen."
Verdachtsfall in Berlin
Der dänische Radprofi Michael Mörköv kann unterdessen wegen des Verdachts auf eine Infizierung mit dem Coronavirus bis auf weiteres nicht an den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Berlin teilnehmen. Nach einer Mitteilung des nationalen Radsportverbandes werde der 34-Jährige schnellstmöglich getestet.
Wie die Tageszeitung Der Nordschleswiger berichtet, dürfe Mörköv derzeit sein Berliner Hotelzimmer nicht verlassen. Der Madison-Europameister war nach dem Abbruch der UAE-Tour in den Vereinigten Arabischen Emiraten in die deutsche Hauptstadt gereist. Das Etappenrennen war nach positiven Tests bei zwei italienischen Profis vorzeitig beendet worden.