Mit seiner "New Power Generation" ist Max Kepler in der Major League Baseball (MLB) auf Rekordjagd. Der Berliner spielt mit den Minnesota Twins schon jetzt eine außergewöhnliche Saison, den neuen Spitznamen hat sich das Team redlich verdient.
Kepler in der MLB auf dem Höhenflug
105 Homeruns in 54 Spielen, das ist Ligaspitze - auf Keplers Konto gehen allein zwölf. Im Vorjahr hatte er in 156 Spielen 20 Homeruns geschlagen. "Er ist ein Typ, der ein außerordentliches Talent hat. Und er hat einen wirklich guten Kopf auf seinen Schultern", lobt Trainer Rocco Baldelli seinen Schlüsselspieler.
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Kepler wird "Spieler der Woche"
Vor der Saison beförderte Baldelli Kepler zum ersten Schlagmann. "Eigentlich wollte ich es eher ruhig und vorsichtig angehen lassen, aber ich fühle mich einfach wohl an der Platte", sagte Kepler, dessen Statistiken seither durch die Decke gehen. Zuletzt wurde Kepler nach drei Homeruns, zehn Punkten und zehn RBIs - Treffer, die zu Punkten führen - binnen sieben Tagen zum "Spieler der Woche" in der American League gekürt.
Mit 14 Jahren beschloss Kepler, der auch Tennis und Fußball spielte, ganz auf Baseball zu setzen. Vor zehn Jahren ging er in die USA. "Die Leute hier haben einfach viel härter geworfen, das Spiel war generell sehr viel schneller", erzählt der Sohn eines Baletttänzer-Ehepaares über seine Anfänge. "Es hat ein paar Monate gedauert, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Am Anfang war es überwältigend. Ich habe alles aufgesaugt wie ein Schwamm und versucht, das Beste daraus zu machen."
Kepler unterschreibt großen Vertrag
Über die Farmteams der Twins kämpfte sich Kepler nach ganz oben. Vorläufiger Höhepunkt: Mitte Februar unterschrieb der Outfielder einen Fünfjahresvertrag, der ihm 35 Millionen Dollar einbringt. Kepler ist in seiner dritten Spielzeit in der MLB zum Publikumsliebling avanciert - bescheiden blieb er dennoch.
"Ich bin nun schon zehn Jahre hier, und vieles ist selbstverständlich. Deswegen ist es wichtig, dass mich Leute daran erinnern, wie weit ich es in dieser Zeit gebracht habe - zumal Baseball in meiner Heimat kaum eine Rolle spielt", sagte Kepler im Interview mit der Deutschen Welle.
Kepler will Baseball populärer machen
Seinen Sport dort populärer zu machen, ist das große Ziel: "Alles was ich tun kann, ist nach Deutschland zu reisen, dort ein paar Camps zu machen, mit den Kids zu sprechen und zu hoffen, dass sie sich in Baseball verlieben."
Pläne für eine zweite Karriere hat Kepler auch bereits in der Tasche: "Wenn ich zurückgehe, werde ich auf jeden Fall versuchen, junge Spieler zu motivieren, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich damals. Ich möchte einfach mehr Deutsche in dieser Liga sehen."
Doch erstmal gilt die gesamte Konzentration den Twins, die als bestes MLB-Team klar auf Playoff-Kurs liegen. Mit diesem Fokus ist Kepler auch Vorbild für seine Teamkollegen. "Das Großartige an Kep ist, dass er nichts für selbstverständlich nimmt. Er gibt immer alles", sagt Byron Buxton.