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NBA: James Harden verliert mit Rockets gegen Warriors - Schauspielerei schuld?

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NBA: James Harden verliert mit Rockets gegen Warriors - Schauspielerei schuld?

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Der Fluch des Schauspielers

James Harden gehört zu den begnadetsten NBA-Spielern aller Zeiten. Doch eine Eigenschaft wird dem Superstar der Houston Rockets immer wieder zum Verhängnis.
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© SPORT1-Montage: Davina Knigge/ Getty Images
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Das Halbfinale der Western Conference in der NBA zwischen den Houston Rockets und den Golden State Warriors gilt als vorgezogenes Finale. Die Mannschaft, die als Sieger aus der Serie hervorgeht, hat beste Chancen, sich zum NBA-Champion zu krönen.

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In der Nacht auf Montag mussten die Rockets bereits den ersten Rückschlag einstecken. Die Warriors haben sich in einer bis zum Schluss spannenden Partie durchgesetzt. MVP-Kandidat James Harden legte für die Rockets zwar 35 Zähler auf, traf allerdings nur neun seiner 28 Versuche aus dem Feld und knackte vor allem dank 13 verwandelter Freiwürfe die 30-Punkte-Marke.

In den Schlusssekunden wurde der Guard zum tragischen Helden: Sieben Sekunden vor dem Buzzer hatte Harden die Chance zum Ausgleich.

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Er setzte seinen Dreier-Versuch aber knapp daneben - dabei wurde er möglicherweise von Warriors-Center Draymond Green gefoult. Die Referees sahen das allerdings nicht so, die Pfeife blieb stumm. Nicht zum ersten Mal an diesem Abend.

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Mehrfach wurden Harden fällige Pfiffe verwehrt. Ein Zufall? Wohl nicht nur. Denn "The Beard" wird sein Verhalten aus der Vergangenheit zum Verhängnis.

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Rockets ziehen viele Fouls

Die Rockets sind bekannt dafür, gerne Fouls bei Würfen von Downtown zu ziehen - allen voran James Harden. Der 29-Jährige sammelte alleine in dieser Saison 95 Fouls bei 3-Punkte-Würfen - eine Marke, die nur wenige in der Geschichte der NBA knacken konnten. (Datencenter: Spielplan der NBA-Playoffs)

Dabei zeigt die Bart-Ikone allerdings oft auch einen Hang zur Schauspielerei, verschafft sich bei keinem oder wenig Kontakt gerne mal den einen oder anderen Freiwurf mehr. Die Folge dieser "Taktik"? Fouls bleiben immer häufiger unbestraft (selbst wenn ein Pfiff eigentlich angebracht wäre, so wie im Duell mit den Warriors), weil die Schiedsrichter Harden mit einer größeren Skepsis begegnen.

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Harden ist zweifelsohne einer der besten Scorer aller Zeiten und knackt einen Rekord nach dem anderen. Er ist der einzige Spieler, der mindestens 30 Punkte gegen alle 29 gegnerischen Mannschaften in einer Saison erzielte. Im Februar knackte er im 31. Spiel in Folge die 30-Punkte-Marke. Auch den Rekord für die meisten Punkte bei einem Triple-Double hält er. Und das ist nur eine kleine Auswahl seiner Erfolge.

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Teamkollege Chris Paul forderte erst im Januar, dass sein Mitspieler mehr für seine Leistungen gewürdigt werden müsse. "Ihr solltet alle respektieren, was er gerade macht", appellierte der Guard. "Die Jungs in der Liga wissen, wie hart es ist, Abend für Abend das abzuliefern, was er gerade macht".

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Harden: Hang zur Dramatik

Doch sein Hang zur Dramatik kostet den MVP von 2018 sowohl Glaubwürdigkeit als auch Ansehen. Die eigentlich unglaublich geschickte Art und Weise, wie er die Regeln für Fouls an einem Offensivspieler, der zum Korb zieht, ausnutzt, ist einer der Hauptgründe für seine Unbeliebtheit.

Nicht nur bei Gegnern und Fans stößt die Spielweise auf Ablehnung, auch die Referees kennen Hardens Tricks und pfeifen nun teilweise vorsichtiger - mit der Folge, dass eben dann das eine oder andere "echte" Foul ungeahndet bleibt. Hardens Taktik wird zum Fluch.

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Die meisten Freiwürfe der NBA

Denn eigentlich hat "The Bearded One" eine Lücke im System gefunden und weiß diese auszunutzen.

Ein Blick auf die Statistiken zeigt: Der 29-Jährige zieht in dieser Spielzeit durchschnittlich elf Freiwürfe pro Spiel, so viele wie kein anderer Spieler. 

Zum Vergleich: Spieler wie Kawhi Leonard (Toronto Raptors), Paul George (Oklahoma City Thunder) oder Devin Booker (Phoenix Suns) gehen lediglich siebenmal pro Spiel an die Linie - und setzen damit schon einen Top-Wert in der NBA. Legende Michael Jordan bekam nur in einer einzigen Saison mehr Freiwürfe zugesprochen als Harden - 1986/1987 waren es für "His Airness" 11,9.

Mit 88 Prozent ist Harden von der Linie traumwandlerisch sicher, und gerade wenn wie in Spiel 1 gegen die Warriors der Wurf nicht fällt (9-28 aus dem Feld, 4-16 Dreier) bräuchte er die Gratis-Punkte umso mehr. 

Bleiben die (eigentlich berechtigten) Pfiffe der Unparteiischen aus, gehen den Rockets genau diese Zähler verloren, was - wie sich im Duell mit den Golden State Warriors gezeigt hat - zum ausschlaggebenden Faktor werden kann.

Harden schimpft über Schiedsrichter

Aus seinem Groll gegen die Schiedsrichter des Halbfinal-Duells machte Harden kein Geheimnis. "Ich will nur eine faire Chance, Mann", schimpfte er nach dem Spiel. "Macht euren Job und dann ist es gut. Dann kann ich mit dem Ergebnis leben. Wir wissen alle, was vor ein paar Jahren mit Kawhi passiert ist. Das kann die ganze Serie beeinflussen."

Damit spielt er auf einen weiteren Aspekt der Partie an - die Unart der Verteidiger, dem Werfer den Platz zum landen zuzustellen, was ein enormes Verletzungsrisiko mit sich bringt. Leonard hatte sich im Finale der Western Conference 2017 zwischen den Warriors und den San Antonio Spurs verletzt, nachdem er auf Zaza Pachulias Fuß gelandet war. Dem Georgier wurden danach Absicht unterstellt. Spurs-Coach Gregg Popovich bezeichnete sein Verhalten als "gefährlich und unsportlich".

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Doch die Verletzungsgefahr wird nicht der einzige Grund für Hardens Ärger sein. Viel bedeutender ist wohl, dass der Superstar Spiele im Alleingang gewinnen kann - aber auch verlieren, wenn die Taktik, die hinter seinem Spielstil steckt, nicht aufgeht.

Nach der Pleite in Spiel eins hat er es selbst deutlich gemacht: "Das kann die ganze Serie beeinflussen."