Zehn, 17 und 16 lauteten die Alptraumzahlen aller Fans der Dallas Mavericks.
Darum sind die Mavericks so stark
Denn so viele Spiele benötigten die Mavs in den vergangenen drei NBA-Saisons, bis sie ihren dritten Sieg einfahren konnten.
Ihren miesen Saisonstarts liefen die Texaner anschließend die gesamte Saison hinterher. Zwar kämpften sie sich wieder in Schlagdistanz, doch letztendlich reichte es nie für die Playoffs.
Dallas mit schwerem Auftaktprogramm
Angesichts des nicht gerade leichten Auftaktprogramms - zu den ersten fünf Gegnern zählen die Portland Trail Blazers, Denver Nuggets und Los Angeles Lakers - hatten viele Mavs-Fans wenig Hoffnung, dass der Start in dieser Saison deutlich besser wird.
Doch entgegen aller Befürchtungen hat Dallas bereits vor dem Duell mit den Lakers drei Siege auf dem Konto.
Zuletzt wurden die Nuggets, einer der Mitfavoriten auf den Titel, auswärts besiegt. Dabei hatten sich die Mavericks speziell auswärts in der vergangenen Saison noch so schwergetan und zu Saisonbeginn 19 Anläufe für zwei Auswärtssiege gebraucht.
Doncic ist der neue Franchise-Player
Doch was steckt hinter dem starken Saisonstart der Mavericks?
Als Erstes ist hier natürlich Luka Doncic zu nennen. Auf dem Court war der Slowene bereits in seiner Rookie-Saison der Go-to-Guy – nach dem Rücktritt von Nowitzki ist er auch abseits der unumstrittene neue Franchise Player.
Andere 20-Jährige würden wohl unter der Bürde, in Nowitzkis Fußstapfen treten zu müssen, zusammenbrechen - Doncic nimmt sie klaglos an. Druck ist der Slowene als Ex-Spieler von Real Madrid und Europameister von 2017 ohnehin seit Jahren gewohnt.
Doncic wie einst Nowitzki
In bester Nowitzki-Manier übernimmt Doncic stets die Verantwortung - sei es auf dem Court oder nach der Partie.
So nahm er die einzige Saisonniederlage gegen Portland, bei der die Mavs eine hohe Führung verspielten, auf seine Kappe. "Ich habe das Spiel verloren. Schlechte Wurf-Auswahl. Ich hätte zum Korb ziehen müssen", sagte Doncic, nachdem er den einen oder anderen Dreier zu viel versucht hatte.
Dennoch trug Doncic mit 29 Punkten, zwölf Rebounds, neun Assists und drei Steals sowie einer positiven Plus-Minus-Bilanz sicher nicht die Hauptschuld an der Niederlage. Doch Verantwortung zu übernehmen und seine Mitspieler zu schützen, zeichnet einen guten Leader aus.
Porzingis harmoniert mit Doncic
Für Doncic ist es in dieser Saison zweifelsohne eine große Hilfe, dass er mit Kristaps Porzingis einen Co-Star hat. Dass der Lette die komplette vergangene Saison wegen eines Kreuzbandrisses verpasst hatte, ist ihm nicht anzusehen.
Dank Porzingis können sich die Gegner in der Defense nicht nur auf Doncic fokussieren. Mit seinen Dreierqualitäten schafft der 24-Jährige zudem Räume für Doncic, die dieser nur zu gerne nutzt.
Zusammen hat das neue Traumduo der Mavs in den ersten vier Spielen im Schnitt 47,2 Punkte erzielt. In der heutigen NBA braucht man aber in der Regel mindestens 110 Zähler im Schnitt, um realistische Playoff-Chancen zu haben.
Mavs punkten mit breitem Kader
Die Hauptbegründung vieler Experten, die die Mavs in ihren Prognosen knapp außerhalb der Playoff-Plätze sahen, lautete daher: Wer soll neben Doncic und Porzingis für die nötigen Punkte sorgen?
Die Antwort lautet: Alle. Dallas überzeugt bisher mit mannschaftlicher Geschlossenheit - gegen Denver punkteten gleich neun Spieler zweistellig, womit der Franchise-Rekord eingestellt wurde.
"Es zeigt, wie wichtig es ist, einen breiten Kader zu haben", sagte Mavs-Coach Rick Carlisle nach der Partie.
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Wright und Kleber glänzen defensiv
Zwei, die hier hervorstechen, sind Neuzugang Delon Wright und der deutsche Nationalspieler Maximilian Kleber. Beide Spieler punkten nicht nur im Angriff, sondern machen vor allem durch ihre starke Defense auf sich aufmerksam.
Während der von den Memphis Grizzlies gekommene Wright als ausgewiesener Balldieb bekannt ist, beschützt Kleber das eigene Brett mit einigen spektakulären Blocks. Mit so einem sicherte Kleber den Mavs zuletzt auch den Sieg gegen Denver.
Die NBA schrieb anschließend vom "Maxi-mum Effort" und von Carlisle gab es ein Sonderlob: "Er überrascht seine Gegner. Sie sehen ihn nicht - und dann blockt er einen Wurf. Manchmal pfeifen die Schiedsrichter, weil sie so etwas noch nie gesehen haben."
Center Powell kommt zurück
Wright und Kleber sind nur zwei der Beispiele, die die Mavs aktuell so stark machen. Mit Center Dwight Powell kommt nun ein weiterer athletischer Big Man zurück, der den Saisonauftakt verletzt verpasst hatte.
Powell und Kleber werden im nächsten Spiel besonders gefordert sein, wenn die Lakers um die Superstars LeBron James und Anthony Davis kommen. Letztgenannter hatte gegen die Memphis Grizzlies zuletzt 40 Punkte und 20 Rebounds aufgelegt.
Können die beiden Davis defensiv halbwegs im Zaum halten und das Super-Duo Doncic/Porzingis ähnlich punkten wie James und Davis, ist Dallas auch gegen die Lakers alles zuzutrauen.