Der ehemalige Teamkollege von Kobe Bryant, Dwight Howard, hat mit bemerkenswerten Worten geschildert, wie er den Tod des Superstars aufgenommen hat.
Was Howard nach Bryants Tod bereut
Der Lakers-Profi saß mit seinen Teamkollegen im Flugzeug, als er durch eine Nachricht auf seinem Handy vom Helikopter-Absturz erfuhr. Nachdem er die Schreckensmeldung schweren Herzens an die Lakers-Profis weitergegeben hatte, zog sich der 34-Jährige auf die Toilette zurück, um alleine und in Ruhe zu weinen.
"Ich habe wahrscheinlich so heftig geweint wie schon lange nicht mehr", gab er im Gespräch mit ESPN zu. "Nicht, weil wir enge Freunde waren, sondern - Mann, ich dachte einfach niemals, dass es Kobe erwischen könnte."
Howard spielte in der NBA-Saison 2012/13 gemeinsam mit Bryant für die Lakers. Beide hatten jedoch immer wieder Streitigkeiten untereinander, sodass sich der sieben Jahre jüngere Howard nach einem Jahr den Houston Rockets anschloss. Der Center setzte sich dabei immer wieder gegen die Annahme zur Wehr, dass er und Bryant sich nicht leiden könnten.
Bryant wollte am Dunk-Contest teilnehmen
"Es gab Zeiten, da haben wir uns einfach nicht verstanden und ich habe nicht die Chance bekommen, ihm zu sagen, wie sehr ich unsere gemeinsame Zeit geschätzt habe und wie dankbar ich bin, wieder in L.A. zu sein. Das war der schlimmste Moment", teilte Howard sein Bedauern mit.
Während eines Lakers-Matches im November umarmten sich die beiden an der Seitenlinie. Howard erklärte zudem, dass Bryant mit ihm gemeinsam während des All-Star Wochenendes Mitte Februar am Dunk-Contest teilnehmen wollte.
"Er wollte für mich etwas beim Dunk Contest tun, was ziemlich herzzerreißend ist", meinte Howard. "Das ist jeden Tag in meinen Gedanken. Ich kann es nicht glauben. Ich bin immer noch geschockt. Es tut weh. Es ist hart. Ich habe nie gedacht, dass so jemand weg sein kann."
"Ich habe mich in den Schlaf geweint"
Howard hatte Bryant nach einem Spiel bei den New York Knicks zum Dunk-Contest eingeladen. Sowohl der Vize-Präsident der Lakers, Rob Pelinka, als auch Howards Berater Charles Briscoe hatten diesem erklärt, dass die "Black Mamba" die Einladung annehmen würde.
Wenige Tage später kamen der 41-Jährige, seine Tochter Gianna und sieben weitere Menschen bei einem Helikopterabsturz ums Leben.
"Ich habe nicht in einer Million Jahren erwartet, dass wir über Kobes Tod sprechen. Es war sehr traurig. Ich habe mich in den Schlaf geweint und es tut heute immer noch weh. Es ist hart, darüber zu sprechen, weil ich diese überwältigenden Gefühle davon bekomme", erklärte Howard. "Aber er hat den Leuten viel bedeutet, wie man an all der Liebe sehen kann, die die ganze Welt geschickt hat. Jeder war verletzt. Ich glaube, die Leute waren tief traurig."
Howard konnte Gedenkstätte nicht besuchen
Der Center hat es trotz aller Trauer nicht über sich gebracht, zur Gedenkstätte am Staples Center in Los Angeles zu gehen, sondern ist zu einer kleineren Kapelle außerhalb der Stadt gefahren.
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Zum Abschluss gab Howard den Rat, jede Person zu respektieren und gegenüber niemandem Hass oder Ärger zu verspüren, weil man nicht wisse, was mit ihnen passiert. "Das war eine sehr wertvolle Lektion. Ich will den Leuten jeden Tag erzählen, wie dankbar ich für sie bin und wie sehr ich sie schätze."