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Magic Johnson: Wie seine HIV-Infektion die Welt schockte

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Magic Johnson: Wie seine HIV-Infektion die Welt schockte

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Eine Enthüllung, die die Welt schockte

Am 7. November 1991 macht NBA-Ikone Earvin „Magic“ Johnson seine HIV-Infektion öffentlich. Seine Offenbarung hat Folgen weit über den Sport hinaus - bis heute.
Kareem Abdul-Jabbar, Larry Bird, Kevin Durant, Julius Erving, LeBron James, Magic Johnson, Chris Paul, Bill Russell und Dirk Nowitzki – nie zuvor haben so viele NBA-Spieler an einem Kampagnen-Spot mitgewirkt.
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Earvin Johnson ist ein höflicher Mann.

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Sekunden, bevor er an diesem 7. November 1991 die Welt erschüttert, richtet „Magic“ sich zu seinen vollen 2,06 Metern auf, er lächelt, nickt in die Runde und wünscht allen einen „schönen Nachmittag“.

Dann sagt der Basketball-Superstar: „Ich bin mit HIV infiziert und beende deswegen heute meine Karriere.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NBA)

Die Nachricht ist ein Schock. Die Krankheit AIDS sei bei ihm nicht ausgebrochen, versichert Magic Johnson, seiner schwangeren Ehefrau Cookie gehe es gut: „Sie ist negativ, das ist also kein Problem.“

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Er lächelt wieder, als er den Journalisten sagt: „Ich plane, noch lange zu leben und euch zu ärgern.“

Dass er Recht behalten sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt nicht jeder glauben - mit Blick auf die vielen Tragödien, die das epidemisch verbreitete Virus in diesen Jahren verursacht hatte. Auch im Sport hatte sie prominente Todesopfer wie die früheren Tennis-Stars Arthur Ashe und Michael Westphal gefordert.

Die Infektion des NBA-Idols änderte bei vielen die Wahrnehmung der lange tabuisierten Krankheit. Und auch sonst vieles.

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Magic Johnson ändert Wahrnehmung von HIV und AIDS

Johnson, damals 32 Jahre alt, war auf dem Höhepunkt seines Ruhms: 1979 als erster Draft Pick von den Los Angeles Lakers gewählt, an der Seite der Legende Kareem-Abdul Jabbar zum Superstar gereift, fünfmal NBA-Meister, dreimal MVP, Hauptdarsteller der vielleicht größten Rivalität der Basketball-Historie mit Larry Bird von den Boston Celtics.

Infolge eines Medizinchecks vor der Saison 1991/92 wurde dann die Infektion entdeckt. Dass er sie öffentlich machte, war ein Ereignis von großer Tragweite, weit über die Sportwelt hinaus: Johnsons Erkrankung machte vielen klar, dass das lange Zeit als "Schwulenkrankheit" diffamierte und unterschätzte Virussyndrom jeden treffen konnte.

Johnson nahm die Botschafterrolle an, die ihm unfreiwillig zufiel - und musste dafür neben viel Zuspruch auch viel Unschönes in Kauf nehmen: Vorwürfe, dass er selbst schuld an der Infektion sei (von der er später zugab, dass sein ausschweifendes Liebesleben die Ursache war). Gerüchte, dass er homosexuell sei und es leugne. Kritik, dass er mit dem dringenden Rat zu „Safer Sex“ unkeusches Verhalten befördern würde. (DATEN: Alle Tabellen der NBA)

Letztlich sorgte jedoch Johnsons Umgang mit der Infektion (bis heute nimmt er täglich Medikamente, um den Ausbruch von AIDS zu verhindern) und sein Engagement zur Bekämpfung des Virus dafür, dass die Verehrung für „Magic“ sich noch vergrößerte - zumal sich auch noch herausstellen sollte, dass seine Karriere doch noch nicht vorbei war.

1992: Comeback und Gold mit dem Dream Team

Die Fans wählten Magic ins All-Star Game 1992 - und er entschloss sich zu spielen, gegen die Bedenken einiger Spieler, dass er sie damit einem Ansteckungsrisiko aussetzen könnte, wenn er sich eine offene Wunde zuziehen würde.

Eine inspirierende Vorstellung mit abschließendem Drei-Punkte-Wurf mit der Schlusssirene wurde dennoch zu einem der bewegendsten Momente des Sportjahrs - es folgte Johnsons Nominierung für das legendäre Dream Team, mit dem er an der Seite von Michael Jordan Olympia-Gold in Barcelona holte und einen weltweiten NBA-Hype auslöste.

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Johnson selbst kehrte erst 1995 noch einmal in die NBA zurück, wo die offenen und verdeckten Widerstände von Spielerkollegen größer waren. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NBA)

An vergangene Erfolge konnte er nicht mehr anknüpfen und trat 1996 endgültig zurück.

Magic vergrößert Vermögen als Geschäftsmann

Johnsons Vermächtnis als Basketballer schmälerte der Misserfolg nicht: 2002 wurde er in die Hall of Fame aufgenommen, die Laudatio hielt der vom Rivalen zum Freund gewordene Bird.

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Das Leben nach dem Basketball meisterte Johnson als erfolgreicher Geschäftsmann, mit seinen „Magic Johnson Enterprises“ mischt er in diversen Entertainment-Sparten mit, war auch mit der Kaffee-Kette Starbucks verbandelt.

Als Teameigner führte er auch die L.A. Dodgers in der MLB und das Frauenbasketball-Team L.A. Sparks zu Meistertiteln. Weniger erfolgreich war ein Engagement als Boss der Lakers, das er 2019 abblies.

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Präsent als Experte und Kritiker ist der heute 62-Jährige aber nach wie vor. Kürzlich kündigte auch die Streamingplattform Apple TV+ eine Dokumentation über die Basketball-Legende an.

Johnsons Vermögen soll nach seiner Karriere durch seine Business-Aktivitäten um über 100 Millionen Dollar angewachsen sein.

Auch als politische Stimme rückt der mit den Demokraten verbundene und mit dem früheren US-Präsidenten Barack Obama befreundete Johnson immer wieder in den öffentlichen Blickpunkt.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)

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