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NHL: Vater Peter über Leon Draisaitl, Tim Stützle, Oilers, Stanley Cup

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NHL: Vater Peter über Leon Draisaitl, Tim Stützle, Oilers, Stanley Cup

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Wie Nowitzki? Draisaitls großer Traum

Leon Draisaitl mischt die NHL auf. Sein berühmter Vater spricht mit SPORT1 über die Entwicklung seines Sohnes, den Weg der Oilers - und deutsche Talente wie Tim Stützle.
Leon Draisaitl spricht im exklusiven Sport1-Interview über die Titelchancen der Oilers, NHL-Rookie Tim Stützle - und über Weltfußballer Robert Lewandowski.
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle

Auch Peter Draisaitl befindet sich gerade im Playoff-Stress - als Trainer der Bratislava Capitals. Schließlich kämpft sein Team, das in der ICE Hockey League in Österreich mitspielt, um den Einzug ins Halbfinale.

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Natürlich aber bleibt dem ehemaligen Eishockey-Profi, der 146 Mal für die deutsche Nationalmannschaft auflief, noch Zeit, um die NHL und den Erfolgsweg von Sohn Leon Draisaitl zu verfolgen, der mit den Edmonton Oilers Großes vorhat. (EXKLUSIV: Leon Draisaitl im SPORT1-Interview)

Im Interview mit SPORT1 spricht Peter Draisaitl ausführlich über seinen Sohn, den Eishockey-Superstar und MVP, dessen erfolgshungrige Franchise - und weitere deutsche NHL-Profis, die aktuell für Furore sorgen. Ausgewählte Spiele der NHL mit den deutschen Stars LIVE im TV auf SPORT1

Peter Draisaitl über Sohn Leon und Erwartungen

SPORT1: Herr Draisaitl, wie sehen Sie die Entwicklung ihres Sohns Leon Draisaitl zum NHL-Superstar?

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Peter Draisaitl: Ich bewerte es so, dass die Zeit in einer Karriere sehr schnell vorbeifliegt. Leon hat dort einige Jahre verbracht mit Connor McDavid (mit Draisaitl der Topcorer der Oilers, Anm. d. Red.), und jetzt wird es langsam Zeit, dass sie mit dem Team auch Erfolge haben. Das heiß: In die Playoffs kommen und dort mal was reißen, damit man mit seiner eigenen Karriere am Ende zufrieden sein kann.

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SPORT1: Kam Leons Entwicklung zu einem der besten Spieler der Welt auch für Sie überraschend? (Ergebnisse und Spielplan der NHL)

Draisaitl: Ein bisschen schon, das muss ich zugeben. Aber es ist nichts, was mich aus den Socken haut. Ich habe ihn wie die ganze Familie und seine Freunde unterstützt. Ich habe logischerweise auch geholfen, wenn ich konnte. Aber ich habe nie irgendwelche Erwartungen an ihn oder seine Karriere gehabt. Das Einzige, was mich immer interessiert hat, ist, dass es ihm gut geht und er gesund ist. Ich habe nie einen Plan für ihn gehabt. Von daher konnte ich nicht sehr überrascht oder enttäuscht werden.

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SPORT1: Allerdings: Trotz Leon Draisaitl als MVP kamen die Oilers 2020 nicht in die Playoffs. Was fehlt dem Team denn noch für den nächsten Schritt?

Draisaitl: Gute Frage, aber nicht zu beantworten, wenn es selbst die Oilers seit Jahrzehnten nicht hinbekommen. Sie haben aber auf alle Fälle in den vergangenen Jahren ein paar Fortschritte gemacht, sind deutlich konkurrenzfähiger. Wenn sie in dieser Ära etwas schaffen wollen, müssen sie langsam das Puzzle zusammenbekommen. Danach wird irgendwann deine gesamte Karriere beurteilt.

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SPORT1: Was kann Ihr Sohn noch verbessern, damit es für die Oilers mit den Playoffs klappt?

Draisaitl: Leon hat schon noch Potenzial, sein Spiel zu verbessern. Wenn du als Spieler das Gefühl hast, dass du fertig bist, bist du es auch. Dann kannst du auch aufhören. Das trifft auf Leon wie auf jeden anderen ehrgeizigen Hockey-Spieler zu. Wie ich ihn kenne, wird er auch nach Wegen suche, um noch weiter voranzukommen. (Tabelle der NHL)

Peter Draisaitl: Wo sich Leon noch verbessern kann

SPORT1: Irgendeinen konkreten Ansatz seines Spiels, wo er noch Luft nach oben hat?

Draisaitl: Nein, aber wenn man das Spiel in "mit Scheibenbesitz" und "ohne Scheibenbesitz" teilt, kann er im Spiel ohne Scheibe - speziell in der defensiven Ausrichtung - mit Sicherheit noch einen Schritt nach vorne machen.

SPORT1: Falls Leon im Laufe der Jahre erkennen sollte, dass das mit den Oilers nichts wird - sollte er für den Traum vom Stanley Cup einen Teamwechsel in Erwägung ziehen? Oder sind Sie eher Fan des Nowitzki-Wegs - eine Franchise bis zum Karriereende?

Draisaitl: Wir haben da überhaupt noch nicht darüber gesprochen, ich weiß nicht, wie es Leon sieht. So wie ich ihn kenne, ist es aber nicht ausgeschlossen, dass er seine Karriere gänzlich in Edmonton verbringt. Aber das kann auch anders kommen. Das entscheidet auch nicht nur er, sondern unter anderem der Klub. Ich bin selbst gespannt, wie alles weitergeht. Was ich zu 100 Prozent von ihm weiß: Sein großer Traum ist es, mit Edmonton den Stanley Cup zu gewinnen.

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SPORT1: Was fehlt, damit sowohl Leon als auch die NHL mehr Aufmerksamkeit in Deutschland erzeugen, auf einem ähnlichen Niveau, wie es der NBA beziehungsweise Dirk Nowitzki gelang?

Draisaitl: Es geht darum, als wichtiger Spieler einen Cup zu gewinnen. Sollte Leon das tatsächlich irgendwann gelingen, dann muss man sagen: Mehr geht einfach nicht. Die Nationalmannschaft ist natürlich auch ein großer Teil des Ganzen. Aber da bist du nie in der Favoritenrolle, eine Medaille zu gewinnen, wie es der deutschen Mannschaft bei Olympia gelungen war.

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Draisaitl senior schwärmt von Stützle 

SPORT1: Nicht nur ihr Sohn, auch andere deutsche Profis glänzen aktuell in der NHL - wie beurteilen Sie die Entwicklung des deutschen Eishockeys?

Draisaitl: Ich bin sehr froh, dass Jungs aufgetaucht sind, die diese Qualität mitbringen, um sich dort zu behaupten. Das sieht sehr gut aus. Ich habe einiges von Tim Stützle gesehen und bin sehr begeistert. Wenn da nichts schief geht, haben wir fast den nächsten Superstar - er könnte es werden. Man muss da immer vorsichtig sein. Mein Rat ans deutsche Eishockey ist: Weiter so!

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MVP schlägt Rookie: Draisaitl glänzt im deutschen Duell

SPORT1: Was trauen Sie Tim Stützle noch zu?

Draisaitl: Der Junge ist erst 19 Jahre! Ich habe einige komplette Spiele gesehen, als er auch gegen die Oilers spielte. Wahnsinn, was der Junge schon leiste, das ist echt erstaunlich! Da haben wir einen weiteren überragenden Hockey-Spieler auf die Welt gebracht.

SPORT1: Wie beurteilen Sie das Verhalten der NHL in Zeiten der Corona-Pandemie? Auch im Vergleich zu den europäischen Ligen?

Draisaitl: Die NHL ist zu 100 Prozent durchgetaktet und durchorganisiert, damit alles richtig gemacht wird, ein hochprofessionelles Business. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in der Pandemie etwas schleifen lassen. Wir sind in Bratislava und in Österreich jeden zweiten Tag unterwegs, werden ständig getestet. Es ist hier schon ziemlich aufwendig - dann wird es in der NHL noch extremer sein, denke ich.