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Die Gründe für das deutsche Desaster in der Champions und Europa League

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Die Gründe für das deutsche Desaster in der Champions und Europa League

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Die Gründe für das deutsche Desaster

Erstmals seit 1981 verlieren sechs deutsche Teams an einem Europapokal-Spieltag. SPORT1 nennt die Gründe für das Desaster auf der internationalen Bühne.
Die schlechteste deutsche Woche seit Bestehen der Champions League und Europa League liegt hinter den deutschen Teams. Bittere Konsequenz: ein Abrutschen in der UEFA-Fünfjahreswertung.
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von Kerry Hau

1:3, 0:2, 0:3, 0:1, 0:1, 1:2.

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Mit der Niederlage der TSG Hoffenheim bei Ludogorets Razgrad in der UEFA Europa League ist am Donnerstagabend eine schwarze Europapokal-Woche für den deutschen Fußball zu Ende gegangen.

Erstmals seit 1981 verloren sechs deutsche Klubs ihre Partien auf dem internationalen Parkett. Deutschland fiel damit in der Fünfjahreswertung der UEFA hinter Italien zurück.

Die einzige positive Nachricht nach diesem Horror-Spieltag: Mit einem Vorsprung von 14,750 Punkten auf Frankreich muss die Bundesliga nicht um einen zeitnahen Absturz auf Platz fünf fürchten. 

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Was nach den Pleiten von Bayern, Dortmund, Leipzig, Köln, Hertha und Hoffenheim aber bleibt, ist der Eindruck vom sportlichen Niedergang der Bundesliga.

In der Fünfjahreswertung der derzeitigen Saison rangieren sogar Zypern und Kasachstan vor Deutschland. Und die Gegner in dieser Woche hießen nicht nur Paris Saint-Germain und Real Madrid.

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Warum geht es für das Weltmeisterland so bergab? SPORT1 nennt die wichtigsten Gründe.

- Geld schießt Tore

Die spanischen Giganten dominieren Europa schon jahrelang nach Belieben. Insofern stellte das 1:3 gegen Titelverteidiger Real keinen Beinbruch für den BVB dar.

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Mit der Niederlage bei Tottenham Hotspur vor zwei Wochen war hingegen nicht unbedingt zu rechnen - auch wenn die Premier-League-Klubs nach vielen Jahren der Erfolgslosigkeit wieder stärker werden. 

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Das belegen nicht nur die Spurs, sondern auch die beiden Manchester-Klubs und Chelsea, die ihre Spiele allesamt gewannen. Wen wundert's bei Transferausgaben von 1,6 Milliarden Euro?

Hinzu kommt das von katarischen Investoren gepimpte PSG. Die Millionentruppe um Neymar und Kylian Mbappe zeigt, dass Geld eben doch Tore schießt.

Das 3:0 gegen die Bayern war eine Machtdemonstration. Die Pariser zählen schon jetzt zu den Top-Kandidaten auf den Titel.

"Die deutsche Liga ist ein sehr guter Wettbewerb mit toller Infrastruktur, tollen Fans und vollen Stadien. Ich befürchte aber, dass sie wirtschaftlich den Anschluss an die anderen Top-Ligen verliert", warnte SPORT1-Experte Thomas Strunz schon vor kurzem.

- Bayern-Krise

Wenn zumindest auf einen deutschen Vertreter in Europa immer Verlass war, dann auf den Rekordmeister. Doch der ist zurzeit viel mehr mit sich selbst beschäftigt.

Neben der sportlichen Krise, die durch interne Streitereien angefacht wurde und schließlich in der Entlassung von Carlo Ancelotti mündete, müssen die Münchner einen großen personellen Umbruch vollziehen.

Mit Philipp Lahm und Xabi Alonso sind zwei erfahrene und kaum ersetzbare Leistungsträger weggefallen. Und Stars wie Arjen Robben und Franck Ribery haben allmählich ihren Zenit überschritten.

- Fehlende Erfahrung

Für zwei der sechs deutschen Klubs (Leipzig und Hoffenheim) ist der europäische Wettbewerb absolutes Neuland, zwei andere (Köln und Hertha) waren schon lange nicht mehr international aktiv.

Viele Spieler sind die Doppelbelastung, die zum Teil langen Reisen und die internationale Härte nicht gewohnt. 

Bezeichnend der Auftritt der Leipziger in Istanbul: Einige Spieler ließen sich von dem lautstarken Besiktas-Publikum beeindrucken und teilweise gar verängstigen.

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Mit Timo Werner bekam der wichtigste Spieler des Vizemeisters Kreislaufprobleme und hielt keine Halbzeit durch.

"Man hat gesehen, dass wir als junge Mannschaft noch dazu lernen müssen", räumte Kapitän Willy Orban folglich ein.

Die fehlende Champions-League-Erfahrung hatte RB bereits im ersten Gruppenspiel gegen AS Monaco (1:1) offenbart. Nur eine Minute nach dem Führungstreffer kassierte das Team von Ralph Hasenhüttl den Ausgleich.

- Bundesliga wichtiger

Für Köln, Hoffenheim und Hertha liegt der Fokus - im Gegensatz zu Schalke oder Gladbach im vergangenen Jahr - klar auf der Bundesliga. Während die ohne Anthony Modeste harmlosen Geißböcke mitten im Abstiegskampf stecken, wollen sich Julian Nagelsmann und Pal Dardai mit ihren Teams wieder in der oberen Tabellenhälfte festsetzen.

Das erfordert viele Rotationen. Und da ihre Kader in der Breite über keine hohe Qualität verfügen, sind schwächere Leistungen in der Europa League vorprorgammiert.

- Leichtfertigkeit 

All das kann aber keineswegs als Ausrede für Niederlagen gegen Underdogs wie Östersunds FK oder Roter Stern Belgrad gelten.

Der Marktwert von Östersunds Kader wird von dem Online-Portal transfermarkt.de gerade einmal auf acht Millionen Euro geschätzt. Und die serbische Liga gleicht mehr einer Amateur- denn einer Profi-Liga.

Hoffenheim führte in Razgrad sogar früh, ließ sich aber wie schon im ersten Spiel gegen Sporting Braga auf leichtfertige Art und Weise den Schneid abkaufen. 

"Unsere Qualität muss ausreichen, um dieses Spiel zu gewinnen. Aber wir waren einfach zu schlecht, haben den Betrieb eingestellt", wütete Trainer Nagelsmann nach Spielende. "Wir hatten eine katastrophale Zweikampfquote, keinerlei Aggressivität, kein Gegenpressing. So kannst du nicht gewinnen."